Wer Erdbeeren vermehren möchte, hat zwei Möglichkeiten: Mit Ablegern einer ertragreichen Mutterpflanze oder durch die Nachzucht mit Samen.

Egal, ob du deine Erdbeerpflanzen über Senker oder Samen vermehren möchtest – mit den richtigen Tipps gelingt es dir kinderleicht. Hier erfährst Du, wie du Deine Erdbeerpflanzen ganz einfach vermehrst und was Du dabei beachten solltest.

Weitere Beiträge für einen wunderschönen Garten findest Du im Ratgeberbereich für Gartengestaltung.

Das Wichtigste in Kürze

• Erdbeeren lassen sich ganz einfach durch Ableger oder Samen vermehren.
• Erdbeeren vermehren durch Ausläufer ist einfacher und garantiert Sortenechtheit.
• Der beste Zeitpunkt ist zwischen Ende Juli und Anfang August.
• Ableger von kräftigen Pflanzen sollten zuerst in Töpfe gesetzt und gut gewässert werden.
• Monatserdbeeren, die keine Ableger bilden, können über Samen vermehrt werden.
• Achte darauf, deine Pflanzen regelmäßig zu düngen und nach einigen Jahren an einen neuen Standort zu setzen, um den Ertrag zu maximieren.

Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten im Garten, aber nach ein paar Jahren lässt ihr Ertrag nach.

Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig zu vermehren und neue Pflanzen zu ziehen. So kannst du Jahr für Jahr von einer reichen Ernte profitieren. Besonders einfach geht das über Ableger oder Samen. Und das Beste? Du kannst es ganz einfach selbst machen!

Die Erdbeere zu vermehren, ist sehr einfach, weil sich die Pflanze durch Senker verjüngt. Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Aus botanischer Sicht zählt sie zu den Sammelnussfrüchten. Daher kann man sie auch aus Samen vermehren.

Die Vermehrung durch Ableger, auch Ausläufer genannt, ist die einfachste Methode. Nach der Erdbeerernte – am besten von Ende Juli bis Anfang August – bildet die Erdbeerpflanze kleine Triebe. An diesen Trieben wachsen junge Pflanzen, die du als Ableger nutzen kannst.

Schritt für Schritt: So vermehrst du Erdbeeren über Ableger

1. Schritt: Ableger auswählen (Ende Juli bis Anfang August)

Nimm dir den ersten Ausläufer (auch Stolo genannt), den die Mutterpflanze ausbildet. Dieser ist in der Regel am kräftigsten. Markiere schon während der Ernte die Pflanzen, die besonders ertragreich waren. So weißt du genau, welche du vermehren möchtest.

Es handelt sich beim Stolo um einen Klon der Mutterpflanze, welcher Sortenechtheit gewährleistet.

2. Schritt: Ableger pflanzen

Bis zur Wurzelbildung sollte das Kindel (der Ableger) an der Mutterpflanze bleiben.

Setze die Ableger entweder direkt in den Boden oder pflanze sie erst einmal in kleine Töpfe. So kannst du sie besser pflegen und kontrollieren, bis sie richtig angewurzelt sind.

3. Schritt: Ableger von der Mutterpflanze trennen

Wenn die Ableger stark genug sind und Wurzeln gebildet haben, kannst du sie von der Mutterpflanze trennen. Die bewurzelten Jungpflanzen werden an einen neuen, sonnigen Standort gepflanzt. Der Reihenabstand sollte 70 Zentimeter, der Abstand in der Reihe 25 Zentimeter betragen. Vergiss nicht, gut zu wässern!

Wichtig ist, dass die Jungpflanzen in frisch gedüngten Boden (Pferdemist; gibt es auch gepresst) gepflanzt werden. Bei der Pflanzung unbedingt darauf achten, dass sich die Erdbeere auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche befindet. Zudem darf die Herzknospe weder mit Erde bedeckt noch beim Angießen verschlämmt werden.

Stroh zum Mulchen von Erdbeerpflanzen ist ideal; es schützt vor Austrocknung und sorgt dafür, dass Früchte nicht auf dem feuchten Boden liegen müssen.

Oft entwickeln Mutterpflanzen, die nur wenige Früchte tragen, viele Ableger. Diese sollten jedoch nicht für die Vermehrung verwendet werden, da ihre Ausläufer ebenso wenige Früchte tragen.

Ausläufer kranker Erdbeerpflanzen sind für die Vermehrung genauso ungeeignet.

Monatserdbeeren, wie die Sorte "Rügen", bilden keine Ausläufer und sind auf Aussaat angewiesen.

Aber Erdbeeren aus Samen zu vermehren ist aufwendig und der Ernteerfolg kann durch mögliche Verkreuzungen nicht sichergestellt werden. Daher ist die Vermehrung durch Ausläufer empfehlenswert.

Schritt für Schritt: So vermehrst du Erdbeeren über Samen

1. Schritt: Samen ernten

Schneide die Fruchthaut der Erdbeeren dünn ab und lasse die Samen auf einem Küchentuch trocknen. Achte darauf, dass die Samen nicht faulen.

2. Schritt: Aussaat (Juni oder Juli)

Säe die getrockneten Samen in nährstoffarme Erde und bedecke sie nur leicht mit Erde – Erdbeeren sind nämlich Lichtkeimer!

Du kannst aber auch die frischen Samen (nicht getrocknet) direkt in die Töpfe legen.

Die Anzuchterde sollte eine 1:1-Mischung sein aus Sand und einer nährstoffarmen Aussaaterde für Kräuter. Erdbeersamen sind Lichtkeimer und dürfen nur ganz dünn mit der Anzuchterde bedeckt werden. Anschließend sollte die Erde mit Wasser besprüht werden.

3. Schritt: Keimung

Auf die kleinen Töpfe mit den Erdbeersamen sollte man eine Klarsichtfolie spannen, um ein feuchtwarmes Klima zu schaffen. Die Samen keimen bei einer Temperatur zwischen 15 und 20 °C. Nach zwei bis vier Wochen sollten die ersten kleinen Pflänzchen zu sehen sein. Sobald sie drei Blätter haben, kannst du sie in größere Töpfe oder ins Beet setzen. Bis Anfang August kann die junge Erdbeerpflanze ins Freiland, in gedüngten Boden, gesetzt werden.

Damit deine neuen Erdbeerpflanzen kräftig wachsen und im nächsten Jahr eine reiche Ernte liefern, brauchen sie die richtige Pflege. Erdbeeren sind Starkzehrer – das bedeutet, sie brauchen viele Nährstoffe. Verwende am besten speziellen Erdbeer-Dünger und sorge dafür, dass die Pflanzen genug Wasser bekommen.

Düngen solltest du am besten direkt nach der Erdbeerernte. So bildest du die Grundlage für eine reiche Ernte im nächsten Jahr!

1. Tipp: Zeit im Blick behalten

Wenn man eine gute Ernte im Folgejahr erzielen möchte, sollte man die Erdbeeren ab der zweiten Junihälfte bis spätestens zum 10. August ins Freiland setzen.

2. Tipp: Gute Vorjahrespflege

Dabei gilt der Grundsatz: je besser die Pflege im Vorjahr, desto besser die Ernte im Folgejahr!

Das heißt: Mutter- wie Jungpflanzen nach der Saison (ab August) gut düngen und gießen. Die Mutterpflanzen benötigen meist einen Rückschnitt. Dabei sollten braune Blätter wie Ausläufer abgeschnitten werden. Darauf achten, dass das Herz der Pflanze nicht beschädigt wird.

3. Tipp: Boden lockern

Wer den Boden rundherum auflockert, sorgt dafür, dass die Wurzeln gut mit Nährstoffen versorgt werden können. Nach drei bis vier Jahren im gleichen Beet kann der Ertrag nachlassen. Daher sollten Ableger in ein neues Beet gepflanzt werden.

4. Tipp: Ausläufer abtrennen

Zur Reifezeit (ab Juni) sollten die ersten Ausläufer abgetrennt werden, da sie von der Mutterpflanze zehren. Bei Trockenheit sollte man die Pflanzen ausreichend bodennah bewässern.

5. Tipp: Ertragreiche Gartenerdbeeren

Frühreifend und großfrüchtig sind die Sorten Havelland, Framura und Machern. Wichtigste Sorte für den Anbau im Garten ist Senga Sengana, weil sie hohe Erträge bringt und geschmacklich ausgezeichnet ist.

Wer Erdbeeren vermehren und die beste Ernte haben möchte, pflanzt sie am besten in humose, leicht saure, sandige Lehmböden und beherzigt diese Tipps. Erdbeeren brauchen viel Bodenfeuchtigkeit und sollten wind- und frostgeschützt stehen.

Erdbeeren zu vermehren ist nicht schwierig, wenn man diese Hinweise berücksichtigt. Mit Pferdemist, ausreichend Feuchtigkeit und dem entsprechenden Standort, wird die Ernte aus den vermehrten Erdbeerpflanzen ertragreich.