Wildbienen hassen sie! Diese Pflanzen sind alles andere als bienenfreundlich

Dein blühender Garten ist Dein ganzer Stolz. Aber nicht alle Blumen sind so toll, wie sie aussehen. Welche Pflanzen mögen Bienen nicht?

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4 Gründe, warum Bienen im Garten so wichtig sind

Dahlien, Hortensien, Geranien: Bienenfreundlich sind sie nicht wirklich.
Dahlien, Hortensien, Geranien: Bienenfreundlich sind sie nicht wirklich.  © 123rf/goldenshark

Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Auch bei strahlenden Blüten im Garten kann es sich um Mogelpackungen handeln, denn während sie toll aussehen, sind sie oft nutzlos für Insekten wie Wildbienen.

Diese brauchen Nektar als Energiequelle und Pollen als Nahrung für ihre Nachkommen. Unter anderem aufgrund eines Mangels an Lebensraum und Blütenvielfalt gelten sie als stark gefährdet.

Gartenbesitzer sollten sich über die Bienen im Garten jedoch freuen:

1. Die Brummer sind wichtige Bestäuber. Wildbienen bestäuben viele Obst- und Gemüsepflanzen sogar effektiver als Honigbienen.

2. Gärtnern bringen sie dadurch mehr Erträge, denn eine bessere Bestäubung verspricht mehr und bessere Früchte.

3. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Teil des Ökosystems, denn sie fördern die Pflanzenvielfalt im Garten und dadurch auch Nützlinge, über die wir uns wiederum freuen können.

4. Zudem sind sie unauffällig, denn sie sind friedlich, stechen kaum und arbeiten still.

Statt sogar zu versuchen, sie zu vertreiben, sollte man sich im Garten über sie freuen. Mit einem insektenfreundlichen Garten oder aber auch schon insektenfreundlichen Balkonpflanzen lässt man sie sich willkommen fühlen.

Aber welche leuchtend blühenden, scheinbar insektenfreundlichen Pflanzen mögen Bienen nicht?

Warum sind einige Pflanzen bienenunfreundlich?

Nicht jede Blume ist eine geeignete Nahrungsquelle für die verschiedenen Bienenarten.

Während einige Pflanzenarten im Blumenbeet schlicht nutzlos für Honig- und Wildbienen sind, gibt es auch solche, die für sie toxisch sein können.

Ersteres sind Zierpflanzen, die steril sind und nur kaum oder keine Pollen sowie Nektar produzieren. Auch für die Ästhetik überzüchtete Blüten sind in ihrer Fruchtbarkeit beeinträchtigt.

Mit dem Fokus auf Optik werden Blumen häufig nämlich so überzüchtet, dass Staubblätter mit Pollen zu schönen, aber nutzlosen Blütenblättern werden, oder Blüten zwar offen, der Blütenkelch aber beispielsweise zu lang ist.

Bei einer solchen ungeeigneten Blütenform gelangen die Bienen nicht an die Pollen und den Nektar.

Tipp: Wer wissen möchte, welchen Wert eine Pflanze für Insekten und Vögel hat, kann sich auf der Website von Natura DB (gibt's auch als kostenlose App) umfangreich informieren. Auch erfährt man hier, ob eine Pflanzenart heimisch ist und - wenn nicht - welche besseren Alternativen man stattdessen pflanzen kann.

Schön, aber nutzlos: Gefüllte Blüten wie Zierrosen mögen Bienen nicht.
Schön, aber nutzlos: Gefüllte Blüten wie Zierrosen mögen Bienen nicht.  © 123RF/dekdoyjaidee

1. Pflanzen mit kaum oder keiner Nektar- und Pollenproduktion

Ein häufiger Irrtum ist, dass es sich bei Forsythie als Frühlingssymbol um eine nektarreiche Blütenpracht handelt. Stattdessen handelt es sich nicht gerade um eine Bienenpflanze. Sie ist inzwischen nämlich so überzüchtet, dass sie häufig steril ist.

Andere werden mithilfe des Winds bestäubt oder vermehren sich ausschließlich vegetativ, weshalb sie für bestäubende Insekten nicht attraktiv sein müssen.

Wer sich einen bienenfreundlichen Garten wünscht, sollte nicht unbedingt auf folgende Pflanzenarten zurückgreifen

  • Garten-Chrysanthemen (Alternative: Herbst-Chrysanthemen)
  • gefüllte Zuchtrosen (Alternative: Wildrosen)
  • Gartentulpen (Alternativen: Wildkrokus oder Traubenhyazinthen)
  • gefüllte Dahlien (Alternative: Orchideen- und Bishop-Dahlien)
  • Geranien
  • Stiefmütterchen (Alternative: Hornveilchen)
  • Forsythie (Alternative: Sorte "Beatrix Farrand" oder Kornelkirsche)
  • Thuja (Alternativen: Liguster, Schneebeere, Deutzie)
  • Wermut
  • Kirschlorbeer

Stattdessen sollten lieber pollen- und nektarreiche Arten gepflanzt werden.

Keine Bienenpflanzen: Sowohl Thujen als auch Forsythien sind für Bienen nutzlose Gehölze.
Keine Bienenpflanzen: Sowohl Thujen als auch Forsythien sind für Bienen nutzlose Gehölze.  © 123RF/olga18x27

2. Pflanzen mit für Bienen giftigen Stoffen

Einige Pflanzen enthalten herzwirksame Glykoside sowie Grayanotoxine. Diese gelten daher manchmal als giftig oder umstritten.

Problematisch können sie insbesondere sein, wenn es im Garten keine Ausweichmöglichkeiten gibt, sodass Bienen auf ungeeignete Quellen zurückgreifen müssen.

Solche Pflanzen sind beispielsweise:

  • Oleander,
  • Rhododendron,
  • Kirschlorbeer,
  • Fingerhut.

Andere Pflanzen wehren Bienen jedoch auch mit abschreckenden Gerüchen oder ätherischen Ölen ab:

  • Zitronengras
  • Eukalyptus
  • Wermut
  • Basilikum

Außerdem mögen Bienen den Geruch von Weihrauch, Essig, Duftkerzen und Teebaumöl nicht.

Aufgrund enthaltener Giftstoffe ist Oleander als Bienenpflanze umstritten.
Aufgrund enthaltener Giftstoffe ist Oleander als Bienenpflanze umstritten.  © 123RF/soleilc1

3. Pflanzen mit schwer zugänglichem Nektar oder Pollen

Andere Pflanzen stellen dagegen Pollen und Nektar als Nahrungsangebot zur Verfügung, nur ist beides durch die jeweilige, meist zuchtbedingte Blütenstruktur schwer für die Bienen erreichbar.

Gefüllte Blüten, bei denen Staubblätter durch gezüchtete Blütenblätter verdeckt sind, oder solche mit langem Blütenkelch dienen nur wenigen Bienenarten mit langen Rüsseln wie Hummeln.

  • gefüllte Hortensien
  • Rhododendron
  • (Edel-)Flieder (Alternative: zottiger Flieder)

Lesetipp: Ist Sommerflieder verboten?

Sind Hortensien bienenfreundlich? Nein, meist sind sie überzüchtet, gefüllt und für Wildbienen nutzlos.
Sind Hortensien bienenfreundlich? Nein, meist sind sie überzüchtet, gefüllt und für Wildbienen nutzlos.  © 123RF/wirestock

Fazit

Wer sich einen bienenfreundlichen Garten wünscht, sollte auf bestimmte Pflanzen verzichten. Überzüchtete Zierpflanzen, manchmal auch Wildblumen aus Saatmischungen, mögen Bienen nicht, denn diese bieten ihnen meist keine Nahrung und sind nutzlos.

Titelfoto: 123rf/goldenshark

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