Kann man Bucheckern essen?

Im Herbst ist es wieder so weit. Neben Eicheln und Kastanien übersäen auch Bucheckern den Boden. Wusstest Du, dass man Bucheckern essen kann?

Über weitere erntbare Pflanzen liest Du unter anderem im Ratgeber zur Gartengestaltung.

Hat man sie einmal geschält und geröstet, kann man Bucheckern essen.
Hat man sie einmal geschält und geröstet, kann man Bucheckern essen.  © 123RF/zosimus

Im Herbst fallen nicht nur Blätter zu Boden, auch die Früchte der Laubbäume bedecken Parkwege und Waldböden - darunter auch Bucheckern, die Früchte der Rotbuche (​​Fagus sylvatica).

Dabei handelt es sich um kleine Nüsse in einer glänzenden braunen Schale mit drei scharfen Kanten. Bis zu zwei von ihnen lösen sich aus ihren rauen Fruchtkapseln, wenn sie reif werden. Dabei öffnen sich die vier Lappen des weichspitzigen, ungefähr 15 bis 25 Millimeter großen Fruchtbechers.

Auf dem Boden dienen die kleinen Eckern als Nahrungsquelle für Vögel, Nagetiere und Wildschweine. Für Pferde können sie allerdings bereits ab 300 Gramm giftig sein.

Können Menschen sie essen? Sind Bucheckern giftig oder kann man Bucheckern roh essen und sie sind sogar gesund? Erfahre es nun.

Darf man Bucheckern essen?

Bucheckern sind roh schwach giftig. Unverarbeitet sollte man sie daher nur in sehr kleinen Mengen - Kinder am besten gar nicht - verzehren.

Sie enthalten nämlich den leicht giftigen Stoff Fagin (auch Trimethylamin), der in größeren Mengen Magenbeschwerden verursachen kann. Zusätzlich machen enthaltene Alkaloide, Oxal- sowie Blausäure die Früchte leicht giftig.

Diese Giftstoffe werden jedoch durch Erhitzung zerstört, weshalb man Bucheckern rösten oder kochen sollte.

Sind Bucheckern gesund?

Die Nüsschen sind nahrhaft und energiereich. Neben einem Fettanteil von etwa 40 Prozent sind die Bucheckern außerdem reich an Mineralstoffen wie Zink und Eisen sowie einigen Vitaminen.

In der Vergangenheit haben sie in der Not, beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg, Verwendung gefunden.

Wie kann man Bucheckern essen?

Bucheckern können geröstet und gehackt einen Kuchen verzieren oder in den Teig gemischt werden. Auf diese Weise können sie auch Topping für Salate dienen.

Dazu kann man sie einfach in einem Nuss- und Kernmix snacken.

Bucheckern können zudem zu Mehl geschrotet werden. Dieses glutenfreie Mehl sollte zum Backen jedoch mit herkömmlichem Weizenmehl kombiniert werden, da es ohne das Klebereiweiß nicht in Form gerät.

Aus großen Mengen kann man außerdem Öl herstellen.

Bucheckern kann man unter anderem auch zu Mehl verarbeiten.
Bucheckern kann man unter anderem auch zu Mehl verarbeiten.  © 123RF/heikerau

FAQ: Was zum Thema "Bucheckern essen" auch noch interessant ist

Wie schmecken Bucheckern?

Bucheckern haben ein angenehm nussiges Aroma. Außerdem weisen sie eine leicht bittere und herbe Note auf.

Sind Bucheckern Nüsse?

Ja. Wie auch bei der Eichel handelt es sich bei Bucheckern botanisch gesehen um Nüsse.

Wann sind Bucheckern reif?

Bucheckern werden ab etwa September reif. Das erkennt man daran, dass sich die Kapseln öffnen und die Nüsschen herausfallen. Im Oktober liegen sie dann zahlreich auf dem Boden. Dort liegen sie häufig auch noch lange nach Oktober. Dann können sie allerdings von Tieren angefressen sein.
Besonders ertragreich ist die Ernte übrigens nach einem trockenen und heißen Jahr. Zudem gibt es immer ein Jahr mit besonders hoher Ernte, wie das letzte Mastjahr 2022, woraufhin die Ernte einige - etwa zwei bis zwölf - Jahre geringer ausfällt.

Wie kann man Bucheckern schälen?

Die Schale der Buchecker ist nicht essbar. Sie von dem Kern zu pulen, kann etwas mühselig sein. Dabei kann ein Messer verwendet werden, um eine kleine Spitze abzuschneiden, bevor man die Schale auf allen drei Seiten abzieht.
Schneller geht es, nachdem man die Bucheckern geröstet oder mit kochendem Wasser überbrüht hat. Durch Letzteres kann man außerdem frische Kerne von verdorbenen oder leeren trennen. Diese schwimmen nämlich an der Oberfläche, während die frischen Eckern zu Boden sinken.

Fazit

Wurden sie einmal erhitzt, kann man Bucheckern bedenkenlos verarbeiten. Ob in Kuchen, Salaten oder pur als Snack - die Nüsse können vielfältig eingesetzt werden.

Roh können größere Mengen dagegen zu Magenbeschwerden führen.

Titelfoto: 123RF/zosimus

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