Blumenwiese anlegen: So gelingt es in wenigen Schritten
Ob als dekorativer Hingucker oder für mehr Biodiversität im Garten - ganz einfach lässt sich eine Blumenwiese anlegen und kultivieren.
Weitere informative Themen für Dein Zuhause kannst Du im Ratgeberbereich für Gartengestaltung nachlesen!
Der Trend geht immer mehr zu einem insektenfreundlichen Garten und macht die bunte Blumenwiese im eigenen Garten immer beliebter!
Das Blumenmeer erfreut nicht nur Gartenbesitzer, sondern auch die tierischen Gartenbewohner. Wilde Beete oder Blumenwiesen bieten Nahrung und Schutz für Tiere und Insekten.
Eine Blumenwiese muss nicht unbedingt den ganzen Garten einnehmen. Selbst wilde Beete oder geimpfte Flächen machen den heimischen Garten zu einem Zuhause für verschiedenste Insekten.
Jedes kleine Stück wildes Grün ist eine Bereicherung für die Vielfalt von Flora und Fauna.
Wann sollte man Wildblumenwiesen anlegen? Wie geht man vor? Und kann man auch eine mehrjährige Blumenwiese anlegen? Erfahre es nun.
Infos für Schnellleser:
- Um eine Blumenwiese anzulegen, muss man den Boden umgraben.
- Will man Rasen in eine Wildblumenwiese verwandeln, muss die Grasnarbe zerstochen und entfernt werden.
- Durch das Impfen einer Grünfläche kann man langfristig eine Blumenwiese anlegen, ohne die ganze Rasenfläche aufzureißen.
- Wildblumenwiesen sind pflegeleicht, müssen kaum gegossen und nur selten gemäht werden.
Wildblumenwiese anlegen: der perfekte Zeitpunkt
Geeignete Zeitpunkte, um eine Blumenwiese anzulegen, sind die Monate von März bis Mai sowie September bis Oktober.
Beginnt man im Herbst, blüht die Wiese erst im folgenden Frühling. Allerdings ist es im Herbst ressourcensparender, da man nicht selbst so viel gießen muss. Die darauffolgenden Monate versprechen viel Niederschlag und so ist es einfacher, die Fläche feucht zu halten.
Für wen der Aufwand und Wasserverbrauch nicht entscheidend ist, der kann auch im Frühjahr eine Blumenwiese anlegen.
An ersten Blüten kann man sich dann bereits im selben Jahr erfreuen.
Blumenwiese anlegen: So geht man vor
Das Anlegen einer Wildblumenwiese ist nicht schwer. Es bedarf nur etwas Planung und Geduld. Mit den folgenden Schritten gelangst Du zu Deinem eigenen Blumenmeer.
Die Vorbereitung des Bodens für die Blumenwiese ist wichtig
Ein gedeihendes Blütenmeer setzt den richtigen Standort sowie passende Bodenbedingungen voraus.
Wildblumen benötigen vor allem Sonne. Die Blumenwiese sollte man daher an einem vollsonnigen Standort im Garten anlegen.
Für die Aussaat ist zum einen wichtig zu wissen, dass die Samen nicht auf Rasen oder verdichtetem Boden austreiben und keimen können. Dafür benötigen sie nämlich offenen Boden und Erdkontakt, weshalb ein Rasen aufgerissen und der Boden umgegraben werden muss.
Blumen wachsen zudem auf magerem Boden. Die Erde sollte daher eher trocken und nährstoffarm sein. Dazu sollte sie idealerweise etwa ein Jahr lang nicht mehr gedüngt worden sein.
Für den optimalen Boden und erfolgreiche Aussaat geht man vor wie folgt:
1. Rasensoden zerstechen und die Grasnarbe etwa 20 Zentimeter tief ausheben und entfernen.
2. Mit einer Hacke den Boden lockern, Klumpen zerkleinern sowie Steine und Unkraut ausharken.
3. In reichhaltigen Boden kann Sand zum Abmagern eingearbeitet werden. Auch zum Strecken zu einer ausreichenden Menge an Erde kann Sand verwendet werden.
4. Den Boden einige Tage ruhen lassen, sodass sich die Erde setzen kann. Gegebenenfalls wäscht Regen übermäßige Nährstoffe aus der Erde. Stattdessen kann man den Boden aber auch mit Walze verdichten.
Wer nicht die ganze Wiese großflächig ausheben und umgraben möchte, kann den Rasen "impfen".
Hierbei wird nun vereinzelt ein Stück Rasen entfernt, sodass dort Wildblumensamen oder Kräuter ausgesät werden können. Bei dieser Methode müssen Gartenbesitzer den Rasen gründlich vertikutieren und etwas Geduld mitbringen, denn bis sich die Blumen und Kräuter auf der gesamten Fläche ausgebreitet haben, vergeht ebenfalls eine lange Zeit.
Wem all das zu viel Aufwand ist, kann auch ohne Umgraben eine Blumenwiese anlegen.
Auswahl des richtigen Saatgutes für die mehrjährige Blumenwiese
Wenn man eine Blumenwiese anlegen möchte, dann braucht man Saatgut. Dabei ist es sinnvoll, sich für eine regional zusammengestellte Mischung zu entscheiden.
Diese ist in der Regel besonders gut auf die Standortverhältnisse abgestimmt und lässt sich einfacher kultivieren. Außerdem eignen sich heimische Pflanzen als beste Nahrungsquelle für heimische Tiere.
Insektenfreundliche regionale Mischungen enthalten zum Beispiel:
- Kornblume
- Natternkopf
- Glockenblume
- Margeriten
- Wilde Möhre
- Klatschmohn
- Flockenblume
- Königskerze.
In vielen Mischungen sind auch Kräuter enthalten, die häufig einen frischen Duft im Garten verbreiten und oft essbar sind.
Um später nicht vom Verhältnis von Blumen und Gras enttäuscht zu werden, sollte man beim Kauf von Mischungen auf Inhaltsangaben achten.
Insbesondere bei größeren Wiesenflächen sind Gräser in der Mischung jedoch sehr von Bedeutung, da ausschließlich Blumen miteinander konkurrieren würden, bestimmte Blumen andere Arten verdrängen würden und die Gräser als eine Art Puffer wirken.
Somit kann die Artenvielfalt aufrechterhalten werden.
Wildblumenwiese anlegen: die Aussaat
Ist es so weit und man kann endlich seine Blumenwiese säen, geht man vor, wie folglich beschrieben:
1. Schritt: Gegebenenfalls noch einmal den Boden lockern.
2. Schritt: Samen gleichmäßig aussäen: Dabei muss mit etwa fünf bis zehn Gramm Aussaat pro Quadratmeter gerechnet werden. Vermischt mit etwas Sand lassen sich die Samen übrigens noch besser verteilen.
3. Schritt: Aussaat leicht einharken: Dabei gelangen die Triebe trotzdem ans Licht, allerdings ohne dass Vögel die Samen womöglich schon vorher von der Erde picken und fressen.
4. Schritt: Saat andrücken: Mit einer Walze oder mit den Füßen - noch besser mit einem Brett - können die Samen und Erde festgedrückt werden.
5. Schritt: ausreichend wässern: Die Erde sollte etwa für die kommenden sechs Wochen feucht gehalten werden, bis die Samen keimen.
Tipp: Blumenwiesen sollten möglichst wenig betreten werden, um den Blumen langfristiges Wachstum zu ermöglichen. Bei Bedarf kann ein Weg abgesteckt und gelassen werden, oder im Nachhinein gemäht werden, der die Pflege und das Betreten vereinfacht.
Angelegte Blumenwiesen pflegen
Blumenwiesen sind generell sehr pflegeleicht. Gießen muss man die Wildblumenwiese beispielsweise nur bei extremen und langanhaltenden Trockenphasen.
Ebenfalls in Grenzen hält sich der weitere Pflegeaufwand, denn man muss nur zweimal im Jahr die Blumenwiese mähen.
Der erste Pflegeschnitt, ein sogenannter Schröpfschnitt, ist bereits sechs bis acht Wochen nach der Aussaat sinnvoll. Dieser dient der Bekämpfung von Unkraut, Beikräutern und Gräsern. Daher sollte die Wiese nur auf mindestens fünf bis zehn Zentimeter gekürzt werden, sodass die Wildblumen dabei nicht beschädigt werden.
Für ein zweites Mähen eignen sich die Monate Juni bis September, nach der ersten Blüte.
Tipp: Dabei sollte idealerweise nicht die gesamte Fläche auf einmal gemäht werden, sodass in der Wiese lebende Tiere zeitweise umziehen und sich in den noch ungemähten Abschnitt retten können.
Das Schnittgut kann man anschließend einige Tage liegen und trocknen lassen, sodass sich die Samen lösen und verbreiten.
Beachte: Will man den Grünschnitt entsorgen, ist der Kompost nur eher ungeeignet, da die vielen Samen im Komposter austreiben können.
Blumenwiesen sind nicht nur was fürs Auge
Wie bisher sicher bereits herauszulesen war, ist eine Wildblumenwiese nicht nur ein toller Blickfänger im Garten. Schöne blühende Blumen sind außerdem ein wichtiger Lebensraum sowie eine Nahrungsquelle für Tiere. Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und andere Insekten bestäuben Pflanzen und sorgen für Artenvielfalt im Garten.
Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, eine Wildblumenwiese anzulegen.
FAQs rund um das Thema Blumenwiese anlegen
Antworten zu weiteren häufig gestellten Fragen kannst Du nun nachlesen.
Ist eine Wildblumenwiese mehrjährig?
Mit der richtigen Wahl des Saatguts kann man tatsächlich eine mehrjährige Blumenwiese anlegen. Neben einjährigen Wildblumen gibt es zweijährige Blumen, die erst im zweiten Jahr blühen, sowie mehrjährige Blumen. Trotz eines Absterbens vermehren sie alle sich jedoch mithilfe ihrer Samen.
Wer sich jedoch Pflanzen wünscht, die mehrere Winter überdauern, greift am besten nach einer dauerhaften Mischung. Mehrjährige Wildblumen wachsen etwa drei bis fünf Jahre, benötigen jedoch eine ganze Saison, um mit dem Blühen zu beginnen.
Wer sich noch im gleichen Sommer Blüten wünscht, sollte einige einjährige Blumen mit aussäen.
Muss eine Blumenwiese für den Winter vorbereitet werden?
Magerwiesen, wie die Blumenwiesen auf nährstoffarmem Boden, brauchen generell keinen Herbstschnitt. Man kann also die Blumenwiese im Winter stehen lassen. Die Stängel dienen Insekten und Kleintieren als Unterschlupf und Winterquartier. Restliche Samen sind im Winter noch eine Futterquelle.
Fruchtbare Böden können jedoch verdichten. Blumen, Kräuter und Gräser wachsen üppig und dicht, sterben nach dem Herbst ab und stören im Winter kommende Jungpflanzen.
Bei diesen Blumenwiesen lohnt sich eine letzte Mahd im Herbst, um dem Boden Luft und Licht zu gönnen und Jungpflanzen im Frühjahr wieder austreiben zu lassen.
Fazit: Eine Blumenwiese ist wenig Arbeit, sorgt aber für große Vielfalt
Eine Wiese voller wilder Blumen und Kräutern ist sehr umwelt- und insektenfreundlich. Außerdem ist das Anlegen eines wunderschönen Blütenmeeres in Form einer wilden Wiese auch für "Gartenlaien" einfach realisierbar.
Wer auf hochwertiges und regionales Saatgut setzt, der hat jahrelang etwas von der kunterbunten Blütenpracht.
Titelfoto: 123rf/barmalini