Steht ein störender Baum oder nur noch der unansehnliche Strunk im Garten, möchte man den Baumstumpf entfernen. Ohne Ausgraben und Anstrengung ist das sicher nicht möglich, oder doch? TAG24 verrät, was man mit dem Baumstumpf im Garten tun kann.

Weitere Artikel mit praktischen Tipps und Ideen findest Du im Ratgeber zur Gartengestaltung.

Bei flachem oder schwachem Wurzelwerk kann man den Baumstumpf ausgraben. Das sind beispielsweise Bäume wie die Birke, Fichte oder eine Weide. Einen 30 Zentimeter dicken Stamm bekommt man in der Regel per Hand ausgegraben.

Darüber muss der Stamm vermutlich ausgehebelt werden. Dafür belässt man den Stamm auf etwa anderthalb Meter und legt mit einem Spaten die Wurzeln frei, die man anschließend ebenfalls mit dem Spaten oder einer Axt durchtrennt.

Durch das Kippen in alle Richtungen lösen sich verbliebene Wurzeln, sodass sich der Stumpf heraushebeln und ausheben lässt.

Alternativ kann eine Baumstumpffräse verwendet werden. Das alles bedarf sehr viel Anstrengung und der richtigen Werkzeuge oder Geräte.

Es geht aber auch anders. So kann man den Baumstumpf entfernen, ohne ihn ausgraben zu müssen.

Infos für Schnellleser:

• Am umweltfreundlichsten ist es, den Baumstamm an Ort und Stelle zu kompostieren. Mit einem Trick kann man den Baumstumpf schneller verrotten lassen.
• Möglich ist es auch, den Baumstumpf mit Hausmitteln abzutöten.
• Lässt man ihn im Naturgarten stehen, kann man den Baumstumpf sinnvoll nutzen und die Artenvielfalt unterstützen.

Möchte man sich die Arbeit sparen und den Baumstumpf entfernen, ohne ihn auszugraben, gibt es einige Tricks und Methoden. Nicht jede ist jedoch gleich empfehlenswert.

Manchmal wird geraten, einen Baumstumpf auszubrennen.

Dafür werden tiefe Löcher in den Stamm gebohrt, Salpeter und Petroleum gemischt und als Paste in die Löcher gegossen. Durch dieses Mittel lässt sich der Stamm anzünden und von innen verbrennen.

Das ist nicht nur nicht ganz ungefährlich - Handschuhe und Schutzbrille nicht vergessen! -, sondern auch nicht überall erlaubt. Zudem ist diese Maßnahme nicht komplett effektiv und dazu sogar umweltschädlich.

Das Mittel gelangt in den Boden, kann obendrein das Grundwasser verschmutzen und sorgt für schädliche Dämpfe. Andere Brandbeschleuniger zu verwenden, ist jedoch gefährlich.

Auch, wenn das Ausbrennen eines Baumstumpfs häufig als Lösung aufgezählt wird, ist es daher nicht ratsam.

Man kann aber auch den Baumstumpf abtöten. Hausmittel eignen sich dazu besser als chemische Lösungen, da diese den Boden oder sogar das Grundwasser stark verunreinigen können.

Aber auch Hausmittel sind nicht ganz unproblematisch.

Zum einen kann man den Baumstumpf mit Salz entfernen. Da normales Kochsalz jedoch das Bodenleben und umliegende Pflanzen zerstört, sollte man stattdessen - wenn überhaupt - Bittersalz (auch Epsomit genannt) verwenden.

1. Dazu schneidet man den Stumpf so flach wie möglich und bohrt 20 bis 30 Zentimeter tiefe Löcher hinein.

2. Das Bittersalz wird fast bis ganz oben in die Löcher geschüttet.

3. Die letzte kleine Lücke wird mit Wachs gefüllt, sodass kein Regen an das Salz gelangt und er auch nicht weggespült werden kann.

4. Anschließend kann es sechs bis 12 Wochen dauern, bis der Stamm abstirbt und sich beseitigen lässt.

Alternativ kann man zum Baumstumpf-Abtöten Essig verwenden, aber auch dieser beschädigt umliegendes Bodenleben und andere Pflanzen.

Am umweltfreundlichsten ist es, den Baumstumpf verrotten zu lassen. Dabei handelt es sich aber um eine langfristige Maßnahme, denn das Holz zersetzt sich nicht von jetzt auf gleich.

Wie lange dauert es genau, bis ein Baumstumpf verrottet? Über etwa acht bis zehn Jahre kann sich dieser Rottungsprozess hinziehen.

Mit einigen Tricks kann man den Baumstumpf schneller verrotten lassen.

1. Dazu werden Längs- und Querstreifen zu einem tiefen Schachbrettmuster in den Baumstumpf gesägt und/oder tiefe Löcher in den Baumstumpf gebohrt.

2. Mische halbreifen Kompost, Kompostbeschleuniger und organischen Dünger und fülle diese Mischung in die Löcher und Schlitze im Holz. Alternativ kann Kalkstickstoff-Dünger verwendet werden.

3. Die Mikroorganismen leisten volle Arbeit und zersetzen die Baumwurzeln.

4. Nach etwa einem Jahr ist der Baumstumpf vermutlich zersetzt genug, um beseitigt zu werden.

Anstatt ihn zu entsorgen, kann man den Strunk auch stehen lassen und ihn im Naturgarten verwenden oder in einen tollen Blickfänger verwandeln.

In einem Naturgarten kann man den Baumstumpf als Lebensraum für Tiere stehen lassen. Eine Vielzahl an Käfer und Larven nisten sich dort ein und fressen sich durch das Holz. Das durchlöcherte Holz lädt wiederum andere Käfer und Wildbienen ein. Aber auch Kleintiere wie Igel, Blindschleichen, Eidechsen und Molche nisten sich im hohlen Totholz ein.

Auch als Rankhilfe für Kletterpflanzen bietet er vielen Spezies ein Zuhause.

Zudem macht sich ein Baumstumpf als Ständer für ein Vogelhaus, als Vogeltränke oder Insektenhotel.

Je nach Größe des Strunks kann er auch zu einer Sitzgelegenheit umfunktioniert werden.

Er muss aber auch nicht funktionell sein. Man kann den unansehnlichen Baumstrunk auch ganz einfach in einen schönen Hingucker im Garten verwandeln.

Zum Beispiel kann man den Baumstumpf bepflanzen.

Je nach Geschmack und Talent kann man ihn aber auch zu einer Skulptur verarbeiten oder anderweitig dekorieren.

Fazit

Will man den unschönen Baumstamm im Garten loswerden, ist das nicht immer mit schweißtreibender Arbeit verbunden. Mit den richtigen Tipps ist das Baumstumpf-Entfernen ohne Ausgraben möglich.

Dennoch muss man nicht immer unbedingt den Baumstumpf entfernen. Genannt wurden nur einige Möglichkeiten, wie man den Baumstumpf sinnvoll nutzen kann. Sicher gibt es noch weitere Verwendungsmöglichkeiten.