Garten-Makeover: Baumstumpf bepflanzen und in einen Blickfänger verwandeln

Ein toter Baumstumpf muss kein trostloser und störender Makel oder Schandfleck im Garten sein. Ganz einfach lässt sich ein Baumstumpf bepflanzen und zu einem wunderschönen Blickfänger umgestalten.

Weitere tolle Ideen für sein grünes Reich findet man unter: Gartengestaltung.

Das etwas andere Blumenbeet: Ganz einfach kann man einen Baumstumpf bepflanzen.
Das etwas andere Blumenbeet: Ganz einfach kann man einen Baumstumpf bepflanzen.  © 123RF/olegd

Aus welchem Grund auch immer: Gelegentlich muss man einen Baum im Garten fällen. Übrig bleibt dabei der Strunk. Steht der Wurzelstock trostlos mitten im Garten herum, ist der Anblick nicht besonders ästhetisch.

Wem das Baumstumpf-Entfernen zu teuer oder aufwendig ist, oder das natürlich Verrotten zu lange dauert, der kann den abgesägten Baumstamm bepflanzen.

Aus störendem Totholz wird so ein wunderschöner Blickfänger, der zudem weiterhin einer Vielzahl an Tieren einen Lebensraum bietet.

Naturbelassen bilden sich Moos und Pilze. Käfer legen ihre Eier ab. Ihre Larven fressen sich durch das Holz. Auch Insekten und Bienen nisten sich ein. Dazu finden auch kleine Reptilien und Amphibien sowie kleine Säuger Unterschlupf im alten Baumstamm.

Gleichzeitig verrottet der Stamm langsam mit der Zeit. Wie lange der Prozess genau dauert, ist abhängig von der Art des Baumes, der Größe sowie den Witterungsbedingungen.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du den Baumstumpf aushöhlen und bepflanzen kannst, und welche Pflanzen für den Baumstumpf geeignet sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer den Baumstamm bepflanzen möchte, sollte dafür sorgen, dass übermäßiges Wasser aus dem Stumpf ablaufen kann.
  • Verschiedenste Blumen können im Pflanztopf oder direkt in den mit Substrat gefüllten Baumstumpf gepflanzt werden.
  • Zum Schutz vor dem schnellen Verrotten sollte man den Strunk möglichst vor übermäßiger Feuchtigkeit sowie vor Schädlingen schützen.
  • Ein Baumstumpf im Garten lässt sich neben der Bepflanzung auch anderweitig verwerten.

Baumstumpf vorbereiten: Wie höhle ich einen Baumstumpf zum Bepflanzen aus?

Hohlraum

Um den Baumstumpf im Garten bepflanzen zu können, muss man für einen Hohlraum im Stamm sorgen.

Natürlich kann man allmählich Holzspan um Holzspan, einen nach dem anderen mit einem Stechbeitel oder Stemmeisen aus dem Stumpf lösen. Das geht umso einfacher, je länger der Baumstumpf schon dem Wetter ausgesetzt war.

Einfacher und weniger kraftaufwendig ist es, Löcher senkrecht in den Stamm zu bohren oder ein Gitter oben in den Stamm einzusägen und anschließend die Sonne und den Regen ihre Arbeit machen zu lassen.

Das zersetzte Holz lässt sich einfacher aus dem Stumpf entfernen. Gibt man etwas Kompostbeschleuniger in die Löcher, verrottet der Baumstamm noch schneller.

So ein Strunk im Garten ist nicht sehr ansehnlich. Zum Verschönern kann man den Baumstumpf bepflanzen.
So ein Strunk im Garten ist nicht sehr ansehnlich. Zum Verschönern kann man den Baumstumpf bepflanzen.  © 123RF/naiauss

Abflusslöcher

Zur Vorbereitung gehört außerdem das Bohren von Abflusslöchern zur Drainage. Durch sie im ausgehöhlten Stumpf kein Regenwasser ansammeln und für Staunässe sorgen.

Dazu wird vom Stammäußeren schräg nach oben in das ausgehöhlte Loch gebohrt, sodass das Wasser darüber abfließen kann.

Anleitung: So kann man den Baumstumpf bepflanzen

Hat man den Hohlraum geschaffen, kann man den Baumstamm nun bestücken. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, sowohl hinsichtlich der Bepflanzungsmethoden als auch der jeweiligen Pflanzen.

1. Schritt: Auswahl der Bepflanzungsmethode

Um den Baumstumpf im Garten zu bepflanzen, kann man den Strunk einerseits direkt bepflanzen, indem die Erde in den ausgehöhlten Stamm gegeben und Pflanzen eingepflanzt werden.

Alternativ kann man Blumen in einem Pflanzgefäß mit Abzugslöchern pflanzen. In einem Blumentopf lassen sich die Pflanzen ganz einfach austauschen und die Bewässerung einfacher kontrollieren.

Der Baumstamm kann mithilfe von Rankpflanzen auch vertikal begrünt werden. Diese wuchern schön und fallen wie ein Wasserfall zu Boden.

Auch im Pflanzgefäß möglich: Mit Blumen kann man einen Baumstumpf dekorieren.
Auch im Pflanzgefäß möglich: Mit Blumen kann man einen Baumstumpf dekorieren.  © 123RF/andr52

2. Schritt: Drainageschicht

Bevor man den ausgehöhlten Baumstamm bepflanzt, sollte für eine ausreichende Drainage gesorgt werden. Vernachlässigt man dies, können schnell Staunässe und Schimmel entstehen. Das schadet nicht nur den Pflanzen, sondern auch dem Totholz.

Daher füllt man den ausgehöhlten Stumpf vor dem Substrat mit etwas Kies.

Damit dieser jedoch nicht die Drainagelöcher verstopft, sollte man den Boden vorher mit Vlies auslegen oder die Abflusslöcher mit größeren Tonscheiben verdecken.

3. Schritt: Welche Pflanzen eignen sich zum Begrünen des Baumstumpfs?

Um den Baumstumpf mit Blumen zu bepflanzen, werden sie wie aus dem Beet gewohnt eingepflanzt und gepflegt.

Geeignet sind dabei je nach Lage, Jahreszeit und eigenen Präferenzen beispielsweise die folgenden:

  • für sonnige Plätze: Gänsekresse, Akelei, Hauswurze
  • für schattige Standorte: Vergissmeinnicht, Farne, Elfenblume
  • einjährige Blumen: Ringelblumen Studentenblumen oder Zinnien
  • dauerhafte Bepflanzung: Glockenblumen, Storchschnäbel oder Funkien
  • Zwiebelblumen: Schneeglöckchen und Krokusse
  • pflegeleichte Pflanzen: Moose und Sukkulenten, wie Fetthenne
  • essbare Pflanzen: Kräuter wie Thymian, Minze, oder auch Erdbeeren
  • Hängepflanzen: Efeu, Hänge-Geranien, Blaue Lobelie
Mit verschiedensten Blumen kann man den Baumstumpf verschönern.
Mit verschiedensten Blumen kann man den Baumstumpf verschönern.  © 123RF/vladkazhan

Pflege: Wie verhindert man, dass der Baumstumpf weiter verrottet?

Das Totholz verrottet mit der Zeit langsam, sodass sich der bepflanzte Baumstumpf irgendwann ohne großen Aufwand entfernen lässt.

Manch einer möchte den Verrottungsprozess jedoch verhindern oder zumindest verlangsamen, um länger etwas vom blühenden Blickfänger zu haben.

Dafür sollte man den Stumpf vor starker Feuchtigkeit sowie einem Pilz- und Schädlingsbefall schützen.

Schutz vor Feuchtigkeit

Neben einer angemessenen Drainage und gegebenenfalls einer Abdeckung bei häufigem Starkregen, hilft auch die Nutzung von Pflanztöpfen.

Weitere Holzschutzmaßnahmen sind die Verwendung von Holzschutzmitteln sowie Baumharz, natürlichen Ölen oder Holzschutzlasuren gegen Feuchtigkeit und Pilze.

Auch eine Wachsbeschichtung reduziert eindringendes Wasser.

Wer darin erfahren ist, kann das Holz auch abflammen, sodass es robuster gegen Nässe und Schädlinge wird.

Schutz vor Schädlingen

Insekten und Schädlinge sollen außerdem durch den Anbau von Lavendel und Zitronenmelisse abgehalten werden können.

Auch eine Kalklösung verlangsamt die natürliche Zersetzung.

Feuchtigkeit und Käferlarven beschleunigen die Zersetzung des Holzes.
Feuchtigkeit und Käferlarven beschleunigen die Zersetzung des Holzes.  © 123RF/johnaapw

Alternativen, um den Baumstumpf im Garten zu nutzen

Anstatt den Baumstumpf zu begrünen, kann man den Stamm auch anderweitig mit kreativen und nachhaltigen Ideen verwerten.

Mit einer Holzplatte kann man den Stumpf zu einem Tisch erweitern.

Besonders niedrige und dicke Stämme lassen sich aber auch in ein Buddelloch oder eine Sandkiste für Kinder verwandeln.

Im Naturgarten freuen sich verschiedenste Schwirrer dagegen über ein Insektenhotel aus Totholz.

Die Vertiefung eignet sich aber auch hervorragend für eine Bienen- oder Vogeltränke.

Will man Vögeln im Garten anderweitig helfen, kann man den Stamm als Stab oder Podest für ein Futterhaus nutzen.

Man kann das Totholz im Garten bepflanzen, aber auch als Deko oder Gartenmöbel nutzen.
Man kann das Totholz im Garten bepflanzen, aber auch als Deko oder Gartenmöbel nutzen.  © 123RF/sarayuth3390

Fazit

Der Wurzelstock und Stamm vom kürzlich gefällten Baum steht im Garten und zerstört den schönen Anblick? Wer ihn nicht aufwendig beseitigen oder teuer entfernen lassen möchte, kann aus ihm einen echten Hingucker machen und ganz einfach den Baumstumpf bepflanzen.

Titelfoto: 123RF/olegd

Mehr zum Thema Ratgeber Gartengestaltung: