Obstbäume sind nützliche und schöne Gewächse im Garten. Wenn es aber nicht nur über der Augenhöhe blühen soll, kann man den Apfelbaum unterpflanzen.
Weitere Ideen für die ideale Bepflanzung findest Du unter: Gartengestaltung.
Vorteile: Warum sollte man den Apfelbaum unterpflanzen?
Mit dem Unterpflanzen von Obstbäumen sorgt man dafür, dass es im Garten auf mehreren Ebenen blüht. Das hat aber nicht nur einen optischen, sondern auch ökologischen Nutzen.
Eine Mischkultur ist eine sinnvolle und wichtige Anbautechnik. Die richtigen Arten profitieren in Pflanzengemeinschaften voneinander, sodass letztendlich die Fruchtbildung gefördert wird. Dabei beeinflusst die Unterpflanzung die Gesundheit des Apfelbaums.
Praktischerweise ist die Krone eines gepflegten Apfelbaums relativ lichtdurchlässig, sodass Pflanzen in der Baumscheibe ausreichend Licht abbekommen.
Folgende Vorteile bringt eine Unterpflanzung des Apfelbaums:
- Die Begleitpflanzen verbessern die Bodenqualität durch eine Nährstoffanreicherung (z. B. Stickstoff).
- Bodendecker schützen vor Austrocknung.
- Sie locken Nützlinge wie Bestäuber (Bienen, Schmetterlinge) an.
- Gleichzeitig vertreiben sie Schädlinge und schützen natürlich vor Pilzerkrankungen.
Aber welche Pflanzen eignen sich? Und wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Apfelbaum zu unterpflanzen? Erfahre alles Wichtige nun.
Welche Pflanzen eignen sich zur Unterpflanzung von Apfelbäumen?
Nicht jede Pflanze ist geeignet, um sie unter das Apfelbäumchen zu pflanzen.
Der Apfelbaum ist ein Flachwurzler. Tiefwurzelnde Pflanzen sind zum Unterpflanzen nur geeignet, wenn sie eine lockere Wurzelstruktur haben (wie z. B. Lupine und Beinwell), da sie sich sonst gegenseitig behindern würden.
Ebenfalls nicht geeignet sind stark zehrende Pflanzen oder Arten, die einen besonders hohen Wasserverbrauch haben.
Bei der Wahl der Begleitpflanzen sollten auch regionale Klima- sowie die jeweiligen Bodenbedingungen in Betracht gezogen werden.
Hervorragende Arten zur Baumscheibenbepflanzung sind unter anderem folgende
Bodendecker für (halb-)schattige Plätze
- Waldmeister: bewahrt den Boden vor dem Austrocknen, duftet angenehm
- Günsel: unterdrückt lästiges Unkraut
- Storchschnabel: hält Boden feucht, fungizid, schützt vor Wurzelkrankheiten
- außerdem: Frauenmantel, Purpurglöckchen
Blühpflanzen, die die Bestäubung fördern
- Kapuzinerkresse: lenkt Blattläuse von Apfelbaum auf sich um
- Ringelblume: Abwehr gegen Nematoden, unterstützt Bodenorganismen, lockt Bestäuber
- Lavendel: attraktiv für Bienen und Schmetterlinge
- außerdem: Herbstanemone, Zwiebelblumen (Narzissen, Krokusse, Tulpen, ….)
Kräuter und andere geruchsintensive Pflanzen gegen Schädlinge
- Schnittlauch: fungizid
- Thymian: hält Schädlinge (wie Ameisen und Schnecken) fern, bienenfreundlich, verbessert Boden
- Zitronenmelisse: insektenfreundlich und bodenverbessernd
- Knoblauch: schädlingsabweisend, fungizid
Nährstoffsammler zur Bodenverbesserung
- Weißklee: stickstoffanreichernd, verbessert den Boden
- Lupinen: stickstoffanreichernd
- Borretsch: kaliumanreichernd, bodenlockernd, lockt Bestäuber
- Beinwell: bringt Phosphor und Kalium, verbessert Boden
Ideale Pflanzenkombinationen für die Baumscheibe
Wie im Gemüsebeet ist auch beim Unterpflanzen von Obstbäumen eine Mischkultur ideal. So lässt sich aus allen Pflanzen der maximale Nutzen ziehen, sodass sie positiv zusammenwirken und für ein möglichst gesundes Wachstum und eine üppige Ernte sorgen.
Geeignet sind beispielsweise die folgenden Pflanzenkombinationen:
- Mischbepflanzung für gesunde Bodenstruktur & Nährstoffversorgung: Weißklee + Borretsch + Beinwell
- Kombination für natürlichen Pflanzenschutz: Kapuzinerkresse + Ringelblume + Knoblauch
- Mischung für intensive Bestäubung & reichliche Ernte: Lavendel + Thymian + Zitronenmelisse
- Kombination zum Schutz vor Austrocknung: Günsel + Waldmeister + Storchschnabel
Tipps für das Unterpflanzen von Obstbäumen
Damit die Begleitpflanzen gut anwachsen und gedeihen, sollte man Folgendes vor, während und nach der Unterpflanzung von Bäumen beachten.
Wann sollte man Obstbäume unterpflanzen?
Theoretisch sind die Monate von Frühjahr bis Herbst als Pflanzzeit möglich.
Optimal ist allerdings der Spätsommer, denn die Wachstumsphase der Bäume ist dann vorbei und sie sind nur noch mit der Vorbereitung auf den Winter beschäftigt.
Sie müssen also nicht mehr so viel Wasser und Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen, sodass beides ausreichend für die neu eingesetzten Pflanzen verfügbar ist.
Diese haben außerdem genügend Zeit, um sich vor dem Winter im Boden zu etablieren.
Muss man den Boden vorbereiten?
Bevor man Begleitpflanzen in die Baumscheibe pflanzt, sollte man möglichst sämtliches Unkraut entfernen. Von einem Umgraben des Bodens sollte man absehen, da man dabei Wurzeln beschädigen würde. Auch Mutterboden sollte nicht auf die jeweilige Fläche aufgeschüttet werden, da das zu einem Sauerstoffmangel des Baumes führen kann.
Stattdessen werden schwach durchwurzelte Stellen im Boden ausfindig gemacht und markiert.
Entnimm an diesen Stellen dann etwas Erde und gib einige Zentimeter Humus in das Pflanzloch.
Den Wurzelballen der zu pflanzenden Blumen, Kräuter und Co. sollte man vor dem Einsetzen in Wasser tauchen, sodass sie sich vollsaugen können.
Anschließend werden die Pflanzen eingepflanzt, angegossen und idealerweise gemulcht.
So kann man die Baumscheibe pflegen
Gerade Jungpflanzen - zusätzlich durch die Baumkrone vor Niederschlag geschützt - müssen durchgängig feucht gehalten werden. Kontrolliere daher regelmäßig den Boden und bewässere die Unterpflanzung gegebenenfalls.
Beseitige außerdem möglichst sprießendes Unkraut. Verwende dabei keine Messer oder Harken, sondern gehe per Hand vor, um die Wurzeln nicht zu schädigen. Mit der Zeit wird das Unkraut jedoch abnehmen.
Im Frühjahr kann gegebenenfalls gedüngt werden.
Diese Fehler sollte man beim Apfelbaum-Unterpflanzen vermeiden
Ein Bepflanzen der Fläche unter dem Obstbaum kann aber auch kontraproduktiv sein. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden.
Auswahl ungeeigneter Pflanzen
Die falschen Pflanzen können zu Schäden an den Wurzeln führen, mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurrieren, Krankheiten und Schädlinge fördern oder den Baum bewuchern.
Begleitpflanzen zu dicht Pflanzen
Werden zu viele Pflanzen zu dicht gesetzt, können sie dem Baum zu viele Nährstoffe und Wasser entziehen.
Einige Arten eignen sich zudem zur Pflanzung direkt um den Baum (Weißklee, Knoblauch, Winterheckenzwiebel), während andere, stärkere zehrende Arten (Beinwell, Borretsch, Lupine) etwas vom Stamm entfernt besser stehen.
Falsche Bodenbedingungen
Wer die jeweiligen Ansprüche an den Boden nicht beachtet, riskiert Staunässe oder Trockenheit, einen Nährstoffmangel oder bewirkt, dass sich Wurzeln nicht ausbreiten können.
Fazit
Wer beim Apfelbaum-Unterpflanzen richtig vorgeht, profitiert von einigen Vorteilen, die sich auch bei der Ernte in reichen Erträgen äußern.
Vermeide jedoch Fehler, um ein Konkurrieren um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden.