Anzuchttöpfe aus Papier & Co.: 6 schnelle DIY-Ideen

Keine Anzuchttöpfe im Haus? Und ob! Mit diesen alltäglichen Dingen kann man Anzuchttöpfe selbst machen.

Weiteres Wissen zur Anzucht, Beetbepflanzung und mehr findest Du unter: Gartengestaltung.

Hat jeder zu Hause: Aus einfachen Materialien kann man Anzuchttöpfe selbst machen.
Hat jeder zu Hause: Aus einfachen Materialien kann man Anzuchttöpfe selbst machen.  © Bildmontage: 123RF/tsableaux, 123RF/pixelelfe, 123RF/fotohelin

Kribbelt's Dir schon in den Fingern, wenn Du an die kommende Gartensaison denkst? Wer im Spätwinter und Frühjahr nicht mehr auf die Hochsaison im Garten warten kann, kann bereits Kräuter oder Gemüse vorziehen.

Wer zusätzlich Lust auf ein schnelles DIY-Projekt hat, kann dafür ganz fix, günstig und nachhaltig Anzuchttöpfe selbst machen.

Dabei werden Restprodukte aus dem Alltag wiederverwertet, die - abhängig vom Material - teilweise mit dem Sämling direkt ins Beet gepflanzt werden können.

Papier und Pappe verrotten in der Erde mit der Zeit und können daher im Ganzen eingepflanzt werden. Andere selbstgemachte Pflanzgefäße können dagegen beispielsweise als eine Art Mini-Gewächshaus dienen.

Womit und wie Du Pflanzgefäße selbst machen kannst, erfährst Du nun.

Idee #1: Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier

Ganz einfach lassen sich Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier selbst machen. Sobald die Samen sprießen und sich größere Sämlinge bilden, müssen sie nicht einmal umgetopft werden, denn die Papiertöpfe können so, wie sie sind, ins Beet gepflanzt werden.

Runde Töpfchen aus Papier rollen

Schritt 1: Reiße ein großes Zeitungsblatt in zwei Hälften. Nimm eine Hälfte und falte sie längs in der Mitte, sodass ein dicker Papierstreifen entsteht, der etwa 30 Zentimeter lang und 12 Zentimeter breit ist.

Schritt 2: Wickele diesen Streifen nun um ein festes, rundes Gefäß (beispielsweise einen Salz- oder Gewürzstreuer), sodass ein Teil - die offene Seite der Zeitung - noch über den Behälter hinüberschaut.

Schritt 3: Knicke das überstehende Papier nun nach innen und stecke es in die Öffnung.

Schritt 4: Entnimm dann das Gefäß, sodass Du das Zero-Waste-Töpfchen mit Erde befüllen und Saatgut stecken kannst.

Übrigens: Du kannst auch Anzuchterde selber machen.

Eckige Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier falten

Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 1 und 2.
Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 1 und 2.  © TAG24/NF

Schritt 1: Lege die Hälfte eines Zeitungspapiers wie gewohnt vor Dich und falte es zwei Mal quer in der Mitte nach unten, sodass die offene Seite nach unten zeigt.

Schritt 2: Falte nun die oberen zwei Ecken jeweils so nach unten in die Mitte, dass anschließend eine Spitze nach oben zeigt.

Kleine Pflanztöpfe selbst machen: Schritt 3 und 4.
Kleine Pflanztöpfe selbst machen: Schritt 3 und 4.  © TAG24/NF

Schritt 3: Nimm dann die untere Kante des Papiers und falte sie einmal und anschließend ein zweites Mal nach oben, sodass zwei Ecken über die schrägen Seiten hinüberschauen.

Schritt 4: Drehe das Ganze einmal um, sodass die Rückseite nach oben schaut.

Pflanztöpfe aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 5 und 6.
Pflanztöpfe aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 5 und 6.  © TAG24/NF

Schritt 5: Falte als Nächstes je einmal von links und rechts in die Mitte.

Schritt 6: Falte dann erneut die untere Seite wieder in zwei Schritten nach oben.

Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 7 und 8.
Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier selbst machen: Schritt 7 und 8.  © TAG24/NF

Schritt 7: Wende das Ganze noch einmal und knicke dann die rechte Schräge parallel nach links unten und wieder zurück, sodass eine Knickfalte entsteht.

Schritt 8: Gehe mit der Hand in die Öffnung unten und öffne sie etwas, sodass Du die quadratische Form erkennst. Knicke dann die Spitze zu der Seite an den Boden, in die es sich leichter falten lässt.

Dieser letzte Schritt ist etwas umständlich und bedarf gegebenenfalls etwas Übung, bis er auf Anhieb klappt und sauber aussieht.

Sind die Pflanztöpfchen fertig gefaltet, können sie mit Anzuchterde befüllt werden. Dann sind sie bereit, um das Saatgut auszusäen.

Übrigens: Wünscht man sich etwas größere Anzuchttöpfe, faltet man das Papier im ersten Schritt nur einmal.

Aus Zeitungspapier kann man diese Anzuchttöpfe ganz einfach selbst machen.
Aus Zeitungspapier kann man diese Anzuchttöpfe ganz einfach selbst machen.  © TAG24/NF

Idee #2: Pflanztöpfe aus Klopapierrolle

Auch aus Toilettenpapierrollen oder zugeschnittener Küchenrolle kann man kleine Pflanzgefäße selbst machen.

Schritt 1: Schneide mit einer Schere vier etwa zwei Zentimeter lange Schnitte in die Röhre - im gleichmäßigen Abstand, sodass sich jeweils zwei gegenüberliegen.

Schritt 2: Klappe dann die erste Lasche in die Mitte. Die zweite und dritte werden jeweils über die vorherige geklappt.

Schritt 3: Die vierte Lasche wird mit etwas Fingerspitzengefühl gleichzeitig unter die erste sowie über die dritte Lasche geklappt, sodass sie sich nicht gleich wieder öffnen.

Schritt 4: Dann kann die Rolle schon mit Erde befüllt und bepflanzt werden.

Tipp: Wenn das einzelne Töpfchen auch befüllt nicht stabil steht, können mehrere dieser Anzuchttöpfe beispielsweise mit einem Gummi aneinander fixiert werden, sodass sie standhafter sind.

Aus Rollen von Toilettenpapier kann man diese Pflanzgefäße selbst machen.
Aus Rollen von Toilettenpapier kann man diese Pflanzgefäße selbst machen.  © TAG24/NF

Idee #3: Pflanzgefäß aus Tetra Pak

Weniger zu basteln hat man mit einem Tetra Pak, beispielsweise einem Milch- oder Saftkarton. Einmal gründlich ausgespült, hast Du zwei Möglichkeiten, sie in ein Pflanzgefäß zu verwandeln.

Option 1: Lege den Karton hin und schneide ihn mit einem Cuttermesser auf einer Seite längs auf. Dabei kann für die Öffnung an allen Seiten ein kleiner Rand gelassen werden, der die Wände stabil hält.

Option 2: Halbiere den Karton, indem Du ihn in der Mitte quer teilst. Das Unterteil des Kartons stellt nun einen stabilen Pflanztopf dar, der mehr Platz nach unten für längere Wurzeln bietet.

Schneide einige Abflusslöcher gegen Staunässe in den Boden und lege zunächst eine dünne Schicht aus Kies aus, bevor Du den Pflanzkasten mit Erde befüllst und bepflanzt.

Übrigens: Die äußere Folie kann abgerissen und der Karton dekorativ bemalt oder beklebt werden. Erleichtert wird die Entfernung, wenn man den Behälter vorher etwas knüllt.

Idee #4: Anzuchtschalen aus Obst- und Gemüsepackungen

Während Pflanztöpfe aus Plastik nicht mit ins Beet gepflanzt werden können, können aber auch Plastikschalen von Obst und Gemüse zu diesem Zweck verwertet werden.

Praktisch sind insbesondere die transparenten Verpackungen von beispielsweise Beeren, Weintrauben und Tomaten.

Sie sind in der Regel bereits mit Ablauflöchern ausgestattet und können dank des Deckels eine Art Mini-Gewächshaus simulieren.

Ohne groß zu basteln, kann man aus Obstschalen und Tetrapaks Anzuchtschalen selbst machen.
Ohne groß zu basteln, kann man aus Obstschalen und Tetrapaks Anzuchtschalen selbst machen.  © TAG24/NF

Idee #5: Anzuchttöpfe aus Eierkartons

Ohne zu basteln, kommt man auch mit einem Eierkarton zu einem Zero-Waste-Anzuchttopf. Dafür trennt man einfach den Deckel vom Boden und verwendet ihn gegebenenfalls zum Verstärken.

Der Karton kann ganz einfach mit Erde und Samen gefüllt werden, und die Sämlinge, wenn es so weit ist, zusammen mit dem Karton ins Beet gepflanzt werden.

Idee #6: Pflanztöpfe aus Joghurtbechern

Auch andere Dinge wie kleine Joghurtbecher aus Kunststoff oder geköpfte Plastikflaschen können ohne Aufwand verwertet werden. Dabei sollten lediglich Ablauflöcher in den Boden gebohrt werden.

Diese Töpfchen können allerdings nicht eingepflanzt werden, da sich das Material im Boden nicht zersetzt.

Wissenswert: Ist altes Saatgut noch keimfähig? Mit einer Keimprobe findest Du es heraus.

Weitere FAQs zu selbstgemachten Anzuchttöpfen

Kann man die selbstgemachten Anzuchttöpfe mit einpflanzen?

Wenn die Töpfe aus biologisch abbaubaren Materialien bestehen, können sie mit ins Beet gepflanzt werden. Dazu gehört Papier und Pappe. Kunststoff und beschichtete Materialien verrotten allerdings nicht schnell genug.

Mit welcher Erde kann man die Anzuchttöpfe befüllen?

Für die Aussaat wird spezielle Anzuchterde verwendet. Sie ist locker und nährstoffarm. Blumenerde eignet sich eher weniger.

Wann kann man die Samen zur Anzucht aussäen?

Viele Gemüsesorten zieht man ab März vor. Es gibt aber auch Sorten mit längerer Keimdauer, die schon früher ausgesät werden.

Wie viele Samen sollten in einen Anzuchttopf?

In die kleinen selbstgemachten Anzuchttöpfchen passen in der Regel zwei bis drei Samen. Je nach Größe des Topfs oder Art des Samens, können auch mehr oder weniger ausgesät werden.

Fazit

Pflanzgefäße muss man nicht immer neu kaufen. Alternativ kann man Materialien aus dem Haushalt wiederverwerten und ganz einfach nachhaltige Anzuchttöpfe selbst machen.

Mit dem schnellen DIY-Projekt bekommen einige Objekte ein zweites Leben und können teilweise sogar im Ganzen eingepflanzt und in der Erde zersetzt werden.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/tsableaux, 123RF/pixelelfe, 123RF/fotohelin

Mehr zum Thema Ratgeber Gartengestaltung: