Äpfel sind innen glasig: Darf man sie trotzdem essen?

Von außen sind frisch gepflückte Äpfel oft makellos. Beißt man herzhaft hinein, sieht man aber plötzlich, dass die Äpfel innen glasig sind. Was hat das zu bedeuten?

Weitere Ratgeber für Gartenpflanzen findest Du übrigens unter: Gartengestaltung.

Äpfel sehen nicht immer so aus. Sie können innen glasig und wässrig sein.
Äpfel sehen nicht immer so aus. Sie können innen glasig und wässrig sein.  © 123RF/mymble

Trotz perfektem äußeren Erscheinungsbild kann einem beim Teilen oder beim Abbeißen vom Apfel auffallen, dass die Äpfel innen glasig sind. Das Fruchtfleisch ist um das Kerngehäuse dann irgendwie durchscheinend oder durchsichtig und sieht wässrig aus.

Insbesondere in Früchten mit hohem Zuckergehalt können solche Stellen gefunden werden. Dazu gehören z. B. Äpfel der Sorten Alkmene, Boskoop, Cox Orange, Fuji, Gloster und Goldparmäne.

Oft herrscht beim Anblick Unsicherheit. Ist der Apfel schon schlecht? Ist eine Krankheit des Apfelbaums verantwortlich?

Worum es sich bei Glasigkeit an Äpfeln handelt, wodurch sie verursacht wird und ob glasige Äpfel noch essbar sind, verrät TAG24. Zudem gibt's hier die besten Tipps zur Vorbeugung.

Warum haben Äpfel glasige Stellen?

Anders als so mancher vielleicht befürchten mag, handelt es sich bei den glasigen Stellen weder um Schäden durch Krankheiten noch durch Schädlinge.

Stattdessen sind die wässrigen Stellen ein Zeichen für eine physiologische Störung, also eine Störung des Stoffwechsels. Ein hoher Zuckergehalt in der Frucht sorgt dafür, dass sich Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen ansammelt.

Verursacht wird diese Stoffwechselstörung durch verschiedene ungünstige Wachstumsbedingungen:

  • zu hohe Sonneneinstrahlung und Temperaturen
  • Calciummangel durch längere Hitze oder Trockenphasen
  • zu hohe Nährstoffzufuhr
  • zu starkes vegetatives Wachstum
Letzteres meint zu viel Wachstum von Blättern, Wurzel und Sprossachsen anstelle eines ausgeglichenen Verhältnisses mit generativem Wachstum (Blüten und Früchte).

Sind glasige Äpfel essbar?

Glasige Äpfel sind genießbar und können unbesorgt gegessen werden. Auch der Geschmack ist durch die Zuckereinlagerung nicht negativ beeinträchtigt.

Dennoch ist es ratsam, betroffene Äpfel nach dem Ernten ungefähr zehn Tage bei Temperaturen von zehn bis 15 Grad zu lagern. Dadurch können wässrige Stellen im Fruchtfleisch zurückgehen.

Wie man die Früchte dann länger aufbewahren und knackig frisch halten kann, steht unter: Äpfel lagern.

Ist schon mehr als ein Drittel des Apfels von Glasigkeit betroffen, sollte man ihn nicht mehr lagern, sondern stattdessen bald verzehren.

Kann man Glasigkeit bei Äpfeln vorbeugen?

Beachtet man einige Pflegehinweise, kann man Glasigkeit bei Äpfeln möglicherweise verhindern. So geht's.

  • Für eine ausgewogene Nährstoffzufuhr mit Fokus auf Calcium sorgen.
  • Einen Apfelbaum vor allem in trockenen Zeiten ausreichend wässern oder durch eine Mulchschicht vor Austrocknen schützen.
  • Äpfel weder zu früh noch zu spät ernten.
  • Von Anfang an weniger anfällige, nicht ganz so zuckerhaltige Apfelsorten wählen - z. B. Idared oder Jonathan.
Viel Sonne und Trockenheit können Glasigkeit bei Äpfeln begünstigen.
Viel Sonne und Trockenheit können Glasigkeit bei Äpfeln begünstigen.  © 123RF/anneleven

Fazit

Glasigkeit beim Apfel ist kein Warnsignal von Krankheit oder einem Schädlingsbefall. Sind die Äpfel innen glasig, ist eine Stoffwechselstörung die Ursache.

Essen kann man die Frucht aber weiterhin, ohne Einbuße im Geschmack hinzunehmen. Es handelt sich lediglich um einen ästhetischen Makel.

Titelfoto: 123RF/mymble

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