Mit insektenfreundlichen Pflanzen und der richtigen Pflanzweise schaffst Du auf Deinem Balkon eine kleine Oase und bewirkst Großes.

Ein bunter Balkon, auf dem es summt und brummt.

Wildbienen sind spezialisiert auf bestimmte Pflanzen, daher ist es wichtig, auf seinem Balkon vielfältige Pflanzenfamilien zu kultivieren.

Besonders schön ist, dass die insektenfreundlichsten Pflanzen oft auch einen Mehrwert für die Menschen haben, denn sie sind häufig essbar und pimpen Dein Lieblingsessen mit einem frischen Geschmack auf.

Wie Du Deine Pflanzenkübel und Balkonkästen bestücken kannst, um Hummeln, Bienen und Co. Nahrung zu bieten, das erfährst Du jetzt.

Weitere spannende Themen und Inspiration findest Du auf der Ratgeberseite Haus & Garten.

Infos für Schnellleser:

• Verschiedene Pflanzenfamilien sogen für Vielfalt auf dem Balkon.
  
• Einige Wildbienen und -hummeln sind auf eine Pflanze spezialisiert, wer die Zeit dazu hat, der sollte genau beobachten, welche Insekten den Balkon besuchen.
• Insektenfreundliche Pflanzen sind beispielsweise: Kapuzinerkresse, Salbei, Fetthenne, Katzenminze, Veilchen, Hauswurz, Rosmarin, Schafgarbe, Witwenblume, Duftnessel

Viele insektenfreundliche Pflanzen sind auch nützlich für den Menschen. Neben bekannten Kräutern gibt es einige Pflanzen, die essbar sind und das Essen verfeinern können. Sollte dies der Fall sein, ist das in den einzelnen Pflanzenportraits vermerkt.

Die Kapuzinerkresse ist eine besonders insektenfreundliche Pflanze, die ebenfalls als wirksame Heilpflanze bekannt ist. Sie hat also nicht nur Vorteile für Insekten, sondern kann auch auf dem Teller der Menschen landen.

Die Kapuzinerkresse wächst schnell und kann einjährig auf jedem Balkon kultiviert werden.

Standortbedingungen:

• halbschattig bis sonnig
  
• feuchte bis trockene Erde
  
• ausreichend nährstoffreicher Boden
  
• sandige bis lehmige Erde
  

Je nach Art zeigt sie ihre gelben, roten, orangen oder sogar bunten Blüten von Juli bis Oktober und zaubert ein langes Nahrungsangebot für Insekten.

Die Kapuzinerkresse hat große offene Blüten, weshalb sie besonders gut bei Wildbienen und Schmetterlingen ankommt!

>> Zum Kapuzinerkresse-Angebot

Salbei ist den meisten wohl aus der Küche sowie dem Apothekerschrank bekannt. Die Heilpflanze ist nicht nur besonders hilfreich bei Halsschmerzen und Husten, sie ist auch noch sehr insektenfreundlich.

Salbei lässt sich gut auf dem Balkon kultivieren. Die Staude ist hochwachsend und steht am liebsten sonnig.

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• trockene Erde
  
• ausreichend nährstoffreicher Boden
  
• steiniger bis lehmiger Boden
  

Von Juni bis August blüht der Salbei und präsentiert seine zarten, violetten Blüten. Besonders Schmetterlinge werden von der Staude angezogen.

>> Zum Salbei-Angebot

Der Mauerpfeffer wird auch goldenes Moos genannt, denn die wunderschönen gelben Blüten strahlen in der Sonne um die Wette.

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• leicht feuchte bis trockene Erde
  
• nährstoffarmer Boden
  
• sandiger Boden
  

Neben dem goldenen Moos gibt es noch eine in Deutschland heimische Art, die große Fetthenne.

Diese blüht rosa und ist ebenfalls sehr insektenfreundlich. Wer etwas mehr Platz auf seinem Balkon hat, kann auch diese dort kultivieren!

Besonders Wildbienen erfreuen sich an dem Nektar des Mauerpfeffers!

>> Zum Mauerpfeffer-Angebot

Katzenminze ist die perfekte Pflanze für jeden Anfänger. Sie blüht von Mai bis September, geht das Blütenwachstum zurück, kann die Pflanze über dem Boden abgeschnitten werden. So wird das Wachstum wieder angeregt und neue Blütenstämme werden gebildet.

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• leicht feuchte bis trockene Erde
  
• sandiger Boden
  
• nährstoffarmer Boden
  

Auch wenn die idealen Standortbedingungen nicht erfüllt sein sollten, kann die Katzenminze trotzdem wachsen. Die Pflanze ist sehr pflegeleicht und verzeiht Pflegefehler!

Katzenminze ernährt viele Insekten, wie zum Beispiel Bienen, Hummeln, Taubenschwänzchen und Schwebefliegen.

>> Zum Katzenminze-Angebot

Das Veilchen ist eine klassische Balkonpflanze.

Die Staude ist pflegeleicht und selbst auf einem Balkon mit Nordausrichtung kann sie gut kultiviert werden.

Standortbedingungen:

• halbsonnig bis halbschattig
  
• leicht feuchter Boden, niemals ganz trocken
  
• sandiger bis steiniger Boden
  
• nährstoffreicher Boden
  

Das Veilchen blüht sehr beständig von März bis in den Dezember rein und bietet somit den Insekten auch noch sehr spät im Jahr genügend Nahrung.

Der Nektar der Veilchen zieht vor allem Schmetterlinge an.

>> Zum Veilchen-Angebot

Mit der Hauswurz schafft es eine weitere sehr pflegeleichte Pflanze in die Aufzählung. Sie ist nicht nur robust, sondern sieht auch ganz besonders aus.

Zusätzlich wurde der Hauswurz vor vielen Jahren eine magische Kraft nachgesagt, welche ganze Häuser schützen sollte. Heute zählt das nur noch als ein Aberglaube. Allerdings wird sie auch heute noch als Heilpflanze eingesetzt.

Standortbedingungen:

• sonnig bis halbschattig
  
• trockener bis feuchter Boden, niemals Staunässe
  
• sandige bis steinige Erde
  
• nährstoffarmer Boden
  

Die Hauswurz ist ein besonders guter Nachbar für die Fetthenne. Sie zieht besonders Schmetterlinge an, aber auch Bienen und Hummeln lieben den Nektar der Blüten.

>> Zum Hauswurz-Angebot

Besonders Schmetterlinge, aber auch kleine Käfer erfreuen sich an den violett schimmernden Blüten.

Standortfaktoren:

• sonnig
  
• trockener Boden
  
• steinige bis lehmige Erde
  
• nährstoffreicher Boden, muss nicht gedüngt werden
  

Da der Rosmarin sehr buschig wächst und relativ groß wird, sollte man ihn in einem separaten oder sehr großen Topf kultivieren.

>> Zum Rosmarin-Angebot

Bienen und Hummeln lieben die Schafgarbe. Sie ist durch ihre vielen kleinen und offenen Blüten besonders insektenfreundlich.

Gleichzeitig ist die Schafgarbe vielfältig und robust. Sie ist für Anfänger geeignet und verzeiht fast jeden Pflegefehler!

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• trockene Erde
  
• sandiger Boden
  
• nährstoffreiche Erde
  

Es gibt viele verschiedenen Arten der Schafgarbe, die alle in verschiedenen Farben blühen. Sie zeigen diese von Juni bis September.

>> Zum Schafgabe-Angebot

Die Witwenblume kann einfach auf dem Balkon kultiviert werden. Sie ist winterhart und wird den Balkon jedes Jahr wieder erblühen lassen.

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• trockener bis feuchter Boden
  
• sandige Erde
  
• nährstoffreicher Boden
  

Die Witwenblume spricht Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an und sorgt für buntes Summen auf dem Balkon.

Die Staude blüht von Juli bis September. Zeigt sich die Sonne am Himmel, dann öffnen sich die violetten Blüten ganz weit.

>> Zum Witwenblume-Angebot

Die Duftnessel macht ihrem Namen alle Ehre.

Mit ihrem Duft lockt sie Wildbienen und Hummeln an. Auch Schmetterlinge freuen sich über die ergiebigen Blüten.

Standortbedingungen:

• sonnig
  
• trocken bis leicht feuchter Boden
  
• sandige Erde
  
• nährstoffreicher Boden
  

Die Duftnessel blüht von Juni bis Oktober. Sie lässt sich einjährig besonders gut auf dem Balkon kultivieren, ist allerdings nicht winterhart.

Die Duftnessel verbreitet sich schnell und ist hochwachsend. Sie kann je nach Art bis über zwei Meter hoch werden.

>> Zum Duftnessel-Angebot

Diese Blumen sind nur eine Handvoll an geeigneten Pflanzen für einen insektenfreundlichen Balkon. Abgesehen davon gibt es noch viele weitere Stauden, die Bienen, Hummeln und Co. Nahrung bieten.

Tipp: Wenn Du im Blumenladen vor einer riesigen Auswahl stehst und Dir unsicher bist, welche Blume denn nun insektenfreundlich ist und welche nicht, dann solltest Du immer eher zu denen mit einer einfachen Blüte greifen. Denn volle Blüten erschweren es den kleinen Insekten, an den Nektar zu gelangen.

1. Tipp: Pflanzen aus verschiedenen Pflanzenfamilien wählen, damit der Balkon zu jeder Jahreszeit ein Nahrungsangebot für Hummeln und Co. bietet.

2. Tipp: Möglichst die natürliche Ursprungsform der Pflanzen wählen. Volle, gezüchtete Blüten sind für die Insekten nicht besonders ansprechend.

3. Tipp: Den Pflanzen genügend Platz lassen, damit sich die Wurzeln in der Erde richtig ausbreiten können.

4. Tipp: Wer die Zeit dafür hat, der kann beobachten, welche Arten von Insekten, besonders Wildbienen und -hummeln, sich um den Balkon herum aufhalten. Je nach Art ernähren sich die Insekten teilweise sogar von nur einer einzigen Pflanze. Diese wäre dann eine tolle Ergänzung in den Balkonkästen.

5. Tipp: Neben einer vielfältigen Pflanzenauswahl kann man auf seinem Balkon ein kleines Insektenhotel aufstellen, um den Insekten Nistmöglichkeiten zu bieten.

6. Tipp: Je mehr Pflanzen, desto besser! Neben den typischen Balkonkästen kann man einen vertikalen Garten anlegen.

7. Tipp: Keine Insektizide oder Pestizide verwenden. Am besten auch nur natürlichen Dünger streuen.

8. Tipp: Unnatürliche Lichtquellen, wie Lichterketten oder Stecklampen, können die Insekten verwirren und führen oft zu Orientierungslosigkeit. Auf einem insektenfreundlichen Balkon sollte man also auf diese verzichten.

Mehr Tipps zum Pflanzen von Stauden findest Du hier >>> Stauden einpflanzen.

Je nach Pflanzgefäß ist eine andere Anordnung der Pflanzen ideal. In einem länglichen Blumenkasten können die Stauden ausschließlich nebeneinander angeordnet werden, in runden Töpfen kann man allerdings etwas mehr Variation einbringen.

Genauso wie bei insektenfreundlichen Gärten sollte man verschiedene Ebenen schaffen. Große Pflanzen bieten Schutz und stehen besonders gut in der Ecke oder bei freistehenden Pflanzschalen in der Mitte. Drumherum kann man durch verschiedene Arten von Stauden mehr Vielfalt schaffen. Nicht nur verschiedene Wuchshöhen schaffen Vielfalt, auch verschieden große Blätter und Blüten, denn sie bieten den kleinen Insekten Schutz.

Eine Pflanzschale könnte beispielsweise wie folgt bestückt werden: Salbei, Mauerpfeffer und Hauswurz.

Fazit:

Nicht nur Gärten können zum Schutz von Insekten beitragen, auch ein gut bepflanzter Balkon bietet Hummeln, Schmetterlingen und Co. Nahrung und Schutz. Bepflanzt Du Deinen Balkon bewusst, kannst Du also zur Artenvielfalt beitragen und dem Insektensterben entgegenwirken.