Das ist das Lieblingsgemüse der Deutschen: Top 11 Gemüsesorten in Deutschland
Bei Kindern ziemlich unbeliebt, doch besonders wichtig für eine gesunde Ernährung: Gemüse. Laut Angaben des Bundesamtes für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden in Deutschland pro Kopf 103,3 Kilogramm Gemüse konsumiert. Welches sind die beliebtesten Gemüse der Deutschen?
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Selbst die größten Fleischfans würden sich ohne eine deftige Gemüsebeilage langfristig vermutlich langweilen. Gemüse ist Geschmacksgeber, Grundlage oder Hauptzutat.
Egal ob indisches Curry oder deftiger, deutscher Eintopf: Da gehört Gemüse rein. Obwohl exotische Gemüse sehr beliebt sind, halten die Deutschen noch sehr an altbewährten Gemüsesorten fest.
Allein schon der pro Kopf-Verbrauch an Kartoffeln, Wurzel- und Kohlgemüsen zeigt, dass hierzulande – ähnlich wie bei den beliebtesten Obstsorten – ziemlich typisch deutsch gegessen wird.
Inzwischen werden die Deutschen auch "Kartoffeln" genannt v.a. im englischsprachigen Raum. Schaut man sich das Lieblingsgemüse Nr. 1 an - ziemlich passend.
Die aktuellen Zahlen belaufen sich auf die Versorgungsbilanz des BMEL 2022/2023 und sind als vorläufig zu betrachten, da sie nachträglich noch überprüft und gegebenenfalls angepasst werden können.
Platz 11: Wirsingkohl, Kohlrabi, Chinakohl
Pro Kopf werden jährlich 2,0 Kilogramm Wirsingkohl, Kohlrabi und Chinakohl verzehrt.
Wirsingkohl ist eine richtige Nährstoff-Bombe. Neben Vitamin C und Vitamin B6 enthalten die Blätter Folsäure, welche zum Beispiel während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt.
Auch Kohlrabi ist ein richtiges Superfood. Übrigens hat sich der Name Kohlrabi nicht nur in Deutschland etabliert. Auch in England, Japan und Russland wird das Wurzelgemüse so genannt.
Während andere Kohlsorten bei einigen Menschen für Blähungen sorgen, so ist der Chinakohl eine absolute Ausnahme. Dafür verantwortlich ist ein hoher Gehalt an Senfölen sowie Aminosäuren.
Platz 10: Bohnen
Pro Kopf werden jährlich 2,3 Kilogramm Bohnen verzehrt.
Wer nach einer gesunden Ballaststoffquelle sucht, der sollte zu Bohnen greifen. Sie beinhalten außerdem eine Menge an pflanzlichen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen.
Dabei können sie ein gesundes Verdauungssystem unterstützen, die Herzgesundheit und die Stabilität des Blutzuckerspiegels fördern.
Außerdem gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Bohnensorten, beispielsweise Gartenbohnen, Sojabohnen, Kidneybohnen, Mungobohnen und viele mehr.
Platz 9: Kopfsalat, Eisbergsalat
Pro Kopf werden jährlich 2,3 Kilogramm Kopfsalat und Eisbergsalat verzehrt.
Die Deutschen stehen auf das knackige Grünzeug. Möchte man saisonale Salatköpfe aus der Region kaufen, so hat man von Mai bis Oktober die Chance dazu.
Gleiches gilt für den Eisbergsalat. Es handelt sich hierbei um eine Zuchtform des Kopfsalates. Der Eisbergsalat ist eine Form der sogenannten Crisphead-Gruppe.
Beide Salate bestehen überwiegend aus Wasser. Die Blattschichten sind reich an Zellflüssigkeit und tragen daher zur leichten Verdauung bei.
Platz 8: anderer Salat
Pro Kopf werden jährlich 3,1 Kilogramm anderer Salat verzehrt.
Zur Kategorie "anderer Salat" zählen laut BMEL Eichblattsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Lollosalat, Radicchio, römischer Salat, Rucolasalat sowie sonstige Salate.
Die verschiedenen Sorten sind unter anderem durch ihre Vielseitigkeit und ihren hohen Nährstoffgehalt beliebt bei den Deutschen und befinden sich daher auf Platz acht des Rankings.
Während Feldsalat beispielsweise wichtige Nährstoffe wie Folsäure und Eisen beinhaltet, können Endiviensalat und Radicchio mit Bitterstoffen überzeugen, die die Verdauung fördern.
Die Vielfalt der Sorten sorgt also für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.
Platz 7: Weißkohl und Rotkohl
Pro Kopf werden jährlich 3,8 Kilogramm Weißkohl und Rotkohl verzehrt.
Kohlgemüse ist in Deutschland nach wie vor extrem beliebt.
Bereits im 14. Jahrhundert gab es in England Weißkohl.
Kohl verlangt dem Verdauungstrakt zwar auch einiges ab und sorgt schon mal für das ein oder andere unangenehme Lüftchen, doch versorgt er uns auch mit einer Vielzahl an gesundheitsfördernden Vitalstoffen – z.B. Vitamin C, Calcium und Eisen sowie Ballaststoffen.
Laut Guinnessbuch der Rekorde wog der schwerste Weißkohl der Welt übrigens 62,7 Kilogramm.
Platz 6: Gurken
Pro Kopf werden jährlich 6,9 Kilogramm Gurken verzehrt.
Das tiefgrüne Gemüse schafft es damit auf den 6. Platz der beliebtesten Gemüse. Der Wasseranteil der Gurke beträgt ganze 96 Prozent. Der Rest besteht aus Vitaminen und Mineralien - gesund ist dieses Lieblingsgemüse also auf jeden Fall.
Eine typisch deutsche Spezialität sind Spreewaldgurken aus Brandenburg. Das sind junge, unreife Gurken, die in einem Sud aus Essig, Kräutern und Gewürzen eingelegt werden.
Platz 5: Speisezwiebeln
Pro Kopf werden jährlich 8,6 Kilogramm Speisezwiebeln verzehrt.
Auf Platz 5 der beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland steht die Zwiebel.
Zugegeben: Wer an sein Lieblingsessen denkt, kommt vielleicht nicht sofort auf die Zwiebel, weil sie überwiegend als Geschmacksgeber und nur selten als eigenständige Beilage dient (z.B. gegrillt).
Da der pro Kopf Verbrauch in Deutschland aber extrem hoch ist, hat die vielschichtige Zwiebel den Platz in den Top 5 durchaus verdient.
Platz 4: Möhren, Karotten, Rote Rüben
Pro Kopf werden jährlich 10,6 Kilogramm Möhren, Karotten und Rote Rüben verzehrt.
Nicht nur Hasen lieben dieses Gemüse, sondern auch die Deutschen: Wurzelgemüse wie Rüben oder Rote Beete landen auf dem vierten Platz der beliebtesten Gemüse. Das Gemüse ist roh eher herzhaft, bildet aber nach langem Kauen sowie nach dem Garen eine schmackhafte Süße aus.
Eines der beliebtesten Wurzelgemüse ist die Karotte, die auch als Möhre, Mohrrübe oder einfach Wurzel bezeichnet wird.
Platz 3: Sonstiges Gemüse
Pro Kopf werden jährlich 23,4 Kilogramm sonstiges Gemüse verzehrt.
Laut BMEL beinhaltet der Bereich "sonstiges Gemüse" Rhabarber, Knollenfenchel, Meerrettich, Speisekürbisse, Zucchini, Zuckermais, Dicke Bohnen, Chicoree, Rettich, Radies und sonstiges Gemüse.
Insgesamt bieten diese Sorten viele kulinarische und gesundheitliche Vorteile.
Zuckermais ist eine tolle Kohlenhydratquelle mit wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium. Speisekürbisse und Zucchini erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit, da sie kalorienarm und dennoch sättigend, aufgrund ihres Ballastsoffgehaltes sind. Rhabarber ist außerdem eine beliebte Zutat für süßsaure Desserts.
Der Kürbis ist übrigens die größte Beere der Welt. Mehr dazu findest Du hier:
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Platz 2: Tomaten
Pro Kopf werden jährlich 29,9 Kilogramm Tomaten verzehrt.
Tomaten gehören zu den Nachtschattengewächsen. Die bilden neben vielen gesunden Wirkstoffen auch den Giftstoff Solanin aus. Das ist an den grünen Stellen der Tomate wie auch bei den Kartoffeln zu erkennen. Kleine Mengen davon kann der Körper vertragen. Wer also mal ganze Cherry-Tomaten verspeist, muss nicht gleich den Tod fürchten, doch es empfiehlt sich, die grünen Stellen vor dem Verzehr herauszutrennen.
Dafür spricht man dem leuchtend roten Gemüse aber auch zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Es soll Herzerkrankungen, Krebs und Arteriosklerose vorbeugen. Dafür sorgt das sogenannte Lycopin. Das entfaltet sich übrigens besonders gut, wenn die Tomate püriert und erwärmt wurde wie beispielsweise in einer Tomatensoße.
Platz 1: Kartoffeln
Pro Kopf werden jährlich 54,1 Kilogramm Kartoffeln verzehrt.
Die Kartoffel, häufig auch Erdapfel genannt, ist mit Abstand das beliebteste Gemüse der Deutschen. Sie wird sowohl als Beilage, als Hauptzutat als auch als Grundlage (z.B. in Form von Kartoffelmehl) für Speisen eingesetzt.
Kontrovers ist bei diesem Platz allerdings, dass einige, unter anderem auch die BMEL, die Kartoffel nicht als Gemüse einstufen, sondern als landwirtschaftliche Kultur. Oder sie wird als stärkehaltige Sättigungsbeilage neben Getreide aufgezählt.
Auf der anderen Seite ist die Kartoffel genau wie viele andere Gemüsesorten ein nährstoffreiches, wasserhaltiges, herzhaftes Lebensmittel, das man kocht, brät oder backt und mit Gewürzen verfeinert. 2003 wurde die Kartoffel sogar zum Gemüse des Jahres gewählt.
Ob die Kartoffel Gemüse ist oder nicht, hängt letztendlich auch vom eigenen Standpunkt ab.
Titelfoto: 123RF / inkdrop