Grüne und keimende Kartoffeln: Giftig oder kann man sie bedenkenlos essen?

Wenn aus Kartoffeln Triebe sprießen, sollte man vorsichtig sein in puncto Verzehr, heißt es, denn dabei entstehe ein giftiger Stoff in der Knolle.

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Bei falscher Lagerung keimen Kartoffeln schneller.
Bei falscher Lagerung keimen Kartoffeln schneller.  © 123RF/yuris010

Kartoffeln sind ein typisch deutscher Klassiker, was das Essen betrifft, auch wenn sie ursprünglich aus Südamerika stammen. Außerdem ist die Knolle ein wertvolles Lebensmittel für eine gesunde Ernährung.

Die gelben, braunen, roten oder violetten Erdäpfel enthalten Vitamin C, B1, B6, Kalium und nach dem Kochen und Abkühlen resistente Stärke, die gut für die Darmflora ist, wie der NDR berichtet.

Doch grüne und keimende Kartoffeln sind nicht ganz unbedenklich. Haben Kartoffeln lila Keime bekommen, ist ein genauer Blick gefragt.

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Worauf man dabei achten sollte und warum die Lagerung im Keller, so wie es früher üblich war, durchaus Sinn macht, verrät dieser Ratgeber.

Sind keimende Kartoffeln giftig?

Im Dunklen gelagert entwickeln Kartoffeln helle Triebe.
Im Dunklen gelagert entwickeln Kartoffeln helle Triebe.  © 123RF/Pavel Rodimov

Wenn Kartoffeln zu keimen beginnen, kann man entweder Triebe von grün-gelber und violetter Farbe sehen oder hellgelbe bis weißliche.

Die Farbgebung hängt von der Lagerung ab:

  • Violette Triebe sind ein Zeichen dafür, dass die Kartoffel während des Keimvorgangs Licht ausgesetzt war.
  • Weißliche Triebe deuten darauf hin, dass die Kartoffel während des Keimvorgangs im Dunklen lag.
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In beiden Fällen entsteht beim Keimvorgang das giftige Solanin. Wenn die Triebe deutlich länger als einen Zentimeter sind, sollte man die Kartoffel besser nicht mehr essen. Man kann sie aber einpflanzen, um neue Kartoffeln ernten zu können.

Optimal ist eine Lagerung im Dunklen bei kühlen Temperaturen bis maximal fünf Grad. Unter diesen Bedingungen dauert es deutlich länger, bis die Kartoffeln auskeimen.

Sind grüne Kartoffeln giftig?

Nicht nur beim Keimvorgang wird der Stoff gebildet, sondern auch in den grünen Stellen steckt das toxische Solanin. Wie oben bereits erwähnt, sollte man daher immer auf eine gute Lagerung, aber auch auf die richtige Zubereitung achten.

In höherer Konzentration steckt Solanin in unreifen, grünen Kartoffeln, daher sollte man nur reife Knollen essen. Wenn sie reif sind, sollte man alle grünen Stellen herausschneiden und die Kartoffeln vor dem Verzehr schälen und kochen (oder Pellkartoffeln zubereiten, so bleiben noch mehr Vitamine enthalten), denn auch in der Schale steckt eine größere Menge an Solanin.

Schälen, kochen, genießen: Kartoffeln sind sehr gesund, wenn man sie richtig lagert und zubereitet.
Schälen, kochen, genießen: Kartoffeln sind sehr gesund, wenn man sie richtig lagert und zubereitet.  © 123RF/Olena Danileiko

Solanin: Welche Menge ist gefährlich?

Solanin ist ein giftiger Pflanzenstoff, der Pflanzen vor Fressfeinden schützt. Der Stoff ist zwar nur schwach giftig, kann aber eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, wenn man zu große Mengen davon aufnimmt, das kommt zum Glück sehr selten vor, ist aber möglich.

Für einen Erwachsenen gilt:

Bei einer Menge von zwei bis fünf Milligramm Solanin pro Körpergewicht droht eine Vergiftung, ab drei bis vier Milligramm kann die Solaninaufnahme sogar tödlich sein laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese Menge hat man allerdings erst beim Verzehr von etwa vier bis fünf Kilogramm roher Kartoffeln aufgenommen.

Verspeist man eine normale gekochte (!) Portion mit wenigen grünen Stellen, muss man sich in der Regel keine Sorgen machen.

Wer Solanin in kleineren Mengen zu sich nimmt, vergiftet sich also nicht sofort. Wer etwas zu viel Solanin aufgenommen hat, muss aber mit Kopfschmerzen, Durchfall oder Übelkeit rechnen.

Daher gilt für Kinder:

Wer Kartoffelgerichte für Kinder zubereitet, sollte auf jeden Fall vorsichtig sein und alle grünen Stellen sowie die Schale entfernen und die Knollen in jedem Fall vor dem Verzehr abkochen.

Titelfoto: 123RF/yuris010

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