Die Wahrheit über Radieschen: So gesund sind sie wirklich
Radieschen sind neben Spargel DAS Frühlingsgemüse schlechthin. Die kleinen roten Rettichknollen schmecken pfeffrig scharf und sind dabei auch noch kalorienarm. Doch nicht jeder verträgt sie. Wie gesund sind Radieschen wirklich?
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Radieschen gehören, zusammen mit beispielsweise Rettich, Kohlrabi, Brokkoli und Kresse zur Familie der Kreuzblütler (Bassicaceae) und können von etwa April bis Oktober geerntet werden.
Die würzigen Knollen sind in der Regel klein und rund, mit einer leuchtend roten Färbung und weißem bis leicht rosa Fruchtfleisch.
Meistens werden sie nebenbei weggeschnurpselt oder landen zum Beispiel im Eiersalat.
Hast Du schon einmal gehört, dass Radieschen ungesund sind? Dem geht TAG24 nach:
Sind Radieschen gesund? Wie gesund sind sie? Und wie viele Radieschen darf man am Tag essen? Das und mehr erfährst Du nun.
Sind Radieschen gesund? Vorteile im Überblick
Wie wirken sich Radieschen auf den Körper aus?
Wie jede andere Gemüsesorte auch haben Radieschen dank ihrer Inhaltsstoffe positive Auswirkungen auf unsere Organe und Gesundheit. Sind Radieschen gut für das Herz? Den Darm? Erfahre es nun.
Nährstoffe und Immunsystem
Das Knollengewächs ist vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Etwa 100 Gramm Radieschen sollen bereits den täglichen Bedarf an Eisen zu 12 Prozent, Vitamin K zu über 70 Prozent und Vitamin C zu etwa 30 Prozent decken.
Neben Vitamin C als Antioxidans sorgen auch Senföle (Glucosinolate) für ein starkes Immunsystem.
Ebenfalls in förderlichen Mengen enthalten sind Folsäure sowie Kalium.
Übrigens: Auch die Blätter sind genießbar und gesund. Sie enthalten teilweise sogar um einiges mehr Nährstoffe, wie Antioxidantien, als die Knolle.
Verdauung und Stoffwechsel
Die scharfen Senföle in den Radieschen sind förderlich beim Bekämpfen von Darmpilzen und anderen schädlichen Bakterien, und sollen zudem den Stoffwechsel antreiben.
Sie regen außerdem die Leber und Galle an, die wiederum Verdauungssäfte bilden.
Aber auch die enthaltenen Ballaststoffe kurbeln die Verdauung an.
Entzündungen und Geschwüre
Senföle sind antibakteriell und entzündungshemmend. Sie sind, wie bereits erwähnt, nicht nur gut für Magen und Darm, sondern auch bei Erkältungen und Blasenentzündungen.
Herzgesundheit
Radieschen können ebenfalls förderlich auf die Herzgesundheit wirken.
Zum einen regulieren Nährstoffe wie Vitamin C, Kalzium und Kalium (Potassium) den Blutdruck, wodurch ein niedrigeres Risiko für Herzkrankheiten besteht.
Auch durch Radieschen gesenkte Cholesterinwerte wirken sich förderlich auf das Herz aus.
Studien zeigen außerdem einen positiven Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Kreuzblütlern wie Radieschen und der Sterblichkeitsrate bei Herzversagen.
Radieschen bei Diabetes
Radieschen sind dank ihres niedrigen glykämischen Indexes auch hervorragend für Diabetikerinnen und Diabetiker geeignet.
Das Senföl soll tatsächlich antidiabetische Eigenschaften und einen positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel sowie den Insulinspiegel haben und den Blutzuckerspiegel senken.
Radieschen gegen Krebs
Radieschen können auch eine vorbeugende Wirkung haben.
Laut Studien soll Sulforaphan - ein Glucosinolat, das in Kreuzblütlern zu finden ist - möglicherweise durch eine entgiftende Wirkung auf krebsverursachende Stoffe krebspräventativ wirken.
Sind Radieschen ungesund? Mögliche Risiken und Nebenwirkungen
Wie mit allem kommt es auf die Maße an. Ein übermäßiger Verzehr der Inhaltsstoffe kann nämlich auch Nebenwirkungen mit sich ziehen. Auch verträgt nicht jeder das Gemüse gleich. Lies weiter und erfahre mehr!
Folgen bei übermäßigem Verzehr
Nicht jeder verträgt Radieschen gleichermaßen. Bei einigen kann es ab bestimmten Mengen zum Aufstoßen sowie zu Blähungen und Bauchschmerzen kommen. Verantwortlich dafür sind vermutlich die unverdaulichen Pflanzenfasern.
Außerdem können große Mengen Radieschen dehydrierend sein. Die Glucosinolate sind nämlich harntreibend, was zu einem erhöhten Wasserverlust innerhalb kürzerer Zeit führen kann.
Auch je nach Vorerkrankungen können höhere Mengen an Radieschen einen negativen Effekt haben.
Bedingungen, bei denen Vorsicht geboten ist
Aufgrund ihrer positiven, blutdruck- und blutzuckersenkenden Wirkung sollten Menschen mit bereits niedrigem Blutdruck oder -zucker die Knollen nur mit Bedacht verzehren, um zu niedrige Werte zu verhindern.
Auch für Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion gilt Vorsicht, denn die Goitrogene in den Radieschen können die Schilddrüsenleistung zusätzlich hemmen. Besser ist es daher, die zu verzehrende Menge zu reduzieren oder die Radieschen vorher zu garen.
Auch bei akuten Magen- und Darmentzündungen kann das würzige Gemüse zu scharf sein.
Häufig gestellte Fragen zu Radieschen
Mit der Frage, ob Radieschen gesund oder ungesund sind, kommen sicher noch weitere Fragen auf. Einige davon werden im Folgenden beantwortet.
Wie viele Radieschen am Tag sind gesund?
Genaue Angaben zur maximalen Portionsmenge können nicht gemacht werden. Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten empfiehlt seinen Bürgerinnen und Bürgern jedoch etwa eine halbe Tasse, was ungefähr acht Radieschen täglich entsprechen soll.
Generell sollte man den Verzehr reduzieren, sobald man selbst bemerkt, dass man das Gemüse nicht bedingungslos und optimal verträgt.
Sind Radieschen ein Fettkiller?
Bei Radieschen handelt es sich um ein kalorienarmes Gemüse mit sehr hohem Wasseranteil. Nur etwa 15 Kilokalorien sollen sie auf 100 Gramm ergeben. 95 Prozent der Knolle stellen dabei Wasser dar.
Naheliegend ist daher, dass sich das Gemüse zum Abnehmen eignet.
Während die Ballaststoffe sättigen und ein Überessen verhindern, und die Knolle auch den Stoffwechsel anregen kann, ist das Radieschen natürlich kein Wundermittel. Allein durch den Verzehr der würzigen Knolle wird es nicht zu einem bedeutenden Gewichtsverlust kommen.
Dennoch ist es ein tolles Gemüse, das die Gewichtsabnahme begleiten kann.
Fazit: Radieschen sind gesund
Radieschen enthalten wichtige Nährstoffe und können Teil einer gesunden, reichhaltigen und ausgewogenen Ernährung sein. Aufgrund der vielen förderlichen Nährstoffe konnten einige positive gesundheitliche Wirkungen nachgewiesen werden, die jedoch noch weiterhin erforscht werden.
Dennoch sollte man Radieschen, wie alle anderen Lebensmittel auch, nur in gewissen Maßen verzehren. Bei Unsicherheiten, Beschwerden oder Fragen zur angemessenen Ernährung sollte zudem immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
Titelfoto: Unsplash/Jo Lanta