Perfekte italienische Nudeln: Öl ins Nudelwasser geben oder nicht?
Viele geben Öl ins Nudelwasser, damit die Nudeln nicht verkleben. Kocht man so die perfekte italienische Pasta oder versaut man sich so das Spaghettigericht?
Weitere spannende Infos und geniale Küchenhacks unter: Küchenwissen.
Öl ins Nudelwasser? Dio Mio!
Leckere Nudeln, etwas Salz und einen guten Schuss Olivenöl ins Nudelwasser - diese Rezeptur scheint für viele Deutsche für "echte italienische Pasta" zu stehen. Hauptgrund für die Zugabe des Öls soll der Effekt sein, dass die Nudeln nicht so stark aneinander kleben, aber es soll auch für einen besseren Geschmack sorgen.
Italienischen Köchen stehen dabei vermutlich die Haare zu Berge. Im Grunde ist es eine absolute Verschwendung des guten Öls, denn das schwimmt oben auf dem Wasser und wird beim Abgießen der Nudeln mit in den Ausguss gespült.
Reste des Öls, die beim Abgießen an den Nudeln hängen bleiben, umgeben die Nudeln außerdem mit einem Film, der verhindert, dass sie sich mit der Soße verbinden.
Mit viel Wasser ohne Öl kochen, damit Nudeln nicht verkleben
Wenn die Spaghetti kleben, wurde vermutlich mit viel zu wenig Wasser gekocht.
Wie viel Wasser benötigt man zum Spaghettikochen?
Am besten rechnet man mit mindestens einem halben bis ganzem Liter pro 100 Gramm Nudeln, um sie zu kochen. Wichtig ist es außerdem, die Nudeln vor allem direkt zu Anfang, aber auch während des Kochens immer wieder ordentlich umzurühren, damit sie nicht zusammenpappen.
Nudeln abschrecken? No, no, no
Nach dem Kochen sollte man Nudeln auf keinen Fall abspülen!
Abgesehen davon, dass die Nudeln dann kalt werden, wäscht man dadurch auch die Stärke ab, die dafür sorgt, dass die Nudelsoße besser haftet.
Mehr Infos dazu unter: Nudeln abschrecken - ja oder nein?
Kein Öl ins Nudelwasser - aber gern an die fertige Pasta
Aglio e olio - ein Klassiker der italienischen Küche, der trotz seiner simplen Rezeptur ein absoluter Gaumenschmaus ist: Pasta al dente (bissfest) kochen, frischen Knoblauch, ein hochwertiges Olivenöl und gern noch etwas Chili hinzugeben, fertig.
In diesem Fall ist Öl an den Nudeln mehr als erwünscht, da es quasi selbst die Soße ist.
Fazit: Kein Öl, viel Wasser und die richtige Nudel wählen
Neben der Zubereitungsart ist auch die Form ganz entscheidend für ein perfektes Nudelgericht nach italienischen Standards. Je mehr Stücke in der Soße enthalten sind, desto gröber sollte auch die Nudelart sein.
Spaghetti oder Fettuccine passen beispielsweise perfekt zu Soßen ohne Stückchen wie Napoli. Zu einer Bolognese mit Hackfleisch passen Rigatoni sehr gut.
Und wer richtige Fleischstückchen oder grob geschnittenes Gemüse zur Pasta gibt, sollte auch zu sehr groben Nudelformen wie große Muschelnudeln greifen, damit sich die Soße in der Nudel wie in einem Schälchen sammeln kann.
Buon appetito!
Titelfoto: 123RF/Zhanna Tretiakova