Haltbarkeit verlängern: Kann man Käse einfrieren?
Um so wenig Lebensmittel wie nur möglich zu verschwenden, friert man jene ein, die man vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht verbrauchen kann. Aber kann man Käse einfrieren? Die Antwort bei TAG24.
Hat man zu viel Käse gekauft und kann ihn nicht aufbrauchen, ist das noch lang kein Grund ihn wegzuwerfen. Als eine durchaus sinnvolle Methode bewährt sich das Einfrieren. Allerdings eignet sich nicht jede Sorte hierfür.
Wie gut sich Käse einfrieren lässt, hängt vom Fett- und Wassergehalt ab. Insgesamt verliert er jedoch an Aroma, umso länger er tiefgekühlt ist.
Wichtig ist außerdem, die Milchprodukte so luftdicht wie möglich zu verpacken, damit sie so lang wie möglich haltbar bleiben.
Nimmt man dafür Gefrierbeutel, deren Luft man vorm Schließen ausstreicht oder auch Frischhaltedosen, hält sich gefrorener Käse für etwa zwei bis maximal vier Monate. Auch in geschlossener Originalverpackung kann man Käse einfrieren.
Zum Auftauen stellt man ihn am besten über Nacht in den Kühlschrank, sodass so wenig wie möglich Wasser verloren geht.
Erfahre im Folgenden, welche Käsesorten sich gut zum Einfrieren eignen.
Mehr Tipps findest Du außerdem unter der Rubrik "Küchenwissen".
Die wichtigsten Infos für Schnellleser:
- Am besten eignen sich Schnittkäse, Halbhartkäse und Hartkäse zum Einfrieren, da diese Sorten am wenigsten Wasser verlieren und den größten Fettgehalt haben.
- Am Stück lässt sich Schnittkäse am besten lagern, in Scheiben sollte immer Back- oder Butterbrotpapier zwischen jede Scheibe gelegt werden. Hartkäse sollte vorher gerieben werden.
- Einmal gefrorener Käse sollte nach dem Auftauen allerdings nicht mehr direkt verzehrt, sondern eher zum Weiterverarbeiten genutzt werden.
- Weichkäsesorten sowie Frischkäse eignen sich nicht zum Einfrieren da sie viel Wasser und somit ihre Konsistenz verlieren. Dadurch werden sie bröckelig.
Käse einfrieren: So gelingt's
Schnittkäse und Hartkäse lassen sich am besten einfrieren, da der Fett- und Wassergehalt im Vergleich zu anderen Käsesorten hier jeweils am höchsten ist.
Schnittkäse einfrieren
Am besten kann man fettreichen Schnittkäse, wie Gouda, Tilsiter oder auch Edamer einfrieren, wenn der Käse noch am Stück ist. Dazu einfach luftdicht verpacken und in das Tiefkühlfach legen.
Ist der Käse, wie beispielsweise bei Raclettekäse, bereits in Scheiben geschnitten, sollte man, damit diese nicht aneinander kleben, zwischen jede Scheibe zuerst Back- oder Butterbrotpapier legen. Dann ebenso luftdicht verschließen und im Gefrierfach platzieren.
Aufgetaut sollte man ihn dann jedoch nur noch zum Kochen oder (Über-)backen nutzen und für sein Käsebrot zur frischen Alternative greifen.
Hartkäse einfrieren
Bei Hartkäse, wie Parmesan oder Cheddar, empfiehlt sich die Lagerung als ganzes Stück im Gefrierfach nicht. Durch den Wasserverlust könnte er seine Konsistenz verändern und zu bröckeln beginnen. Daher ist es sinnvoll, Hartkäse vorher zu reiben und dann beispielsweise in einem Gefrierbeutel einzufrieren.
Dadurch verändert sich die Konsistenz nur wenig, sodass sich der Käse perfekt zum Weiterverarbeiten eignet.
Tipp: Beim Einfrieren sollte man darauf achten, mit sauberen Utensilien zu arbeiten, damit sich keine Bakterienansammlungen bilden. Diese können die Haltbarkeit verkürzen und Schimmel begünstigen.
Diese Käsesorten eignen sich nicht zum Einfrieren
Auf das Einfrieren von Käse mit hohem Wasseranteil oder wenig Fettgehalt sollte man verzichten. Dazu zählen Weichkäse, Mozzarella oder auch Frischkäse sowie Quark.
Durch den hohen Wassergehalt entstehen beim Einfrieren Eiskristalle, sodass der Käse nach dem Auftauen seine Konsistenz nicht behalten kann und matschig wird.
Insofern es nicht auf die Konsistenz ankommt und man sie anderweitig verarbeitet, kann man allerdings auch diese Käsesorten einfrieren.
Tipp: Friere Käse nicht erst kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ein.
Fazit: Einfrieren, ja - aber die richtigen Sorten
Kann man Käse nicht vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verbrauchen, so ist das Einfrieren eine tolle Option, um keine Lebensmittel zu verschwenden.
Schnitt-, Halbhart- und Hartkäse eignen sich dafür besonders gut, auch wenn es sich empfiehlt, diesen Käse dann zum Überbacken beziehungsweise Weiterverarbeiten zu nutzen.
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