Grillreste verwerten: Rezepte für den Tag danach
So schön Grillen auch ist, leider bleibt oft etwas vom Grillgut übrig. Nicht jeder mag die kalte Wurst am Tag danach noch essen. Und was soll man mit dem harten Grillkäse machen? TAG24 hat für Euch die besten Rezept-Ideen zusammengefasst.
Gutes Fleisch zum Grillen ist nicht billig. Bleibt etwas übrig, sind die Reste viel zu schade für die Tonne. Gleiches gilt für gegrillten Fisch, Käse und Gemüse.
Reste vom Grillen muss man nicht wegschmeißen, denn aus ihnen lassen sich köstliche Gerichte der nationalen und internationalen Küche zaubern. Dabei ist es egal, ob vegetarisch oder nicht, ob man es deftig mag oder doch lieber eine leichte Mahlzeit bevorzugt. Die Möglichkeiten, Grillgut zu verwerten, sind vielfältig. Ein Vorteil ist, dass man beim Kochen Zeit spart, da Fleisch, Fisch und Gemüse bereits fertig gegrillt sind.
Einmal aufgetaut, grillt man am besten alles richtig gut durch und lässt es abkühlen. Anschließend wird alles, was übrig ist, gut verpackt im Kühlschrank gelagert.
Die Reste vom Grill sollten möglichst am nächsten Tag weiterverarbeitet werden.
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Grillfleisch verwerten
Bratwürste
Die Würste sind der Klassiker beim Grillen und trotzdem überschätzt man sich meist mit der Menge. Klein geschnitten und angebraten schmecken sie toll in bunten Pfannen oder einer Nudelsoße. Eine andere Möglichkeit wäre es, sie in dünne Scheiben zu schneiden, in Öl kross anzubraten und sie als Suppeneinlage zu servieren. Außerdem lassen sich die gegrillten Würste zu einer Art Currywurst weiterverarbeiten. Dazu die Würste klein schneiden, mit Zwiebeln anbraten und mit stückigen Tomaten aufgießen. Das Ganze mit Curry, Salz, Pfeffer, Essig und etwas Honig abschmecken.
Schweinefleisch
Nicht nur Würste, sondern auch Schnitzel und Nackensteak vom Schwein sind bei Fleischliebhabern begehrt. Am nächsten Tag verleihen die dünn aufgeschnittenen Schweinefleischreste dem Toast Hawai ein rauchiges Aroma und durch die Ananas kommt ein Urlaubsgefühl auf. Wer eine größere Mahlzeit bevorzugt, verwandelt das Fleisch mit Gemüse, Tomatensoße und Käsekruste in einen deftigen Auflauf. Kleinere Mengen von gegrilltem Schweinefleisch ersetzen den Speck in Bratkartoffeln oder Rührei.
Rindfleisch, Pute und Hähnchen
Pute, Hähnchen und Rindfleisch gelten nicht nur als gesund, sondern sind meist auch kalt noch sehr schmackhaft. Als kalte Varianten könntet Ihr sie in Streifen geschnitten im Salat oder in Scheiben geschnitten auf Brot nach Wahl verwerten. Sehr empfehlenswert ist es, eine Brotscheibe mit den Resten zu belegen und mit Käse zu überbacken. Oder wie wäre es mit einem Hähnchen-Joghurt-Salat als Brotaufstrich? Dazu die Hähnchenreste klein schneiden und mit Joghurt sowie gewürfelten Apfel vermischen. Wer mag, kann Zwiebeln hinzufügen. Den Salat mit Salz, Pfeffer und Kräutern abschmecken.
Verschiedene Fleischreste
Raclette und Fondue schmecken nicht nur an Silvester. Die kalten Fleischreste können in den Raclette-Pfannen überbacken oder in das Käsefondue gedippt werden. Gegrillte Fleischreste passen ebenso zur nationalen und internationalen Küche. Eine schnelle Variante wäre es Tacos, Burritos oder Wraps mit dem kalten oder angebratenen Grillfleisch, Gemüse, Salat und Soßen nach Geschmack zu füllen.
Um Chili con Carne zuzubereiten, die Fleischreste kurz mit Zwiebeln anbraten. Paprika in Würfel schneiden und zusammen mit Tomatenmark hinzugeben. Mit stückigen Tomaten ablöschen und mit Salz, Pfeffer, Paprika, Chili oder Cayenne Pfeffer sowie etwas Zucker würzen. Das Ganze mit Brühe aufgießen und bei mittlerer Hitze 30 bis 45 Minuten köcheln lassen. Kurz vorm Schluss abgetropfte Kidneybohnen und Mais ergänzen. Eventuell muss man noch etwas nachwürzen.
Das orientalische Reisgericht Plov, Plow bzw. Pilaw lässt sich ebenfalls aus Grillresten zubereiten. Dafür die Reste in kleine Würfel schneiden, dann mit Zwiebeln und Knoblauch in einem großen Topf anbraten. Das Ganze mit Pfeffer und Salz würzen. Im nächsten Schritt wird die Mischung im Topf mit geraspelter Möhre bedeckt und danach Reis darauf geschichtet. Es wird nicht umgerührt! Die Menge mit Gemüsebrühe aufgießen. Ein Lorbeerblatt hinzufügen und den Topf mit dem Deckel verschließen. Bei mittlerer Hitze 20 Minuten köcheln lassen.
Gulasch muss normalerweise sehr lang kochen, damit das Fleisch sehr zart wird und fast zerfällt. Verwendet man jedoch Grillfleisch, geht das Ganze etwas schneller. Erst gewürfelte Zwiebeln in Öl bräunen, dann Knoblauch sowie klein geschnittene Paprika und Champions hinzufügen. Alles bei starker Hitze anbraten lassen. Die Grillreste klein schneiden und hinzufügen. Nun die Hitze etwas reduzieren und mit stückigen Tomaten sowie Wasser ablöschen. Mit Salz, Pfeffer, Paprika, Thymian, Koriander und einem Lorbeerblatt würzen. Mit zugedecktem Deckel zehn Minuten, wer mag auch länger, köcheln lassen.
Ein sehr beliebtes und einfaches Restegericht ist Soljanka. Das Fleisch mit gewürfelten Zwiebeln anbraten, dann Knoblauch, Tomatenmark und geschnittene Paprika ergänzen. Je nach Geschmack geschnittene Gewürzgurken und Gurkenwasser hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und Chili würzen. Die Mischung mit Gemüsebrühe aufgießen und für circa. 20 Minuten köcheln lassen.
Fleischreste haltbar machen
Wenn man das Fleisch nicht am nächsten Tag essen möchte, dann kann man es in Marinade einlegen und bis zu zwei Wochen haltbar machen. Für die Marinade Zwiebeln klein schneiden und mit Balsamico, Olivenöl, Salz und Zucker vermischen. Im Anschluss das in Scheiben geschnittene Fleisch darin einlegen und in einem gut verschlossenen Behältnis im Kühlschrank lagern. Je länger das Fleisch eingelegt ist, desto aromatischer wird es. Außerdem wird trockenes Fleisch wieder schön saftig. Das Fleisch eignet sich als leckere kalte Beilage zu Brot und Laugengebäck. Zusammen mit Radieschen und sauren Gurken ergibt das Fleisch eine deftige Brotzeit zum Genießen.
Grillfisch verwerten
Liebhaber der Mittelmeer-Küche können sich aus gegrillten Fischresten eine mediterrane Fischpfanne zubereiten. Diese schmeckt besonders gut zu Bratkartoffeln oder Bandnudeln. In einer Pfanne Zwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten. Anschließend in Stückchen geschnittene Tomaten hinzugeben und bei mittlerer Hitze dünsten. Nach etwa fünf Minuten Mozzarella untermischen und schmelzen lassen. Nun die Fischreste in Stücke gezupft unterheben. Mit Salz, Pfeffer, Zucker, Basilikum und mediterranen Kräutern nach Belieben würzen.
Mag man es lieber asiatisch, dann sind die Fischfrikadellen empfehlenswert. Ingwer, Koriandergrün, Zitronengras und Frühlingszwiebeln klein schneiden. Im Anschluss frisches Kokosfruchtfleisch mit den Gewürzen im Mixer zerkleinern. Fischreste, Semmelbrösel sowie ein Ei zufügen und mixen, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist. Den Teig salzen und pfeffern. Im nächsten Schritt runde und flache Frikadellen formen, diese in Semmelbrösel oder Panko wälzen und im heißen Öl goldbraun braten.
Sind noch Reste von Fisch und Gemüse da, braucht man nicht mehr viele Zutaten, um Fisch-Gemüse-Bratlinge zu kochen. Im ersten Schritt Eiweiß und Eigelb trennen. Danach das Eigelb mit den Resten und gekochten Kartoffeln oder Kartoffelmus vermengen. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Petersilie würzen, dann daraus Kugeln formen und flach drücken. Im nächsten Schritt das Eiweiß verrühren und würzen. Die Bratlinge erst in die Eiweißmasse, dann in das Paniermehl, wieder in die Eiweißmasse und noch mal in das Paniermehl tauchen, bis eine feste Kruste entstanden ist. Die panierten Bratlinge sollten circa eine Stunde trocknen und dann im heißen Öl braun gebraten werden.
Grillgemüse verwerten
Vegetarische oder vegane Ernährung wurde in den letzten Jahren vermehrt zum Trend und das ebenso beim Grillen. Gemüse ist ideal als fleischloses Grillgut, aber mengenmäßig genauso schwer einzuschätzen. Doch auch für Gemüsereste gibt es leckerer Verwertungsmöglichkeiten.
Fast jedes gegrillte Gemüse schmeckt kalt genauso gut, weswegen es sich als erfrischender Belag für Burger, Sandwich, Fladenbrot, Pita-Taschen oder Baguette eignet. Bevorzugt man einen Aufstrich, dann das Gemüse mit Gewürzen pürieren.
Einfach, schnell und immer passend ist ein Salat aus gegrilltem Gemüse. Gerade im Sommer bevorzugen viele Menschen leichte Mahlzeiten. Für den Salat das übrig gebliebene Gemüse klein schneiden, eventuell frische Tomaten, Salatblätter sowie Kräuter ergänzen. Das Ganze mit Knoblauch, Salz, Pfeffer, Frühlingszwiebeln und anderen Kräutern nach Belieben kräftig würzen. Etwas Öl oder eine Vinaigrette aus Zitronensaft, Öl, Essig, Senf und Gewürzen hinzugeben. Möchte man es nahrhafter, dann könnte man geröstete Sonnenblumen- und Pinienkerne oder gekochte und kalte Nudeln untermischen.
Ein leichter Snack bzw. eine kalte Vorspeise, die den Geschmack Italiens auf den Tisch bringt, ist Antipasti. Gegrillte Paprika, Zucchini, Aubergine und Pilze eignen sich gut dafür. Die Reste des gegrillten Gemüses gut abkühlen lassen und mit Zitronensaft, Essig, Rosmarin, Oregano, Basilikum, Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengen. Wer mag, kann Oliven hinzufügen. Zu Antipasti passt Brot, Baguette und Fetakäse. Das kalte Antipasti-Gemüse kann jedoch auch unter Nudeln gemischt werden und als Salat gegessen werden.
Italienisch wird es auch mit Grillgemüse als Pizzabelag. Einfach die Pizza mit dem gegrillten Gemüse und anderen Zutaten nach Wunsch belegen, eventuell Käse darüber streuen und im Ofen backen.
Bereits gegrilltes Gemüse kann mit frischen Zutaten in einer Pfanne mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten werden. Mögliche Ergänzungen wären außerdem Hähnchengeschnetzeltes oder Tofu. Mit Salz, Pfeffer und weiteren Gewürzen abgeschmeckt passt die bunte Gemüsepfanne zu Reis oder Brot.
Sehr sättigend ist ein Auflauf oder eine Lasagne aus gegrilltem Gemüse. Das Gemüse in eine gefettete Form schichten und mit einer Soße aus Gewürzen, Gemüsebrühe und Crème fraîche übergießen. Etwas Käse darüber streuen und im Ofen backen. Beim Auflauf wird nicht so viel Flüssigkeit und Zeit benötigt, da das Gemüse bereits durch ist. Für eine Lasagne etwas mehr Flüssigkeit verwenden, damit die Nudelplatten weich werden.
Eine weitere Idee ist Thai-Curry mit gegrilltem Gemüse. Gewürfelten Knoblauch und Ingwer in heißem Kokosöl anbraten. Rote Currypaste dazu geben, dann mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen. Für fünf Minuten köcheln lassen. Das Grillgemüse eventuell klein schneiden und in das Curry mischen. Weitere drei Minuten köcheln lassen. Das Curry mit Limettensaft, Salz, Koriander und Frühlingszwiebeln würzen. Mit Reis und gerösteten Cashewkernen servieren.
Eine schnelle und warme Variante ist Suppe aus Grillgemüse. Dafür das gegrillte Gemüse zerstampfen oder pürieren. Wenn die Masse zu fest ist, eventuell Gemüsebrühe, Kokosmilch, Sahne oder Crème fraîche hinzugeben. Die Suppe erwärmen und mit z. B. Salz, Pfeffer, Ingwer, Chili abschmecken.
Im Gegensatz zu einer Suppe ist der provenzalische Gemüseeintopf Ratatouille aus gegrilltem Gemüse etwas aufwendiger. Für die Basis Tomaten mit Balsamico-Essig, Zwiebeln, Knoblauch, Salz, Pfeffer und ein wenig Zucker einkochen. Wer es lieber mag, kann die Masse im Anschluss passieren. Danach das gegrillte Gemüse mit der Tomatensoße vermischen und kurz aufkochen lassen. Mit gehacktem Rosmarin, Basilikum, Thymian und Salbei abschmecken und zu Reis oder Brot servieren.
Grillkäse und Tofu verwerten
Reste von gegrilltem Käse und Tofu sollten über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie können am nächsten Tag klein gehakt in Rührei oder einer Frittata verarbeitet werden. Für die Frittata Eier mit Käse, Sahne, Frischkäse oder einer Alternative aus Soja verquirlen und die Masse mit Salz und Pfeffer würzen. Danach das Ganze mit den klein geschnittenen gegrillten Resten von Käse, Tofu und eventuell noch Gemüse wie Zucchini vermischen. Die Ei-Masse im heißen Öl in einer Pfanne stocken lassen.
Gegrillter Tofu und Käse passen ebenso gut in eine bunte Gemüsepfanne.
Brot und Baguette verwerten
Aus den Resten vom Vortag lässt sich ein herzhafter Brotsalat machen. Wenn man das Brot in mundgerechte Stücke schneidet und mit Zwiebeln, Oliven, Tomaten, Mozzarella, Essig, Öl und Kräutern der Provence vermischt, holt man sich den Geschmack Italiens auf den Teller.
Reste von Brot und Baguette eignen sich gut für selbst gemachte Croûtons. Das Brot würfeln und in Olivenöl anbraten. Knoblauch ergänzen und kross braten bis die Croûtons eine goldbraune Färbung bekommen. Mit etwas Salz würzen. Abgekühlt ergänzen die Croûtons Salate und Suppen.
Probiere doch mal einen süßen Auflauf. Für die Zubereitung die gewürfelten Brotreste mit verquirlten Eiern, Sahne, Milch und Früchten vermischen. Die Masse mit Zucker und Zimt würzen. Nachdem man es in eine Auflaufform gegeben hat, für circa. 30 Minuten backen. Wer es richtig süß mag, kann den Auflauf mit Vanillesoße genießen.
Grillreste sind eine gute Basis für viele leckere Gerichte. Man muss nichts wegschmeißen und schont damit den Geldbeutel und die Umwelt. TAG24 wünscht guten Appetit!
Titelfoto: 123Rf/foodandmore