Speiseöle im Vergleich: Welches Öl eignet sich wofür und was sind die Unterschiede?
Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Speiseölen? Welche Vitamine stecken drin, und welches Öl ist für welchen Zweck am besten geeignet? Alle Antworten jetzt im Ratgeber aus dem Bereich Essen & Trinken!
- Unterschiede von kaltgepressten und raffinierten Ölen
- Speiseöle Sorten: Olivenöl
- Speiseöle Sorten: Sonnenblumenöl
- Speiseöle Sorten: Rapsöl
- Speiseöle Sorten: Leinöl
- Speiseöle Sorten: Sesamöl
- Speiseöle Sorten: Kürbiskernöl
- Speiseöle Sorten: Walnussöl
- Speiseöle Sorten: Erdnussöl
- Lagerung von Speiseölen
Fett ist ein Geschmacksträger, daher gehören Butter, Margarine und Öle in jeden Haushalt. Speiseöle können aber vor allem auch mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen punkten, viele Sorten enthalten beispielsweise essienzielle Fettsäuren wie Omega-3.
Der Geschmack der Öle variiert je nach Sorte, Reife und Qualität des Ausgangslebensmittels, doch jedes Öl hat einen typischen Geschmack, den man nicht unterschätzen sollte. Gerade bei Dressings und Dips macht sich die Wahl des Öls durchaus bemerkbar. Während das beliebte Olivenöl mediterrane Salate wunderbar untermalt, kann es beispielsweise in einem cremig-milden Joghurt-Dip für Gemüsesticks zu penetrant sein.
Doch letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Was aber viele falsch machen und keine Frage des eigenen Gustos ist, ist die Wahl des Öls beim Erhitzen. Denn viele Öle werden in kaltgepresster Form angeboten. Die sind aromatischer und enthalten oftmals einen hohen Anteil gesundheitsfördernder Stoffe – dürfen aber nicht erhitzt werden, weil sie einen niedrigeren Rauchpunkt haben.
Speiseöle im Vergleich: Gesunde Speiseöle, kaltgepresste Speiseöle, Speiseöle zum Braten, usw. – worauf man achten sollte, Tipps und die wichtigsten Infos zu pflanzlichen Speiseöl-Sorten in diesem Ratgeber.
Weitere kreative Ideen, spannende Infos und geniale Küchenhacks findest Du auf der Themenseite Küchenwissen.
Unterschiede von kaltgepressten und raffinierten Ölen
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass man Speiseöle in zwei Gruppen aufteilt: raffinierte und kaltgepresste Öle.
Bei der Raffinierung werden erhitzte Ausgangsstoffe in mehreren Schritten gepresst mit einem hohen Ertrag, aber bei Einbuße des Eigengeschmacks und einiger wertvoller Inhaltsstoffe. Bei der Kaltpressung werden die Ausgangsstoffe kalt und lediglich einmal gepresst. Diese Art der Ölgewinnung ist deutlich schonender, aber weniger ertragreich, daher sind kaltgepresste Öle oft teurer.
Raffinierte Öle schmecken meist sehr neutral. Wer also etwas zubereiten möchte, das vom Ölgeschmack nicht beeinflusst werden soll, greift am besten zu diesen Ölen (insbesondere für Süßspeisen). Kaltgepresste Öle punkten dafür mit ihren sortentypischen Geschmacksnuancen und enthalten in der Regel einen etwas höheren Anteil an gesunden Fettsäuren und Vitaminen – allerdings enthält auch raffiniertes Öl eine große Menge der gesunden Stoffe.
Was alles andere als gesund ist, ist qualmendes Öl. Wenn das passiert, wurde der sogenannte Rauchpunkt überschritten. Dabei entstehen gesundheitsschädigende oder sogar krebserregende Stoffe.
Damit das nicht passiert, sollte man Speiseöl nur bis zum Rauchpunkt erhitzen. Der ist deutlich niedriger bei kaltgepressten Ölen und liegt bei etwa 160 und 180 Grad Celsius und sind nicht zum starken Erhitzen (Braten, Frittieren) geeignet. Raffinierte Öle haben dagegen einen Rauchpunkt von über 210 Grad Celsius.
Speiseöle Sorten: Olivenöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Olivenöl
Olivenöl liefert die Vitamine E und K, Antioxidantien und Ölsäure.
Geschmack von Olivenöl
Olivenöl hat einen relativ starken Eigengeschmack im Vergleich zu Raps- oder Sonnenblumenöl und kommt fruchtig-herb, würzig und sehr aromatisch daher.
Verwendung von Olivenöl
Der markante Geschmack von Olivenöl passt besonders gut zu Gemüse und Salaten, insbesondere zu mediterranem Gemüse.
In den meisten deutschen Haushalten findet man kaltgepresstes Olivenöl, damit sollte man auf keinen Fall braten oder frittieren. Da der Rauchpunkt eher niedrig ist, entsteht schnell der gesundheitsschädliche Qualm, daher gehört natives Olivenöl nicht in die Pfanne.
Speiseöle Sorten: Sonnenblumenöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl enthält Vitamin E und die essenzielle Linolsäure.
Geschmack von Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl findet man im Supermarkt überwiegend als raffiniertes Öl, das recht neutral im Geschmack ist.
Verwendung von Sonnenblumenöl
Da Sonnenblumenöl in raffinierter Form einen hohen Rauchpunkt hat, ist es besonders gut zum Erhitzen, zum Beispiel zum Braten geeignet. Wer ein neutral schmeckendes Öl im Dressing sucht, dass als Konsistenzgeber und Geschmacksträger ohne Eigengeschmack dienen soll, ist mit Sonnenblumenöl sehr gut beraten.
Speiseöle Sorten: Rapsöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Rapsöl
In Rapsöl stecken sehr viele Omega-3-Fettsäuren und außerdem Vitamin A.
Geschmack von Rapsöl
Rapsöl schmeckt leicht fruchtig-nussig, aber gehört eher zu den neutralen Speiseölen.
Verwendung von Rapsöl
Rapsöl ist unheimlich vielseitig. Da es nur einen leichten Eigengeschmack hat, kann man es für fast alle Gerichte in der Küche verwenden und auch ohne Probleme damit braten und backen. Ähnlich wie Sonnenblumenöl wird es überwiegend in raffinierter Form verkauft und hat einen recht hohen Rauchpunkt.
Speiseöle Sorten: Leinöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Leinöl
Leinöl besteht zu einem Großteil aus Alpha-Linolensäure.
Geschmack von Leinöl
Der Geschmack ist leicht nussig und etwas fruchtig, hat aber auch eine leichte Bitternote und manchmal einen heuartigen Geschmack.
Verwendung von Leinöl
Etwas über das morgendliche Müsli, zu Quark und Kartoffeln oder in den knackigen Salat – schon hat man eine geballte Ladung an gesundheitsfördernder Stoffe im Essen.
Leinöl sollte schnell aufgebraucht werden und nur kalt verwendet werden, da die wertvollen Inhaltsstoffe schnell zerstört werden und das Öl schnell ranzig wird. Am besten lagert man es im Kühlschrank und verbraucht es nach spätestens zwei Monaten.
Speiseöle Sorten: Sesamöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Sesamöl
In Sesamöl stecken viele Antioxidantien und essenzielle Fettsäuren.
Geschmack von Sesamöl
Helles Sesamöl schmeckt neutral, in den meisten Supermärkten findet man aber eher dunkles Sesamöl, das durch eine Röstung der Samen hergestellt wird. Das dunkle Öl schmeckt sehr intensiv nach Sesam, nussig und leicht nach Karamell.
Verwendung von Sesamöl
Wer orientalisches, indisches oder südostasiatisches Essen liebt, sollte sich unbedingt Sesamöl zulegen. Das markante Öl passt wunderbar zu den würzigen Speisen der exotischen Küche und gibt den Gerichten oftmals den letzten Pfiff. Dank des leichten Karamellgeschmacks passt es sogar zu süßen Speisen. Man sollte Sesamöl aber sparsam dosieren, da der intensive Eigengeschmack sonst alles andere übertönt.
Sesamöl eignet sich nicht zum starken Erhitzen.
Speiseöle Sorten: Kürbiskernöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Kürbiskernöl
Kürbiskernöl enthält Vitamin E und einen sehr großen Anteil an mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Geschmack von Kürbiskernöl
Kürbiskernöl hat einen sehr intensiven Geschmack. Wer sehr nussige, herbe und schwere Öle mag, sollte Kürbiskernöl unbedingt probieren, aber immer vorsichtig dosieren, da es sonst alles übertönt.
Verwendung von Kürbiskernöl
Auch Kürbiskernöl sollte nicht stark erhitzt werden. Es eignet sich sehr gut, um Suppen oder Salate mit einem kleinen Schuss zu verfeinen.
Speiseöle Sorten: Walnussöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Walnussöl
Walnussöl liefert besonders viele Omega-3-Fettsäuren sowie B-Vitamine, Eisen und Magnesium.
Geschmack von Walnussöl
Beim Walnussöl ist der Name Programm, denn es schmeckt sehr nussig und leicht nach Walnuss.
Verwendung von Walnussöl
Walnussöl schmeckt intensiv und ist daher ein super Würzmittel, sollte aber wegen des niedrigen Rauchpunkts auf keinen Fall zum Braten, Backen oder Frittieren verwendet werden.
Speiseöle Sorten: Erdnussöl
Gesundheitsfördernde Stoffe in Erdnussöl
Im Erdnussöl stecken mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin B und Vitamin E.
Geschmack von Erdnussöl
Auch Erdnussöl ist besonders nussig im Geschmack, aber auch etwas fruchtig.
Verwendung von Erdnussöl
Erdnussöl hat einen sehr hohen Rauchpunkt, und kann daher nicht nur sehr gut zum Braten und Backen verwendet werden, sondern sogar zum Frittieren. Dank des nussigen Geschmacks passt es gut zu gebratenen Speisen und ist ein absolutes Must-have, wenn man gerne südostasiatische Speisen kocht.
Lagerung von Speiseölen
Speiseöle sind nicht ganz so robust, wie viele denken. Wer seine Öle falsch lagert, riskiert nicht nur, dass der Geschmack flöten geht, sondern auch dass wertvolle Inhaltstoffe zerstört werden. Denn Vitamine und Fettsäuren sind nicht nur hitze-, sondern auch lichtempfindlich. Im schlimmsten Fall werden die Öle sogar ranzig bei falscher Lagerung.
Öle sollten immer recht dunkel und kühl aufbewahrt werden und innerhalb von einigen Monaten verbraucht werden. Der Kühlschrank eignet sich gut, um schnell verderbliche Öle wie Leinöl zu lagern.
Wer eine schöne Auswahl an Ölen zu Hause haben möchte, sollte sich also lieber kleinere Flaschen kaufen, wenn der Ölverbrauch nicht allzu hoch ist.
Titelfoto: 123rf/serezniy