Lockdown-Matte? Friseur gibt per Onlinekurs Tipps
Delmenhorst - Nach sieben Wochen Friseur-Lockdown kann auf vielen Köpfen von Frisur nicht mehr die Rede sein. Die Ohren bedeckt, Nackenhaare überm Kragen, die Farbe verblasst, die Ansätze grau.
"Wir wollen Hilfestellung geben", sagt der Delmenhorster Friseurmeister Ümit Akbulut (36). Mit seiner Kollegin Iuliana Dascalu gibt er über Zoom in Online-Seminaren Tipps zum Konturenschneiden oder Zöpfeflechten. Im Interview sprechen sie darüber.
Welche Auswirkungen hat der Lockdown auf Ihre Kunden?
Wir sind jetzt schon seit dem 16. Dezember im Lockdown und haben in normalen Zeiten auch Kunden, die alle zwei Wochen zum Haareschneiden kommen, und die jetzt schon drei bis vier Termine verpasst haben. Die drehen schon fast durch. Männer sind oft ein bisschen unbeholfener. Bei Frauen ist das etwas entspannter. Da geht's oft um Haarfarbe und die Haaransätze.
Was tun?
Nicht unbedingt gleich zur Schere greifen. Besser mit Gel, Wachs oder Styling-Creme erstmal versuchen, die Frisur zu gestalten und die Zeit bis zum Ende des Lockdowns zu überbrücken.
Diese Zöpfe müssen nun viele Väter lernen
Was lernt man bei Ihren Online-Seminaren?
Es geht in erster Linie um Hilfestellung. Konturen nachschneiden, Nacken säubern, Bartschneiden. So was. Wir wollen aber auch Kontakt halten und einfach ein Lebenszeichen geben und zeigen: "Hey, wir sind noch da." Wir bieten auch ein Vater-Tochter-Zopfseminar an.
Das ist genau was?
Das machen wir schon seit drei Jahren. Normalerweise gibt es dabei Waffeln. Und dann zeigen wir den Vätern, wie "Elsa und Anna"-Zöpfe geflochten werden. Jedes Mädchen weiß, was das ist. Das kommt aus dem Film "Die Eiskönigin". Jetzt machen wir das eben als Online-Seminar. Am Sonntag startet das nächste.
Ümit Akbulut (36) betreibt mit seiner Frau Charmaine seit 2015 die Haarwerkstatt in Delmenhorst. Er ist international als Fachtrainer unterwegs. Zudem ist er Profi-Skateboarder. Sein Motto: "Ab dem Moment, wo der Beruf zur Leidenschaft wird, hat man aufgehört zu arbeiten."
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa