Zerschlagung von Dr. Oetker: Was mit dem Unternehmen jetzt passiert
Bielefeld - Die Brüder Alfred und Ferdinand Oetker werden nach der Abspaltung von Unternehmensteilen der Dr. Oetker-Gruppe in das Management einsteigen.
Das teilte deren Sprecher am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Gesellschafter Alfred (Jahrgang 1967), Ferdinand (1972) und Julia Johanna Oetker (1979) mit der Holdinggesellschaft Geschwister Oetker Beteiligungs KG die Bereiche Henkell & Co. Sektkellerei, die Martin Braun Backmittel KG, die Chemiefabrik Budenheim, einige Häuser aus der Hotelsparte sowie die Kunstsammlung August Oetker übernehmen werden.
Über den Sitz der neuen Holding sei noch nicht entschieden worden, teilte Sprecher Christoph Walther mit. Bielefeld schloss er allerdings aus. Die Trennung soll noch im laufenden Jahr vollzogen werden.
Die Geschwister sind Kinder aus der 3. Ehe des 2007 gestorbenen Rudolf-August Oetker.
Der Enkel des Firmengründers hinterließ acht Erben. Zwischen den Halbgeschwistern liegen zum Teil fast 40 Jahre Altersunterschied. Die Abspaltung beendet einen jahrelangen Streit um die strategische Ausrichtung und Führungsfragen von Dr. Oetker.
Der umsatzstärkste Teil mit Lebensmitteln (Pizzen, Backmischungen, Tiefkühltorten und Pudding), die Radeberger Gruppe sowie einige Hotels bleiben in der Hand der anderen Gesellschafterstämme. Dr. Oetker verbuchte 2020 insgesamt einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa