Nach Insolvenz: Kölner Vapiano-Zentrale räumt Rheinauhafen-Restaurant leer!
Köln - Die insolvente Kölner Restaurant-Kette Vapiano SE räumt am Unternehmenssitz im Kölner Rheinauhafen das ehemalige Restaurant leer. Die insolvente Vapiano-Kette bezog das Gebäude am Kölner Schokoladenmuseum im Jahr 2017, wenige Monate nach dem Börsengang. Für die weltweit bekannte Marke ist die Insolvenz ein Ende nach mehreren angeschlagenen Wirtschaftsjahren.
Sinnbildlich wird das ehemals markante Vapiano-Restaurant in diesen Tagen abgewickelt. Die Möbel sind abgebaut, einige gezogene Stecker liegen auf dem kalten Boden. Eine Krähe pickt Krümmel auf der leeren Terrasse. Der Pizza-Ofen ist aus.
Doch nicht nur die Corona-Krise beendete den zu steilen Aufstieg der System-Gastronomie-Kette.
Das Wachstum des Konzern erfolgte weltweit zu rasch, wie auf der Vapiano-Hauptversammlung 2019 im Kölner Dorint Hotel am Heumarkt selbstkritisch aufgezeigt wurde.
Seit dem Börsengang 2017 sank der Aktienkurs bis zur Insolvenz. Von einst 25 Euro auf rund 25 Cent Ende 2020. Einzig markant ist ein großer Aktienkauf am 16. November 2020, der den Wert des insolventen Unternehmens einige Cent nach oben trieb.
Und etwas Hoffnung gibt es für die Fans der Italo-Kette mit Selbstbedienung: Gegenwärtig plant der Ex-Vapiano-Vorstandsmitglied Mario C. Bauer zumindest einen kleinen Neubeginn nach der Corona-Pandemie.
Gläubiger sollten nicht auf Vapiano-Reste hoffen
Mit weiteren Unternehmern will er die Kette wieder in Gang bringen, wie er gegenüber der Wirtschaftswoche erklärte: "Für uns war von Anfang an klar, dass wir so viele Vapiano-Standorte wie möglich wieder unter einem Dach vereinen wollen. Das ist nicht einfach, denn die Insolvenzprozesse laufen in jedem Land separat."
Sein Vorhaben ordnete er im Sommer so ein: "Das ist ein Monsterprojekt, ein Unternehmen wie Vapiano in Covid-19-Zeiten aus der Insolvenz heraus zu übernehmen – hart an der Grenze zwischen mutig und verrückt." In Deutschland sollen zunächst 30 Restaurants wieder an den Start gebracht werden. Aufgrund des Corona-Lockdowns ist daran momentan nicht zu denken.
Nach dem Beschluss der Gläubigerversammlung soll die Insolvenzverwalterin die verbliebenen Reste der Vapiano SE abwickeln und das Unternehmen löschen.
Die Gläubiger der Restaurantkette können nur mit einer Insolvenzquote von rund 3 Prozent rechnen, hieß es im Sommer.
Das heißt: Die Gläubiger bekomme voraussichtlich für je 100 Euro, die ihnen das Unternehmen schuldet, lediglich 3 Euro aus er Konkursmasse ausgezahlt.
Titelfoto: TAG24/Brüggemann