Vegane Revolution: Discounter Lidl dünnt sein Fleisch-Angebot aus!
Neckarsulm - Veggie-Revolution an der Fleischtheke: Deutschlands größte Discounter-Kette Lidl (gehört zur Schwarz-Gruppe) dünnt in den kommenden Jahren drastisch das eigene Fleisch- und Wurstsortiment aus - und setzt stattdessen auf mehr pflanzliche Produkte. Der Umwelt zuliebe, begründet Lidl-Chefeinkäufer Christoph Graf die Entscheidung.
So soll bis 2025 ein Großteil des Angebotes tierischer Proteine kontinuierlich durch vegane ersetzt werden. Dieser Wandel sei "alternativlos", begründet Graf.
"Es braucht auf der ganzen Welt eine bewusstere Ernährung, um uns in unseren planetaren Grenzen zu ernähren", sagte er der Lebensmittelzeitung. Damit Ressourcen künftig auch für bis zu zehn Milliarden Menschen ausreichten, müsse der Fleischanteil deutlich sinken - auch im Lidl-Sortiment.
Der Discounter verspricht sich davon zudem einen Wettbewerbs- bzw. Image-Vorteil. Denn laut dem Bund "Ökologische Lebensmittelwirtschaft" (BÖLW) ist inzwischen ein deutlicher Trend insbesondere bei jüngeren Käufern zu pflanzlichen Alternativen zu Milch, Fleisch und Eiern sichtbar.
Graf ist daher überzeugt, "dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen".
Grünen-Politikerin Renate Künast freut sich: "Wow!"
Ihm und dem Konzern Lidl, der vergangenes Jahr den Mindestlohn auf 14 Euro erhöhte, sei es aber wichtig, klarzumachen, dass man mit dieser Entscheidung den Konsumenten nichts vorschreiben wolle.
"Wir versuchen stattdessen, unsere Kunden zu motivieren", so der Chef-Einkäufer weiter.
Grünen-Politikerin Renate Künast (67) feiert den Sortiment-Wechsel jetzt schon: "Wow! Der Markt wird veganer", gratulierte sie auf Twitter.
Um eine "nachhaltige und gesunde Ernährung" zu fördern, plant Lidl zudem neue Standards im Marketing.
Man wolle "mit Ausnahme von Aktionsartikeln zu Weihnachten, Ostern oder Halloween keine ungesunden Lebensmittel mehr an Kinder bewerben", teilte der Konzern mit.
Titelfoto: Montage: dpa/Paul Glaser, dpa/Robert Günther