Exportverbot von deutschem Schweinefleisch: Tönnies schließt Abteilung in Weißenfels
Weißenfels/Rheda-Wiedenbrück - Das nordrhein-westfälische Schlachtunternehmen Tönnies will die Export-Abteilung an seinem Standort in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) schließen.
Grund dafür sei ein im September 2020 verhängtes Exportverbot von deutschem Schweinefleisch nach Asien, wie ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück im Landkreis Gütersloh am Sonntag sagte.
Mit Blick auf das immer noch bestehende Verbot seien die Entwicklungen enttäuschend, weshalb der Schritt unausweichlich sei, hieß es.
Von der Schließung sind den Angaben zufolge rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.
Betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde ein Wechsel innerhalb des Unternehmens angeboten, so Tönnies. Auch helfe der Großschlachter ihnen dabei, in der Region einen neuen Job zu finden.
Von Weißenfels aus hatte das Unternehmen den Angaben zufolge über viele Jahre Teilstücke wie Öhrchen, Schnäuzchen oder Schwänzchen der Schweine vor allem nach China, Korea und Japan geliefert.
In Ländern, in denen Fälle der Afrikanischen Schweinepest festgestellt wurden, hatten die asiatischen Länder eine Exportsperre verhängt – darunter seit 2020 auch Deutschland.
Der Tönnies-Standort in Weißenfels gehört seit 1990 zum Unternehmen. Er ist den Angaben zufolge der zweitgrößte Tönnies-Schlachtstandort. An ihm sind insgesamt rund 2200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB