Arko, Hussel und Eilles sind insolvent: Hundert Jobs stehen auf dem Spiel
Norderstedt/Wahlstedt - Erneut rutschen Arko, Hussel und Eilles in die Insolvenz. Hunderte Jobs stehen auf dem Spiel.
Die drei auf Süßwaren, Kaffee und Tee spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Wahlstedt (Kreis Segeberg) gehören zur Deutschen Confiserie Gruppe (DCG) und haben am Mittwoch beim Amtsgericht Norderstedt Insolvenzanträge gestellt, teilte die Holding mit.
Nicht betroffen davon sei die Marke Eilles, diese befinde sich im Eigentum der Firma J. J. Darboven aus Hamburg. Im Rahmen von Lizenzvereinbarungen werde der Name aber für die Spezialitätenhäuser der Gruppe im Süden Deutschlands genutzt.
Das Gericht eröffnete die Insolvenzverfahren für die Traditionsfirmen, wie aus am Freitag veröffentlichten Meldungen im öffentlichen Portal "Insolvenzbekanntmachungen" hervorgeht. Es bestellte den Rechtsanwalt Dietmar Penzlin aus Hamburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Erst im Januar 2021 hatten die drei Firmen als Folge der wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie Insolvenz angemeldet. Nach gut neun Monaten war die Sanierung erfolgreich.
Das sind die Gründe für die Insolvenz
Für die erneute Insolvenz sollen Nachfragerückgänge und Kostensteigerungen verantwortlich sein, berichtete die Wirtschaftswoche.
Nach Angaben der Deutschen Confiserie Gruppe konnten die nach der letzten Insolvenz "erzielten Erfolge aufgrund sinkender Einnahmen im Kontext gestiegener Rohstoff- und Personalkosten nicht gehalten werden und machen eine erneute Sanierung erforderlich".
Vermutlich ist also die Zurückhaltung der Verbraucher infolge der hohen Inflation der vergangenen Monate ein Auslöser der wirtschaftlichen Schieflage. Insolvenz heißt, dass die Unternehmen entweder überschuldet oder zahlungsunfähig sind oder dieses droht.
Arko, Hussel und Eilles beschäftigen laut Wirtschaftswoche rund 1200 Mitarbeiter in deutschlandweit rund 300 Filialen.
Deren Gehälter werden über das Insolvenzgeld gesichert, das von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt wird. Außerdem wird der Geschäftsbetrieb der Filialen fortgeführt, so die DCG.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa