Tupperware-Aktie bricht ein: Plastikdosen-Hersteller bald bankrott?
Orlando (Florida) - Durch ihre Design-Plastikdosen wurde die US-Firma Tupperware weltweit bekannt. Doch nun steckt der Hersteller in finanziellen Schwierigkeiten.
Wie mehrere US-Medien berichten, brach der Umsatz im Schlussquartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein.
Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar. Als die Firma offiziell vor der drohenden Geldnot warnte, brach die Aktie um 49 Prozent auf nur noch 1,2 Dollar ein.
Der Kurs fiel damit auf den niedrigsten Stand seit dem Rekordtief zu Beginn der Corona-Krise vor rund drei Jahren.
Nun hat die Firma Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um frisches Geld aufzutreiben. "Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende", versprach Tupperware-Chef Miguel Fernandez.
Sollten die Gespräche scheitern, droht dem Hersteller die Insolvenz.
Tupperware wurde 1946 von Earl Tupper gegründet. Die bunten Schüsseln und luftdichten Frischhaltedosen der Firma prägten viele Haushalte rund um den Globus.
Tupper-Partys nicht mehr zeitgemäß
Galten die Plastikdosen von Tupperware lange Zeit als zeitlose Design-Klassiker, greifen viele Menschen inzwischen lieber auf günstigere Alternativen zurück. Zusätzlich wurden die Preise von großen Online-Giganten wie Amazon oder Alibaba nach unten gedrückt.
Auch das damals noch als genial geltende Verkaufskonzept - die Tupper-Party, mit der die Produkte per Direktvertrieb in die Haushalte gebracht wurden - gilt heute als überholt.
Inzwischen sind Aufbewahrungsschüsseln für Lebensmittel auch nicht mehr der Hauptgeschäftstreiber. Tupperware macht einen Großteil seines Umsatzes mit Wasserfiltern, Kosmetik- und Mikrowellenprodukten.
Titelfoto: Scott Olson/Getty Images via AFP