Trumps Zölle bedrohen Umsatz: Muss Adidas die Preise anziehen?

Von Michael Donhauser

Herzogenaurach - Der fränkische Sportartikelkonzern Adidas fürchtet trotz eines "tollen" ersten Quartals die Auswirkungen von US-Zöllen, vor allem für seine Geschäfte in den USA.

Adidas-Konzernchef Bjørn Gulden (59) fürchtet die Auswirkungen der US-Zölle.
Adidas-Konzernchef Bjørn Gulden (59) fürchtet die Auswirkungen der US-Zölle.  © Daniel Karmann/dpa

"In einer 'normalen Welt' hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber Adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben. Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zölle verhindert das im Moment", sagt Konzernchef Bjørn Gulden (59) in Herzogenaurach.

Adidas habe zwar die Exporte aus China in die USA auf ein Minimum reduziert. "Da wir derzeit fast keine unserer Produkte in den USA herstellen können, werden diese höheren Zölle letztendlich zu höheren Kosten für alle unsere Produkte für den US-Markt führen", betonte er.

Adidas produziert vor allem in Ländern wie Vietnam oder Bangladesch.

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"Angesichts der Unsicherheit, was die Verhandlungen zwischen den USA und den verschiedenen Exportländern betrifft, wissen wir nicht, wie die endgültigen Zölle aussehen werden", sagte Gulden.

Daher könne Adidas keine endgültigen Entscheidungen treffen. Es sei derzeit unmöglich, etwa notwendige Preissteigerungen abzuschätzen, geschweige denn deren Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten.

Trump krempelt US-Zölle um: Adidas fürchtet Auswirkungen auf Preise

Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump (78) sorgt auch am deutschen Markt für Aufregung.
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump (78) sorgt auch am deutschen Markt für Aufregung.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Im ersten Quartal 2025 ist Adidas stark gewachsen, vor allem wegen erfolgreicher Schuhverkäufe. Der Umsatz sei um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 6,153 Milliarden Euro gestiegen.

Unter dem Strich verdiente Adidas im ersten Quartal 436 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal.

Titelfoto: Bildmontage: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa, Daniel Karmann/dpa

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