Thermomix und Staubsauger Kobold: Vorwerk mit Rekordjahr und Problem!
Wuppertal - Dank der anhaltenden Nachfrage nach der Luxus-Küchenmaschine Thermomix und steigenden Verkaufszahlen im Geschäft mit Staubsaugern ist der Hausgerätehersteller Vorwerk auch im zweiten Corona-Jahr 2021 kräftig gewachsen.
Insgesamt steigerte das Familienunternehmen seinen Umsatz um 6,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, wie Vorwerk am Mittwoch mitteilte.
Auch das Ergebnis habe sich "sehr positiv" entwickelt, sagte Firmenchef Thomas Stoffmehl. Genaue Zahlen nannte das Familienunternehmen hier nicht.
Ein Ende des Wachstums sieht der Manager trotz der durch den Ukraine-Krieg bei Vorprodukten ausgelösten Probleme nicht.
Von sinkender Kauflust wegen der hohen Preissteigerungen bei Energie- und Lebensmitteln spüre Vorwerk noch nichts, sagte Stoffmehl.
"Wir planen auch ein Rekordjahr 2022, wenn uns die allgemeine geopolitische Lage da keinen Strich durch die Rechnung macht."
Vorwerk profitiere von seinem Direktvertrieb und der in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Zahl der Beraterinnen und Berater.
Thermomix-Wartezeit wegen Lieferproblemen
Wichtigstes Produkt bleibt für Vorwerk der über 1300 Euro teure Thermomix.
Der Umsatz mit dem Edel-Küchenhelfer stieg um 7,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Aktuell kämpft der Konzern allerdings bei seinem wichtigsten Produkt mit Lieferproblemen.
Weil ein für die Produktion benötigter Mikro-Controller knapp ist, musste Vorwerk die Produktion drosseln. Käufer müssen deshalb bis zu elf Wochen auf ein Gerät warten.
Das zuletzt schwächelnde Geschäft mit den Kobold-Staubsaugern nahm wieder kräftig Fahrt auf. Hier stiegen die Umsätze um 16,5 Prozent auf 819 Millionen Euro.
Um sich breiter aufzustellen, ist der Konzern Stoffmehl zufolge aktuell auf der Suche nach einem oder mehreren etablierten Unternehmen, durch deren Kauf er sein Angebot rund um das Thema Haushalt abrunden könne.
Der Start ins neue Jahr war Stoffmehl zufolge sehr gut. "Das erste Quartal war eines der besten in der Firmengeschichte", sagte er.
Dabei profitiere das Unternehmen auch davon, dass es keine eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten in der Ukraine oder Russland habe: "Die Ereignisse dort haben für uns umsatzmäßig deshalb keine wesentlichen Auswirkungen."
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa