Tech-Konzern in der Klemme: Bosch will erneut 12.000 Jobs streichen

Von Susanne Kupke-Flohr und Julian Weber

Gerlingen - Der Bosch-Konzern plant angesichts der schwierigen Marktlage weitere Stellenstreichungen an einzelnen Standorten.

Schwache Weltkonjunktur im Automobilsektor, wachsende Konkurrenz aus China sowie Verunsicherung bei Verbrauchern: Der Konzern Bosch steckt in der Klemme. (Archivfoto)
Schwache Weltkonjunktur im Automobilsektor, wachsende Konkurrenz aus China sowie Verunsicherung bei Verbrauchern: Der Konzern Bosch steckt in der Klemme. (Archivfoto)  © Bernd Weißbrod/dpa

"Wir werden um weiteren Stellenabbau nicht herumkommen", sagte Bosch-Chef Stefan Hartung (59) der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Er begründete dies in den Blättern mit der schwachen Weltkonjunktur im Automobilsektor, der wachsenden Konkurrenz aus China und der Verunsicherung der Verbraucher.

Auch die Transformation vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb werde zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen führen, so Hartung in dem Gespräch. Positiv wirke sich aber aus, dass die E-Mobilität nicht so schnell komme wie erwartet. Hierdurch könne die bestehende Verbrenner-Produktion länger ausgelastet werden.

Zudem würden viele Mitarbeiter in Rente gehen, bevor wegen der Transformation ihre Arbeitsplätze wegfielen. Die demografische Entwicklung allein werde das Thema aber nicht lösen.

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An der E-Mobilität führe kein Weg vorbei, und darauf stelle sich das Unternehmen in Gerlingen bei Stuttgart auch ein. Nach vorläufigen Zahlen war der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei Bosch im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro eingebrochen.

Gewinneinbruch im vergangenen Jahr

Bosch-Chef Stefan Hartung (59) kündigt an, weiterhin Jobs zu streichen.
Bosch-Chef Stefan Hartung (59) kündigt an, weiterhin Jobs zu streichen.  © Bernd Weißbrod/dpa

2023 hatte Bosch noch einen operativen Gewinn von 4,8 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Der Umsatz sank vergangenes Jahr um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Nach Angaben von Hartung war der Konzern damit hinter seinen Zielen zurückgeblieben.

Ende 2024 hatte die Bosch-Gruppe weltweit 417.900 Beschäftigte - und damit 11.500 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Mitarbeiterzahl um 4400 auf 129.800 (minus 3,3 Prozent). Seit mehr als einem Jahr waren immer wieder Pläne des Unternehmens bekanntgeworden, Stellen in verschiedenen Bereichen streichen zu wollen. Bis Ende 2032 könnten weltweit mehr als 12.000 Jobs wegfallen. In Deutschland seien gut 7000 Stellen betroffen, hieß es Ende Januar.

Trotz anhaltend schwieriger Bedingungen will der Konzern 2025 Umsatz und Gewinn wieder verbessern.

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Eine konkrete Prognose wird im Mai erwartet. Dann präsentiert Bosch auch die vollständigen und geprüften Jahreszahlen. Hartung schaut nach Angaben der Zeitungen vorsichtig optimistisch in das laufende Jahr, das er als Übergangsjahr bezeichne, in dem "eine Wende zum Besseren hoffentlich schon sichtbar wird".

Titelfoto: Fotomontage: Bernd Weißbrod/dpa

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