Rezession, zum zweiten Mal in Folge: Deutsche Wirtschaft 2024 weiter geschrumpft!

Von Alexander Sturm und Christian Ebner

Deutschland - Die deutsche Wirtschaft ist 2024 erneut in die Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten in Wiesbaden mitteilte.

Es steht schlecht um Deutschlands Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent zurück.  © Monika Skolimowska/dpa

Damit schrumpft die Wirtschaft schon das zweite Jahr in Folge leicht: Bereits 2023 war das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 0,3 Prozent gemessen am Vorjahr zurückgegangen.

"Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege", sagte Behördenchefin Ruth Brand in Berlin. "Dazu zählen zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, aber auch unsichere wirtschaftliche Aussichten."

Ins neue Jahr mit der anstehenden Bundestagswahl geht Deutschland ohne Rückenwind. Auch im vierten Quartal 2024 ist Europas größte Volkswirtschaft nach einer ersten Schätzung der Statistiker preis-, saison- und kalenderbereinigt voraussichtlich um 0,1 Prozent zum Vorquartal geschrumpft.

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Ein deutlicher Aufschwung ist nicht in Sicht. Der künftige Wirtschaftskurs spielt eine große Rolle im Bundestagswahlkampf.

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Auch die Aussichten für 2025 sind düster

Deutsche Wirtschaft setzt auf Handel mit den USA: Was Trump (78) künftig vorhat, ist ungewiss.  © Alex Brandon/AP/dpa

Viele Volkswirte erwarten nur ein geringes Wachstum 2025. Der deutsche Fiskus hat im vergangenen Jahr erneut mehr Geld ausgegeben, als er eingenommen hat. Nach vorläufigen Daten belief sich das gemeinsame Defizit von Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung auf 113 Milliarden Euro - nach 107,5 Milliarden im Vorjahr.

Damit hielt Deutschland abermals die europäische Verschuldungsregel ein. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung betrug das Defizit den vorläufigen Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr 2,6 Prozent - exakt die Quote aus dem Jahr 2023.

Die Aussichten für das neue Jahr sind wenig verheißungsvoll. Zwar hoffen Wirtschaftsverbände mit den Bundestagswahlen am 23. Februar auf Reformen einer neuen Bundesregierung, die die Schwächen des Standorts anpacken könnte. Doch mit dem Wahlsieg von Donald Trump (78) in den USA ist die Unsicherheit gewachsen.

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Sollte der designierte US-Präsident wie angekündigt hohe Zölle auf Einfuhren aus Europa erheben, würde das die Exportnation Deutschland wohl besonders schwer treffen. Ökonomen fürchten Handelskonflikte zwischen den USA und der EU, die mit Gegenmaßnahmen reagieren könnte. Allerdings ist unklar, inwieweit Trump seine Pläne umsetzt.

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