Nächster Rückschlag: Solarhersteller Meyer Burger verliert großen Kunden
Thun/Hohenstein-Ernstthal/Thalheim - Der angeschlagene Solarhersteller Meyer Burger verliert einen wichtigen Auftraggeber. Der größte Kunde Desri kündige den Rahmenvertrag mit sofortiger Wirkung, teilte das Unternehmen mit.
Man analysiere derzeit die Situation. Es sei davon auszugehen, dass die Bemühungen um die Restrukturierung wahrscheinlich beeinträchtigt würden.
"Sollte die finanzielle Restrukturierung scheitern, könnte das Unternehmen nicht mehr in der Lage sein, seine Unternehmensfortführung zu gewährleisten."
Einzelheiten teilte Meyer Burger zunächst nicht mit. Das Unternehmen werde zu gegebener Zeit weitere Informationen zur Verfügung stellen, hieß es.
Der Umsatz bei Meyer Burger ist eingebrochen. In den ersten sechs Monaten 2024 erzielte das Schweizer Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 48,7 Millionen Franken, nach 96,9 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Meyer Burger: Reduzierung der weltweiten Mitarbeiterzahl geplant
Dennoch hatte sich das Unternehmen zuletzt zu den Standorten in Deutschland bekannt. Thalheim (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) bleibe "für die Versorgung mit Solarzellen zentral" und auch der Technologiestandort Hohenstein-Ernstthal (Landkreis Zwickau) solle "für die zukünftige Weiterentwicklung der Technologie erhalten bleiben", hieß es.
Das Unternehmen hat eine Reduzierung der weltweiten Mitarbeiterzahl von rund 1050 auf voraussichtlich 850 bis Ende des Jahres 2025 ins Auge gefasst. Dem überproportionalen Abbau in Europa sollte dabei ein Aufbau in den USA gegenüberstehen.
In Hohenstein-Ernstthal hat das Unternehmen ein Technologie- und Produkte-Center, in dem etwa Massenproduktionssysteme entwickelt werden. Diese kommen laut Unternehmensseite in der Fertigungsstätte in Thalheim zum Einsatz.
Der Verwaltungsrat setzte einen unabhängigen externen Restrukturierungsberater ein, dieser soll ein Sanierungsgutachten erstellen. Das Unternehmen strebe an, die Umstrukturierung zeitnah durchzuführen, "um sich vollständig auf einen stabilen und profitablen Geschäftsbetrieb im Jahr 2026 vorzubereiten", hieß es zuletzt.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa