Nach Nazi-Vorwürfen: "Hans im Glück" und "Pottsalat" trennen sich von Mitgesellschafter

München - Heftige Vorwürfe gegen Dr. Hans-Christian Limmer! Jetzt schmeißt der Mitgesellschafter der Burger-Kette "Hans im Glück" und "Pottsalat" hin. Er soll laut Recherche des "correctiv" im vergangenen November zu einem Treffen mit Geldgebern, einflussreichen AfD-Politikern und Neonazis in ein Potsdamer Hotel geladen haben. Es ging dem Anschein nach um "Remigration".

Der Mitgesellschafter Dr. Hans-Christian Limmer verlässt "Hans im Glück" nach Angaben des Unternehmens. Ein Image-Schaden soll abgewendet werden.
Der Mitgesellschafter Dr. Hans-Christian Limmer verlässt "Hans im Glück" nach Angaben des Unternehmens. Ein Image-Schaden soll abgewendet werden.  © Matthias Balk/dpa

"Die in der Berichterstattung erhobenen Vorwürfe stehen im absoluten Gegensatz zu den Werten unseres Unternehmens", gab Geschäftsführer Johannes Bühler in einer Mitteilung bekannt. Das Team sei "schockiert" über die Vorwürfe, distanziere sich von rechtsextremen Ansichten und betone seine Vielfalt.

Dr. Limmer habe das Unternehmen bereits im Vorfeld informiert, dass Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden. Von den "Remigrationsforderungen" nimmt Limmer Abstand. Zudem habe er an der Veranstaltung nicht teilgenommen und sei bestürzt über die dort erhobenen Forderungen.

Um Image-Schäden abzuwenden, habe Limmer nun angeboten, seine Gesellschafterstellung umgehend aufzugeben. Das Angebot wurde angenommen.

"Im Namen des Gesellschafterkreises und der Geschäftsführung danke ich Herrn Limmer für die Aufbauarbeit bei 'Hans im Glück' und sein konsequentes Verhalten", sagte Chef Bühler.

Limmer tritt auch als "Pottsalat"-Investor ab

Der Lieferdienst "Pottsalat" ersetzte ihr Firmenlogo auf Social Media mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz.
Der Lieferdienst "Pottsalat" ersetzte ihr Firmenlogo auf Social Media mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz.  © Pottsalat GmbH

Auch das Essener Salat-Start-up "Pottsalat", bei dem Dr. Limmer Gesellschafter war, distanzierte sich von dem Investor. Hier habe sich Limmer mehr oder weniger selbst aus dem Unternehmen zurückgezogen.

"Ich kann versichern, dass Herr Limmer noch nie Einfluss auf unsere Personalpolitik genommen oder unser Unternehmen in sonstiger Weise ideologisch geprägt hat", sagte der Geschäftsführer und Firmengründer Ben Küstner. "Seit unserer Gründung setzen wir uns für Diversität ein und leben diese Werte in unserem Unternehmen." Gleichzeitig sprach er sich gegen jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus aus.

Um ihre Distanzierung zu verdeutlichen, veröffentlichte der Lieferdienst auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken "No Nazis"-Logos.

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Erstmeldung am 10. Januar, 15.59 Uhr; Update am 11. Januar, 19.40 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Matthias Balk/dpa//Pottsalat GmbH

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