Ratingen - Eigentlich wollte das insolvente Modeunternehmen Esprit bis spätestens Ende November sämtliche Läden in Deutschland schließen. Aber nun wird die Frist verlängert, zumindest für ein paar Standorte.
Der Modekonzern Esprit schließt rund 30 seiner 56 Geschäfte in Deutschland erst Ende Januar und somit später als geplant. Es sei noch genug Ware verfügbar, außerdem wolle man das Weihnachtsgeschäft und Aktionstage wie den Black Friday ausnutzen, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur.
Die Entscheidung sei gemeinsam mit dem Sachwalter und den Gläubigerausschüssen getroffen worden. Die übrigen etwa 25 Läden machen, wie im ursprünglichen Zeitplan vorgesehen, bis Ende November dicht oder wurden bereits geschlossen.
Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hatte Esprit im Mai Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Anfang August war bekanntgeworden, dass das Unternehmen alle Filialen in Deutschland schließt und abgewickelt wird. 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Job.
Mit einem Teil der Mitarbeitenden hat sich Esprit nun auf einen längeren Verbleib geeinigt, sagte der Sprecher. Die bisherige Firmenzentrale für das Europageschäft in Ratingen werde bis Ende November geräumt.
Die Einnahmen aus den Abverkäufen sollen den Gläubigern zugutekommen.
Modekette wird zerschlagen: Ein Teil geht an Schuhhandels-Kette Deichmann
Die Esprit-Markenrechte für Europa hat Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann erworben. Das Unternehmen, das schon seit 2019 Lizenznehmer von Esprit ist, will sich auf den Produktbereich Schuhe konzentrieren.
Die Markenrechte für den Esprit-Textilbereich gehen an die "Theia Group of Companies". Theia Brands ist ein auf Marken-Management spezialisierter Dienstleister.