Insolvenzverfahren bei Waggonbau Niesky: Betrieb muss ab sofort wieder Gehälter zahlen

Niesky - Das Bangen um die Arbeitsplätze bei "Waggonbau Niesky" (WBN) im Landkreis Görlitz geht weiter. Zum Monatsbeginn wurde nun ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Das Unternehmen "Waggonbau Niesky" befindet sich in Schieflage. Kürzlich wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Das Unternehmen "Waggonbau Niesky" befindet sich in Schieflage. Kürzlich wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet.  © Thomas Türpe

Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko übernehme das Verfahren persönlich, teilte dessen Verwaltung am heutigen Dienstag mit. Demnach führt Danko den Geschäftsbetrieb mit Zustimmung der Gläubiger fort und will mit Hochdruck nach einer Investorenlösung suchen.

"Der Geschäftsbetrieb geht trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation auch im eröffneten Insolvenzverfahren weiter", sagte Danko.

Mit der Eröffnung des Verfahrens endete der Zeitraum, in dem die Löhne und Gehälter der rund 200 Beschäftigten von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt wurden. Demnach muss das Unternehmen ab sofort wieder unter Vollkosten wirtschaften und die Personalkosten selbst zahlen.

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"Kurzfristig sind wir dazu in der Lage und haben die Zustimmung der Gläubiger für eine weitere Fortführung", sagte Danko. Für eine dauerhafte Perspektive brauche es allerdings eine Investorenlösung - und zwar möglichst schnell.

Längerfristige Perspektive weiterhin nicht gesichert

Laut dem Insolvenzverwalter werden die kommenden Wochen zeigen, ob die Produktion längerfristig Bestand hat.
Laut dem Insolvenzverwalter werden die kommenden Wochen zeigen, ob die Produktion längerfristig Bestand hat.  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Derzeit gebe es mehrere Interessenten, mit denen Gespräche laufen. Darunter seien eine Reihe von Unternehmen aus der Branche, für die WBN eine sinnvolle strategische Erweiterung sein könnte.

Weil Niesky die Immobilie nur gemietet hat, seien auch Gespräche mit dem Immobilieneigentümer notwendig. Auch mit den Kunden verhandelt Danko, um zumindest kurzfristig die Auslastung in der Produktion zu verbessern und die für die Fortführung benötigten Umsätze zu generieren.

"Ob und wie es längerfristig weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen", erklärte Danko.

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Das Unternehmen mit rund 200 Beschäftigten fertigt Güterwaggons und hatte schon einmal 2017 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Daraufhin wurde es vom slowakischen Güterwagenhersteller "Tatravagonka" gekauft.

Schon seit Längerem sorgen sich die Mitarbeiter um die Zukunft des Standortes und veranstalten regelmäßig Mahnwachen, mit denen sie eine Perspektive fordern.

Titelfoto: Thomas Türpe

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