Es wird alles immer teurer! Inflation in Deutschland im Mai gestiegen
Berlin - Die Inflation in Deutschland hat im Mai wieder etwas an Tempo gewonnen.
Die Verbraucherpreise lagen um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - nach 2,2 Prozent im April, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.
Energie kostete den vorläufigen Angaben zufolge im Mai 1,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, obwohl seit 1. April für Erdgas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt.
Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher nach den vorläufigen Daten im Mai insgesamt 0,6 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.
Dienstleistungen verteuerten sich voraussichtlich um 3,9 Prozent. Besonders deutlich zogen die Preise für Versicherungsdienstleistungen an, wie aus Daten Statistischer Landesämter hervorgeht. Auch für den Gaststätten-Besuch mussten die Menschen teilweise mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Höhere Teuerungsraten schwächen die Kaufkraft von Verbrauchern.
Reallöhne deutlich gestiegen
Volkswirte hatten mit einem Anziehen der Inflation im Mai gerechnet und dabei auch auf gestiegene Löhne verwiesen, die zu Preiserhöhungen von Unternehmen führen können.
Im ersten Quartal sorgten Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichsprämien für einen deutlichen Anstieg der Nominallöhne der Beschäftigten um 6,4 Prozent. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 2,5 Prozent kletterten, ergab sich ein Zuwachs der Reallöhne um 3,8 Prozent.
Das war das stärkste Plus seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie das Bundesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte.
Der Anstieg der Reallöhne stärkt die Kaufkraft der Verbraucher, das kann den Konsum als wichtige Konjunkturstütze ankurbeln. Im ersten Quartal hatten die Menschen ihr Geld allerdings noch zusammengehalten. Das könnte sich nun ändern.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa