Hohe Verluste im Satellitengeschäft: Airbus streicht bis zu 2500 Stellen
München - Elon Musk (53) hat mit Space-X das Satellitengeschäft umgekrempelt. Airbus schreibt in dem Bereich rote Zahlen und zieht jetzt Konsequenzen. Das Unternehmen will in seiner Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen streichen.
Der Abbau solle bis Mitte 2026 erfolgen, kündigte der Konzern an. Die Sparte von Airbus beschäftigt in Deutschland und anderen europäischen Ländern annähernd 35.000 Menschen.
Welche Standorte betroffen sind, soll nach Gesprächen mit den Gewerkschaften und Betriebsräten Ende des Jahres geklärt werden. Satelliten baut Airbus vor allem in Immenstaad am Bodensee, in Toulouse, in London und in München.
Während das Geschäft mit Militärflugzeugen und Cyber-Sicherheit gut läuft, musste der Raumfahrtbereich im ersten Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verbuchen und verhagelte dem Airbus-Konzern damit die Zwischenbilanz.
Schon vergangenes Jahr hatte Airbus eine halbe Milliarde Euro zurückstellen müssen. Airbus-Chef Guillaume Faury (56) hatte deshalb im Juli angekündigt: "Wir gehen jetzt die Wurzel des Themas an."
Airbus will "schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden"
Das Geschäft mit Telekommunikations- und Navigationssatelliten ist durch wachsende Konkurrenz und neue Technologien unter Druck.
Der SpaceX-Konzern von Elon Musk in den USA ist inzwischen der größte Satellitenbetreiber der Welt.
Der Markt für traditionelle geostationäre Satelliten in großer Höhe dagegen hat sich in den vergangenen Jahren halbiert.
Airbus will den einzelnen Bereichen der Luft- und Raumfahrtsparte jetzt mehr Eigenverantwortung geben und die Organisationsstruktur verschlanken, um sich in dem sich rasch wandelnden Markt zu behaupten.
"Wir müssen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden", sagt Spartenchef Michael Schoellhorn.
Die sozialen Folgen des Stellenabbaus sollten möglichst begrenzt werden, Mitarbeiter auch in anderen, wachsenden Bereichen bei Airbus neue Beschäftigung finden, hieß es.
Titelfoto: Joaquin Corchero/Europa Press/dpa