Galeria-Filialen vor dem Pleite-Aus: Jetzt ist sogar der Nachmieter insolvent!

Dortmund/Leverkusen - Deutschlands größter Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schrumpft. Für die aufgegebenen Filialen wurden händeringend Nachfolgefirmen gesucht. Ein Händler aus Dortmund griff zu - und hat sich dabei offensichtlich übernommen.

Immer mehr Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof werden in Deutschland dichtgemacht.
Immer mehr Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof werden in Deutschland dichtgemacht.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Modekette Aachener, die erst in diesem Jahr in sechs aufgegebene Galeria-Standorte eingezogen war, ist in finanzielle Schieflage geraten. "Wir haben Insolvenzantrag gestellt", sagte eine Sprecherin der Firma TEH Textilhandel, die die Markenrechte am "Modehaus Aachener" hält, am heutigen Freitag in Dortmund.

Das dortige Amtsgericht hat bereits den Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Das "Handelsblatt" zitierte aus einem Schreiben der Geschäftsführung an die Belegschaft, in dem es hieß: "Nach aktuellem Stand der Dinge ist nicht mehr sichergestellt, dass wir fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig begleichen können."

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Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, war der Gang zum Amtsgericht nach Darstellung der Geschäftsführung unvermeidlich.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 355 Beschäftigte und sieben Standorte, zu denen noch sechs frühere Galeria-Häuser in neuer Optik hinzukommen sollten - und zwar in Frankfurt, Saarbrücken, Cottbus, Coburg, Nürnberg und Leverkusen.

Diese wurden nach dem Auszug von Galeria Kaufhof bereits angemietet, aber noch nicht eröffnet - nur an der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil machte ein Sport-Outlet als Übergangslösung auf.

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Das ehemalige Galeria-Gebäude in Leverkusen sollte eigentlich im Herbst 2023 wiedereröffnet werden.
Das ehemalige Galeria-Gebäude in Leverkusen sollte eigentlich im Herbst 2023 wiedereröffnet werden.  © Oliver Berg/dpa

Mit dem Insolvenzantrag ist fraglich, ob die einstigen Galeria-Häuser ihre Tore wieder öffnen oder das werden, was Kommunalpolitiker, Einzelhändler und Anwohner fürchten: riesige leer stehende Häuser im Herzen der Stadt. Image und Anziehungskraft einer Innenstadt könnten so leiden.

Im Leverkusener Kaufhaus-Gebäude hing am Freitag noch ein Plakat am Fenster, das eine Neueröffnung im Herbst 2023 bewarb - dieser Plan könnte nun überholt sein.

Der Geschäftsbetrieb in den Bestandsfilialen soll Firmenangaben zufolge so reibungslos wie möglich fortgeführt werden. Für die ehemaligen Galeria-Filialen werde eine gegebenenfalls zeitnahe Eröffnung geprüft. Die Geschäftsführung wolle die Chance wahren, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der TEH Textilhandel wiederherstellen zu können.

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Der vorläufige Insolvenzverwalter zeigte sich zuversichtlich und sagte, er sehe Möglichkeiten der Sanierung. "Die Fortführung des operativen Geschäfts ist bis auf Weiteres gesichert."

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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