Freigabe vom Kartellamt: P&C darf diesen Konkurrenten übernehmen!

Von Christian Rothenberg

Bonn - Der Mutterkonzern des Modehändlers Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) darf die insolvente Textilkette Sinn übernehmen. Das gab das Bundeskartellamt in einer Mitteilung bekannt.

Der Modehändler Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) hat die Freigabe vom Kartellamt erhalten, die Textilkette Sinn zu übernehmen.  © Thomas Banneyer/dpa

Der Präsident der Behörde, Andreas Mundt (64), erklärte zu der Entscheidung entsprechend: "Peek & Cloppenburg hat bei bundesweiter Betrachtung eine führende Stellung im Bereich des stationären Textileinzelhandels".

Durch die Übernahme könne das Unternehmen seinen Marktanteil in einigen Städten weiter ausbauen. Die Ermittlungen hätten allerdings ergeben, dass den Verbrauchern genügend Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stünden.

Die JC Switzerland Holding AG, zu der die P&C-Gruppe zählt, hatte zuletzt ein Angebot für die Sinn GmbH abgegeben. Anschließend leiteten die Wettbewerbshüter ein Fusionskontrollverfahren ein. Ob die Übernahme zustande kommt, ist noch offen.

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Das Modeunternehmen hatte im August 2024 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der Geschäftsbetrieb in den meisten Sinn-Modehäusern läuft seitdem weiter.

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Gläubiger entscheiden im März

Das Unternehmen mit seinen deutschlandweit 41 Warenhäusern hat einen Insolvenzantrag gestellt.  © Bernd Thissen/dpa

Die Gläubigerversammlung findet voraussichtlich im März statt. Dann stimmen die Gläubiger über den Insolvenzplan und einen möglichen Verkauf ab. Wie aus Branchenkreisen zuletzt zu hören war, soll auch die jetzige Sinn-Gesellschafterin Isabella Göbel Interesse haben, das Unternehmen fortzuführen.

Die Sinn GmbH betreibt laut Bundeskartellamt hierzulande aktuell noch 35 Standorte, die meisten in Nordrhein-Westfalen. Einige Filialen wurden bereits geschlossen oder sollen bald dichtgemacht werden, sagte ein Sprecher der Sinn GmbH.

P&C Düsseldorf betreibt in Deutschland rund 70 Standorte. Das Unternehmen hatte erst im Herbst 2023 ein Sanierungsverfahren abgeschlossen.

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Der Modehändler, dem auch die Kette Anson’s gehört, darf nicht verwechselt werden mit Peek & Cloppenburg Hamburg, einer anderen Firma.

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