Deutsche-Bank-Whistleblower tot aufgefunden!

Los Angeles - Ein Whistleblower, der über die Deutsche Bank auspackte, verschwand vor über einem Jahr spurlos. Jetzt wurde seine Leiche in Los Angeles gefunden. Was ist mit Val Broeksmit (†46) passiert?

Val Broeksmit (†46) gab viele brisante Deutsche-Bank-Dokumente an Journalisten und Ermittler weiter.
Val Broeksmit (†46) gab viele brisante Deutsche-Bank-Dokumente an Journalisten und Ermittler weiter.  © Montage: Arne Dedert/dpa, Twitter/@BikiniRobotArmy

Vor einem Jahr verlor sich die Spur von Valentin "Val" Broeksmit (46) irgendwo in Los Angeles. Seine Freunde starteten einen verzweifelten Suchaufruf in den sozialen Medien. Seit dem 6. April 2021 galt er offiziell als vermisst. Doch sein Twitter-Account war noch bis vor wenigen Tagen aktiv.

Jetzt gibt es die traurige Gewissheit: Val Broeksmit ist tot. Seine Leiche wurde auf dem Gelände einer Schule im Großraum Los Angeles gefunden, das berichtet ABC10News San Diego. Der Sender beruft sich dabei auf eine offizielle Mitteilung der Gerichtsmedizin Los Angeles.

Warum Broeksmit sich auf dem Schulgelände aufgehalten hat, ist noch völlig unklar. Allerdings zitiert der Washington Examiner eine Quelle zu den möglichen Gründen. Demnach soll Broekmann sich zunehmend in Verschwörungserzählungen und dem Konsum von harten Drogen geflüchtet haben.

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Wie die Zeitung weiter berichtete, gelangte Val nach dem Freitod seines Vaters, einem wichtigen Manager bei der Deutschen Bank in den USA, 2014 an dessen Geschäftsdokumente, E-Mails und Passwörter und brachte offenbar einen der größten Finanzskandale der letzten Jahre ins Rollen.

Denn Val agierte als Whistleblower, gab die Dokumente wohl an Journalisten und Strafermittlungsbehörden weiter. So konnten unter anderem schmutzige Geschäfte der Deutschen Bank mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (75) und Putins Russland nachgewiesen werden.

In Folge des Skandals zahlte die Deutsche Bank einen Rekord-Vergleicht in Höhe von 600 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 565 Millionen Euro) an die britische und amerikanische Finanzaufsicht.

Val Broeksmit wurde 2021 als vermisst gemeldet

Wer war Val Broeksmit?

Val Broeksmit wollte zuletzt Finanzberater sein. Obwohl er offiziell als vermisst galt, twitterte er. Das ist sein letztes Twitter-Profilbild, eingefügt am 5. April 2022.
Val Broeksmit wollte zuletzt Finanzberater sein. Obwohl er offiziell als vermisst galt, twitterte er. Das ist sein letztes Twitter-Profilbild, eingefügt am 5. April 2022.  © Twitter/@BikiniRobotArmy

Val Broeksmit war der Sohn von William Broeksmit (†58), einem hochrangigen Manager bei der Deutschen Bank.

Der Amerikaner war ein bunter Hund. Das legen öffentliche Informationen auf seinem LinkedIn-Profil nahe. Demnach wollte der studierte Filmemacher in Hollywoods Film-Business durchstarten, arbeitete angeblich sogar an einem Musikvideo von Beyoncé Knowles (40) mit.

Das änderte sich 2017 mit dem Beginn seiner Whistleblower-Karriere. Ab diesem Zeitpunkt witterte Broeksmit wohl ein Geschäft mit den brisanten Dokumenten, so der Washington Examiner. Offenbar versuchte er, die Dokumente an die Staatsanwaltschaft zu verkaufen. Ob dies gelang, ist jedoch fraglich.

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Zweifellos mochte er jedoch die Aufmerksamkeit von Medien und der Öffentlichkeit. Ließ sich wohl gern von Journalisten zum Essen einladen und war sogar das Thema einer Reportage der New York Times.

Doch mit dem Abschluss der Ermittlungen gegen die Deutsche Bank verblasste sein Ruhm. Die Medien verloren offenbar zunehmend das Interesse an seiner Person.

Wie so viele wollte sich Broeksmit zuletzt als Experte für Crypto-Währung und Blockchain profilieren.

Er ließ sich gern von Journalisten zum Essen einladen

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da es sich bei dem Vorfall aber um eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens handelt, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123

Titelfoto: Montage: Arne Dedert/dpa, Twitter/@BikiniRobotArmy

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