Commerzbank will sparen: Tausende Stellen sollen gestrichen werden

Frankfurt am Main - Der Chef der italienischen Großbank Unicredit, Andrea Orcel (61), liebäugelt mit der Übernahme der Commerzbank. Wie Insider der Nachrichtenagentur Reuters berichten, will man dies bei einem der größten deutschen Geldhäuser jedoch tunlichst vermeiden und plant einen Stellenabbau im großen Stil!

Die Commerzbank plant laut Berichten einen Kahlschlag bei ihrer Belegschaft. (Archivfoto)
Die Commerzbank plant laut Berichten einen Kahlschlag bei ihrer Belegschaft. (Archivfoto)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Zwei der Befragten gaben gegenüber der Nachrichtenagentur an, die vorgesehenen Streichungen könnten sich auf mehrere Tausend Stellen belaufen. Ein Dritter gab an, dass sich der Stellenabbau bei knapp 42.000 Mitarbeitern auf 3000 bis 4000 Stellen summieren könnte.

Der Aufsichtsrat und das Management der Commerzbank sollen am heutigen Mittwoch über Kostensenkungen und neue Geschäftsziele diskutieren. Am Donnerstag soll die neue Strategie der Bank veröffentlicht werden. Das Kreditinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main wollte sich zu den Abbau-Plänen bislang noch nicht äußern.

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, versucht Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp (54) die Übernahme zu verhindern. Mit neuen Geschäftszielen plant die Bank, attraktiver für Aktionäre zu werden, sodass diese ihre Anteile nicht an die Unicredit verkaufen.

Die Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Bettina Orlopp (54), wehrt sich gegen die Übernahme der italienischen Unicredit.
Die Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Bettina Orlopp (54), wehrt sich gegen die Übernahme der italienischen Unicredit.  © Hannes P Albert/dpa

Unicredit stieg ursprünglich mit neun Prozent bei der Commerzbank ein, mittlerweile hat das italienische Finanzhaus rund 28 Prozent Aktienanteile inne. Es fehlt aber noch die Erlaubnis der Behörden, die direkte Aktienbeteiligung aufzustocken. Unicredit-Chef Orcel setzt beim Übernahmeringen auf die neue Bundesregierung und will mit dieser nach der Wahl über seine Pläne sprechen.

Titelfoto: Fotomontage: Frank Rumpenhorst/dpa//Hannes P Albert/dpa

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