Brief-Probleme bei der Post? Zahl der Beschwerden steigt deutlich!

Bonn - Weil Briefe der Deutschen Post und anderer Unternehmen nur verspätet oder gar nicht ankommen, wenden sich immer mehr verärgerte Bürger an die Bundesnetzagentur.

Das Brief-Porto bei der Deutschen Post beträgt 85 Cent. Doch aktuell kommen nicht alle Briefe an. (Symbolbild)
Das Brief-Porto bei der Deutschen Post beträgt 85 Cent. Doch aktuell kommen nicht alle Briefe an. (Symbolbild)  © Christophe Gateau/dpa

Im September seien knapp 5000 Post-Beschwerden eingegangen, teilte die Bonner Behörde auf dpa-Anfrage mit. Damit seien es im dritten Quartal insgesamt rund 11.500 gewesen.

Die Zahl ist ungewöhnlich hoch, wie ein Vergleich mit früheren, längeren Zeiträumen zeigt: Im ersten Halbjahr 2022 waren es rund 8900 Beschwerden und im ganzen Vorjahr 15.100.

Bei den Beschwerden in diesem Sommer ging es in den allermeisten Fällen um Briefe und nur in eher wenigen Fällen um Pakete.

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Der Missstand war aus Sicht der Bundesnetzagentur so eklatant, dass die Behörde im September 12 Prüfungen einleitete. Diese betrafen alle den Briefbereich und keine den Paketbereich.

Im August hatte die Bundesnetzagentur bereits 14 solcher Prüfungen eingeleitet, 13 zu Briefen und eine zu Paketen.

Bei besagten Prüfungen handelt es sich letztlich nur um eine schriftliche Ermahnung. Sanktionen kann die Regulierungsbehörde nicht verhängen, ein echtes Druckmittel gibt es hierbei nicht.

Die Beschwerdemöglichkeit der Verbraucher bezieht sich auf die ganze Post- und Paketbranche im Inland. Mit der Kritik kann also nicht nur die Deutsche Post gemeint sein, sondern auch deren Wettbewerber.

Deutsche Post mit Marktanteil bei Briefen von 85 Prozent

Die Deutsche Post hat beim Brief-Versand einen Marktanteil von 85 Prozent.
Die Deutsche Post hat beim Brief-Versand einen Marktanteil von 85 Prozent.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Da es in diesem Sommer aber hauptsächlich um Briefe ging und nicht um Pakete, liegt nahe, dass sich die allermeisten Beschwerden gegen die Deutsche Post richten: Der Gelbe Riese hat im deutschen Briefsegment einen Marktanteil von circa 85 Prozent.

Mitte September hatte der Bonner Konzern von "Unregelmäßigkeiten bei der Zustellung" in den Sommermonaten Juli und August gesprochen und dies mit einem coronabedingt hohen Krankenstand und mit dem Fachkräftemangel begründet.

Eine Firmensprecherin sagte damals, dass die betriebliche Lage inzwischen "wieder stabil" sei.

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Die nun vorliegenden September-Zahlen lassen aber die Vermutung zu, dass die Probleme bei der Briefbeförderung noch immer nicht behoben sind.

Zu dem September-Beschwerdelevel, das wesentlich höher ist als im Juli und August, wollte sich die Post auf Anfrage nicht äußern.

Etwa eine Milliarde Briefsendungen werden jeden Monat in Deutschland verschickt. Setzt man diese Menge ins Verhältnis zu den aktuellen Beschwerden, so ist deren Zahl verschwindend gering.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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