Brand auf Dreiseitenhof: Wollte der Vater seine ganze Familie töten?
Wilkau-Haßlau (Landkreis Zwickau) - Ein Familiendrama erschüttert den Ortsteil Culitzsch. Beim Brand eines Dreiseitenhofes in der Dorfstraße fand die Feuerwehr zwei tote Bewohner. Damit nicht genug - der Hausbesitzer hatte das Feuer vermutlich selbst gelegt, sich danach aufgehängt und die Familie mit in die Katastrophe gerissen.
59 Feuerwehrleute aus Culitzsch, Wilkau-H., Reinsdorf, Silberstraße sowie Zwickau eilten in der Nacht zu dem brennenden Haus. Noch bevor sie eintrafen, hatte sich der Sohn der Familie, David S. (25), mit einem Sprung aus einem Fenster im 1. Obergeschoss gerettet. Schwer verletzt schleppte er sich zu Nachbarn.
Die Helfer hieben die massive Eingangstür zum Haus ein. Drinnen stockte ihnen der Atem. Zunächst vom dichten Qualm. Dann sahen sie den Hausbesitzer Olaf S. (50) im Flur am Strick hängen. In der Wohnung lag die leblose Ehefrau Jeanette S. (52). Sie starb kurz darauf. Im Obergeschoss fanden die Helfer die Großmutter Ilse S. (92). Sie kam wie der Sohn schwer verletzt ins Krankenhaus.
Die Polizei bestätigte den Suizid von Olaf S., wollte aber zur Brandursache keine Aussage machen. Nachbarn in Culitzsch mutmaßen, dass Olaf S. sein Ableben geplant haben könnte. Eine Anwohnerin: "Er hat erst seinen Schäferhund Aron getötet, bevor er das Feuer gelegt und sich aufgehängt hat."
Nach Ansicht von Anwohnern war ein Streit zwischen dem "ruhigen Mann und der lebenslustigen Frau" der mögliche Anlass für das Familiendrama.
Normalerweise zieht die Redaktion es vor, nicht über Suizide zu berichten. Da der Vorfall aber durch seine Umstände besondere Aufmerksamkeit erfährt, hat sich die Redaktion entschieden, es zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.