Asteroid rast auf Erde zu! So will die NASA die Menschheit retten
Washington, D.C. - 79 Millionen Tonnen und 500 Meter Durchmesser: Der Asteroid "Bennu" rast auf unseren Planeten zu. Doch die NASA hat bereits einen Plan, um den Aufprall und die Vernichtung der Menschheit abzuwenden.
Auch wenn der Asteroid erst in 117 Jahren, am 25. September 2135 auf die Erde prallen könnte, für die Wissenschaftler beginnt schon jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Denn auch, wenn die Chancen, dass "Bennu" die Erde überhaupt trifft, mit 2700:1 recht gering erscheinen mögen, so wäre das Ausmaß der Zerstörung unwahrscheinlich hoch.
Die Explosion würde laut dem Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) 80.000 Mal so viel Energie freisetzen wie der Atombombenabwurf auf Hiroshima im Jahr 1945. Zur Erinnerung: Die zwei Abwürfe töteten ca. 100.000 Menschen sofort, weitere 130.000 starben noch im gleichen Jahr an den Folgeschäden.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass Bennu die Erde trifft, liegt heute bei 1:2700, doch das wird sich wahrscheinlich ändern - zum besseren oder zum schlechteren", weiß die Forscherin.
Das LLNL hat es sich also zusammen mit der NASA zur Aufgabe gemacht, die Katastrophe zu verhindern. "Unser ultimatives Ziel ist es, uns darauf vorzubereiten, das Leben auf der Erde zu sichern", so Physikerin Kirsten Howley.
Der wohl "einfachste" Weg sei es, die Bahn des Asteroiden zu verändern und ihn von der Erde wegzulenken. Hierfür entwickelten die Forscher ein "Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response"-, kurz "HAMMER"-Raumschiff.
Dieses soll direkt auf den Asteroiden gezielt abgeschossen werden. Das Problem an der Sache ist jedoch, dass der Zeitpunkt für den Abschuss ganz exakt geplant werden muss. Wenn der Asteroid noch 50 Jahre von der Erde entfernt sei, müsse man ihm zwar nur einen kleinen Schubs geben, die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn treffe, läge allerdings bei weniger als einem Prozent, Howley.
Warte man aber länger, bräuchte es immer mehr "HAMMER", um den Asteroid umzulenken. Warte man bis 10 Jahre vor dem möglichen Einschlag, benötige man bereits 34 bis 53 Raketen.
Ein Grund, warum die Forscher bereits darüber nachdenken, sogar zu Atomraketen zu greifen, welche in der Nähe der Asteroiden-Oberfläche explodieren und diesen in eine andere Bahn lenken sollen. Die letzte Alternative sei es, Bennu mit mehreren Atomsprengkörpern zu vernichten.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten: "Bei einer erfolgreichen Zerstörung muss sichergestellt werden, dass die Asteroidenstücke so klein und gut verteilt sind und keine große Gefahr für die Erde darstellen", so LLNL-Physikerin Megan Bruck Syal.
Doch sie gibt Entwarnung: "Eine Störung, die erst einige Tage vor dem Einschlag durchgeführt wird, kann immer noch sehr effektiv sein, um den von der Erde wahrgenommenen Gesamtschaden zu reduzieren."
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