The Voice of Germany: Zerstört Mark Forster die erfolgreiche Castingshow?
TV - Er startete als einer der Lieblinge bei Voice of Germany, war schließlich als begnadeter Newcomer im Deutsch-Pop so erfolgreich wie lange keiner hierzulande. Mark Forster (34) ist seit 2015 bei TVOG dabei (damals noch "the Voice Kids"), doch in Staffel 8 bröckelt es gewaltig. Er riskiert, das Konzept der Show zu zerstören.
So erfrischend der junge Künstler anfangs "The Voice of Germany" auch bereicherte, so deutlich scheint Mark Forster nun die Gunst des Zuschauers zu verlieren.
Die aktuelle Staffel von The Voice of Germany (Staffel 8) hat das Zeug, ihr hart erarbeitetes Publikum zu vergrämen.
Der Erfolg der Casting Show "The Voice of Germany" (#tvog) lag vor allem an dem Fakt, dass hier die Musiker und ihr Talent im Vordergrund stehen. Es geht um Stimme, Auftritt, Talent. Niemand wird beleidigt, bloßgestellt oder beschimpft, wie es bei anderen Casting-Shows durchaus üblich war.
Spätestens seit Staffel 7 aber geht es immer mehr auch um den Fight unter den Juroren/Coaches. Schließlich sollen diese mit ihren Talenten gegen die der anderen antreten und möglichst gewinnen.
Soweit, so gut. Würden sich einige in diesem "Wettkampf" nicht in einen Clown verwandeln. Allen voran Mark Forster.
Nach dem aufreibenden Auftritt der Kandidaten, die wochenlang auf diese wenigen Minuten hinfieberten und ihre Stimmen trainierten, kommt es meist zu den Tiefpunkten der Show. Denn kurz nach diesem alles entscheidenden Moment nutzt "Coach" Mark Forster die gespitzte Aufmerksamkeit des Publikums, um flache Witze zu machen.
Augenscheinlich, um den Kandidaten für sein Team zu begeistern. Eigentlich aber, um eine alberne Rolle zu spielen. Und diese Rolle nervt langsam die Zuschauer.
Schließlich zittert hinter den Kulissen voller Erwartungen die Familie des Kandidaten, weint sogar oft vor Anspannung. Fiebert mit jeder Note ihres Sprösslings auf der Bühne mit. Und dann blödeln die Coaches nach dem Auftritt untereinander rum.
"Irgendwann geht eine Mutter da raus und klatscht den Juroren eine!", so eine Zuschauerin bei Twitter, die mit ihrer Äußerung Zustimmung einsammelt. "Die Juroren machen viel zu viel Theater und Selbstinszenierung. Wenn das so weiter geht, schaffen sie’s bald nicht mehr auch nur einen Kandidaten pro Sendung abzuhandeln", schreibt ein anderer.
Tatsächlich spielen Musik und die Gesangstalente immer weniger eine Rolle, sind oft nur noch Alibi. Zwischen den Auftritten sieht man dafür langatmig zu, wie sich Mark Forster und Paddy Kelly im Armdrücken duellieren.
Geht es bei "the Voice" wirklich noch um Musik?
Die Krone der Überheblichkeiten gegenüber der talentierten Kandidaten setzt sich eindeutig Mark Forster auf. So erfindet er zum Beispiel, in einem absichtlich schlechten englischen Slang sprechend, ein Synonym für sich. Plötzlich nennt er sich Forrest Skirt und tut so, als sei er international erfolgreich. Setzt sich dabei eine dunkel Sonnenbrille auf.
Auf die Idee kam er, weil einige Kandidaten der Show international agieren wollen, und nicht nur auf den deutschsprachigen Raum abzielen. Das spiele auch bei der Auswahl der Coaches eine Rolle.
Da Mark Forster ("Wir sind groß", "Chöre") international keine Rolle spielt, blödelt er nach dem meist so leistungsstarken Auftritten der Talente irgendwas zusammen, er sei jetzt jemand anderes und weltweit ein Star. Würdigung von Talenten sieht anders aus. Das merken inzwischen sogar auch andere Coaches. Die Fantas zum Beispiel kommentierten bereits zurückhaltend in diese Richtung.
Dafür werden sie auch belohnt. Viele Talente entscheiden sich für das Team von Michi Beck und Smudo von den Fantas.
"Wisst ihr noch, als #TVOG eine der wenigen Shows war, bei der die Musik im Vordergrund stand?" kommentiert eine Zuschauerin und erntet damit viel "Beifall" im Netz. Staffel 8 von The Voice of Germany hat leider das Zeug, das Konzept der Show zu verraten. Und eben auch eine Blödel-Sendung zu werden, wie etliche andere im deutschen TV.
Schlechter Quoten-Start von TVOG
Eigentlich gehört „The Voice of Germany“ zu Deutschlands beliebtesten und erfolgreichsten Castingshows. 2011 ging die erste Staffel auf Sendung.
Seit Mitte Oktober läuft die 8. Staffel. Durchschnittlich hat sie einen Marktanteil zu der Sendezeit von 20 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Das ist weit über Senderschnitt und damit ein Erfolg für Pro7 und Sat1, die sich das Format teilen.
Aber: Die achte Staffel startete so schlecht wie keine andere zuvor! „The Voice“ 2017 ging noch mit 4,3 Prozent mehr Zuschauern an den Start und sorgte damit für einen Bestwert.
Die letzte Folge (4. November) erreichte 3,46 Millionen Zuschauer, was ein Marktanteil von knapp 19 Prozent bedeutete.
Paddy Kelly ersetzt Mark Forster bei "Sing mein Song"
Gerade bei The Voice of Germany gestartet, schon geht er fremd. Paddy Kelly (40) wird neuer Gastgeber der beliebten Sendung "Sing mein Song - das Tauschkonzert".
Und wem schnappt er diesen Posten weg? Siehe da, es ist Mark Forster, der bei TVOG noch mit ihm in der Jury sitzt.
Die neue Staffel von "Sing mein Song" wird bei VOX im Frühjahr 2019 ausgestrahlt.
Mark Forster
Chart-Stürmer und vor allem bei dem sehr sehr jungen Publikum beliebt. 2007 war er Sidekick bei Kurt Krömer in der Show, produzierte sogar die Sendung. Dann die Gesangskarriere. 2012 Debutalbun "Karton", 2014 "Bauch und Kopf", 2016 "Tape". 2015 saß Mark Forster in der Jury von "The Voice Kids", ab 2017 im großen Original der Show.
Yvonne Catterfeld
Schauspielerin und Sängerin. Berühmt geworden durch GZSZ, gesanglich erst nicht so erfolgreich. Dann 2003 aber der Durchbruch mit dem Produzenten Dieter Bohlen.
Michi Beck und Smudo
Ganz viel Musikerfahrung steckt in diesem Team. Beide sind 50 Jahre alt und Musiker seit Jahrzehnten. 1992 landen die "Fantastischen Vier" den Mega-Hit "Die da". 2014 und 2015 gewinnen die beiden The Voice of Germany.
Patrick Paddy Kelly
Vollblut-Musiker. Er tritt die Nachfolge von Samu Haber an. Als er 15 ist, schreibt er den Song "An Angel", dein sein Bruder Angelo singt. Ein Mega-Erfolg, mit dem die Kelly Family ihren Durchbruch erzielt.