Wegen Fast Food? Diese tödliche Krankheit kehrt zurück
Springfield - In Antike und Mittelalter litten vor allem Piraten, Seemänner und Welt-Entdecker unter einer mysteriösen Krankheit, die blutende Wunden, hohes Fieber sowie einen langsamen und schmerzhaften Tod verursachte. Jetzt kehrt diese Krankheit zurück.
Allerdings ausgerechnet dorthin, wo man sie am allerwenigsten vermuten würde: In den USA sollen sich Fälle von Skorbut häufen, berichtet das polnische Nachrichtenportal "Interia". Diese uralte Krankheit ist auch als Vitaminmangelkrankheit bekannt. Der Mangel entsteht, wenn über längere Zeit Vitamin C in der Nahrung des Menschen fehlt.
Erste Symptome treten nach rund zwei bis vier Monaten auf, darunter etwa Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel, Hautprobleme, Haarausfall und Zahnfleischbluten. Bei Kindern kann Skorbut außerdem zu Wachstumsstörungen führen.
Allmählich lassen auch die Leistungsfähigkeit und die Arbeitskraft nach. Im schlimmsten Fall endet die Krankheit mit Tod durch Herzschwäche.
Heute kommt Skorbut vor allem in Entwicklungsländern vor, in denen der Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln schwierig oder nicht da ist. Umso überraschender seien die neuen Fälle in den USA. Oder etwa doch nicht?
Dr. Eric Churchill von der University of Massachusetts Medical School und sein Team hätten in den vergangenen sechs Jahren rund 30 Fälle diagnostiziert. Und sie haben einen Grund gefunden: "Viele Menschen, die nicht genug zu essen haben, entscheiden sich eher für fettreiche, kalorienreiche Produkte. Wenn Sie nur ein begrenztes Budget haben, werden sie eher zum Hamburger, statt zu Obst und Gemüse greifen", erklärt Churchill.
Die ungesunde Entscheidung kann schließlich zu Vitaminmangel und damit Skorbut führen. Inzwischen warnen die Mediziner auch vor einseitiger Ernährung mit Fast Food.
Geheilt werden kann Skorbut zum Glück relativ leicht: Mit hohen Dosen Vitamin C. Allerdings kann auch zu viel Vitamin C wiederum tödlich enden (TAG24 berichtete).
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