Zug-Unglück in NRW: Lok erfasst Kinder, eins stirbt sofort!
Recklinghausen - Schweres Bahnunglück im Ruhrgebiet: Ein Güterzug erfasst Kinder - eines stirbt.
In Recklinghausen hat ein Güterzug zwei Kinder erfasst. Bei dem Unfall sei ein Kind getötet, das andere schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium am Donnerstagabend.
Die genauen Umstände blieben offen. Details wie etwa das Alter der Kinder waren zunächst unklar.
Die Lage blieb vorerst unübersichtlich. Die Polizei hielt sich mit näheren Informationen zurück. Möglicherweise waren noch nicht alle Angehörigen informiert.
Nach Angaben der Feuerwehr waren 35 Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz. "Wir haben das Gleisbett abgesucht", sagte ein Sprecher.
Aufgrund der Dunkelheit und Ausdehnung des Suchgebiets sei eine Drohne eingesetzt worden. Die Unglücksstelle sei in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs. Recklinghausen liegt im nördlichen Ruhrgebiet.
Nach ersten Medienberichten erfasste der Zug eine Gruppe von Menschen. Bild, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und Westdeutscher Rundfunk (WDR) meldeten, sie seien mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.
Auf Fernsehbildern des WDR war eine Drohne zu sehen, die über das Gelände flog. Offenbar werde nach weiteren Opfern entlang der Bahnstrecke gesucht, berichtete ein WDR-Reporter.
Innenminister Herbert Reul ist am Unglücksort
Nach dem Unfall mit zwei Kindern gibt es nach Worten eines Polizeisprechers derzeit keine Hinweise auf ein drittes Kind. Der Ort werde weiter kriminaltechnisch untersucht, sagte der Sprecher in der Nacht zum Freitag.
Ein Kind kämpft unterdessen nach den Worten von NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) ums Überleben. Das Kind werde in einem Krankenhaus versorgt, sagte der Minister in der Nacht zum Freitag am Einsatzort.
Unklar sei, wie es zu dem Unglück kommen konnte, sagte Reul. Seelsorger kümmerten sich um die betroffenen Familien.
Reul sprach von einem großen "Drama, wenn Kindern so etwas passiert". So etwas lasse einen nicht ruhig. "Es ist fürchterlich", sagte der Minister.
Bahnstrecke im Ruhrgebiet vorerst gesperrt
Die Bahnstrecke zwischen Gladbeck und dem Hauptbahnhof von Recklinghausen wurde gesperrt. Es gebe Einschränkungen im Regionalverkehr der Zuglinien S9, RE2 und RE42, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
Der Fernverkehr sei nicht betroffen. Das Unglück ereignete sich demnach in Recklinghausen-Ost.
"Eine Prognose, wann die Strecke wieder frei ist, haben wir noch nicht", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG in Berlin der dpa. Zwischen diesen beiden Bahnhöfen sei ein Bus als Schienenersatzverkehr im Einsatz.
Die Straßen rund um den Unfallort wurden weiträumig abgesperrt.
Erstmeldung vom 2. Februar, 22.13 Uhr; zuletzt aktualisiert am 3. Februar, 0.35 Uhr.
Titelfoto: dpa/TNN/Marcus Gayk