Zeugen hören Hilferufe: Polizei findet schwer verletzten Mann am Gütergleis - Not-OP!
Halle (Saale) - Lebensgefahr auf Bahnhofsgelände: Beamte der Bundespolizei haben am Sonntag in Halle einen schwer verletzten Mann gefunden, nachdem Zeugen Hilferufe gemeldet hatten.
Wie die Behörde am Montag mitteilte, sei der Notruf am frühen Sonntagmorgen gegen 4 Uhr eingegangen: An einem Gütergleis in der Delitzscher Straße in Halles Innenstadt hatte jemand um Hilfe gerufen.
Als eine Streife der Bundespolizei am Ort des Geschehens eintraf, entdeckten die Beamten neben einem Gleis hinter einer Schallschutzmauer einen offenbar schwer verletzten Mann (29). "Sofort wurde ein Rettungswagen verständigt", so die Behörde.
Ersten Erkenntnissen zufolge sei der 29-Jährige zuvor beim Überqueren der Gleise im Güterbahnhof einen Oberleitungsmast hochgeklettert, um die Mauer zu überwinden.
Daraufhin sei es zu einem Stromüberschlag gekommen, wodurch der Mann den Halt verloren habe und circa drei Meter in die Tiefe gestürzt sei. Er erlitt Brandverletzungen am Oberkörper sowie am linken Oberschenkel und "musste nach Stabilisierung im Krankenhaus notoperiert werden", hieß es weiter.
Bundespolizei weist erneut auf Gefahren an Bahnhöfen hin
Weil die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn einen Spannungsabfall in dem Bereich feststellen konnte, wurde ein Notfallmanager am Unfallort zum Einsatz gebracht. Mehrere Gleise wurden gesperrt, die Oberleitung zeitweise abgeschaltet. Es kam lediglich zu einer geringfügigen Verspätung eines Güterzuges.
Die Bundespolizei weist nach diesem Vorfall erneut auf die Gefahren an Bahnhöfen hin: "Bahnanlagen sind kein freies Gelände! Menschen begeben sich mit ihrem Handeln unbewusst in Lebensgefahr."
Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa, Patrick Pleul/dpa