Ein Jahr nach Pannenhelfer-Drama: Rührendes Gedenken an Jürgen (†55)
Dessau-Roßlau - Am 31. März jährte sich ein tragischer Unfall auf der Autobahn 9 bei Dessau-Roßlau zum ersten Mal. Pannenhelfer Jürgen K. verlor sein Leben, weil er anderen helfen wollte (TAG24 berichtete).
Nun, ein Jahr danach, gedenken seine Kollegen vom Dessauer Autohaus Heise ihrem Kollegen in einem emotionalen Facebook-Post.
"Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird", zitierten sie den Philosophen Immanuel Kant.
"Lieber Jürgen,
du bist und bleibst unvergessen!
Wir danken dir sehr für die Zeit mit dir. Leider wurdest du heute vor einem Jahr in Ausübung deiner Pflicht aus dem Leben von deiner Familie, deinen Freunden und Kollegen gerissen. In Gedanken sind wir bei dir. Mit Stolz und Andacht ziert dein Name einen Abschlepper vom Autohaus Heise Abschlepp- und Service GmbH", schrieben sie am 31. März.
Witwe Katrin kehrte zu dem Ort zurück, an dem ihr geliebter Jürgen vor einem Jahr sein Leben verlor. Dass die weiterhin auf der Fahrbahn sichtbaren Markierungen des Unfalls entfernt werden, wurde ihr angeboten - sie wollte das aber nicht. "Vielleicht hilft auch das, andere zum Nachdenken zu bringen", sagte sie der MZ.
Rückblick
Der 55-jährige Jürgen war mit seinem ADAC-Abschleppwagen in der Nacht zum 31. März 2019 auf die A9 gerufen worden.
In Fahrtrichtung Berlin wollte er ein auf dem Standstreifen abgestelltes defektes Auto auf seinen Mercedes verladen.
Aus ungeklärter Ursache wurde er dabei gegen 0.10 Uhr von einem VW-Transporter erfasst und war sofort tot. Der Fahrer (67) fuhr jedoch einfach weiter!
Mehr als drei Stunden später konnte das Fahrzeug des Unfallverursachers unweit der A9 in Brandenburg fahrend gefunden werden.
Polizeisprecherin Doreen Wendland am Tag des Unglücks: "Gegen den 67-jährigen Fahrer aus Berlin wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet."
Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Autohaus Heise Audi, Matthias Strauß