Völlig irre: Verletzte Unfallopfer filmen eigene Rettung
Forchheim - "Mir fällt nichts mehr dazu ein", sagte Mathias Bauer, Polizeihauptkommissar Verkehrspolizeiinspektion Bamberg, und weiß nicht, ob er lachen soll oder nicht.
Nachdem am Montagmittag auf der A73 ein SUV mehrmals zwischen den Anschlussstellen Forchheim-Süd und -Nord in eine Leitplanke gekracht war, steckten die beiden Insassen in ihrem Wrack fest.
Nach erstem Erkenntnisstand fuhr das Auto mit den beiden ungarischen Insassen, laut Bauer "ein Ehepaar offensichtlich", mit hoher Geschwindigkeit auf der linken Spur.
Ein langsameres Fahrzeug erkannte der Fahrer wohl zu spät, verriss das Lenkrad und kam nach mehrfachem Schleudern gegen die Leitplanke, mit vier geplatzten Reifen und einem völlig demolierten SUV etwa 300 Meter später am Seitenstreifen zum Stehen.
Die Freude darüber, "dass wir heute keine Gaffer hatten", so der Polizeisprecher, währte nicht besonders lange. Denn während der Rettungsaktion aus ihrem Blech-Gefängnis, zückte der eingeklemmte Mann sein Handy und filmten die durch eine Notärztin angeordnete schonende Rettung aus dem Auto.
"So etwas ist in meiner Laufbahn seit über 20 Jahren Stadtbrandmeister noch nicht so vorgekommen", kommentierte Werner Horsch, von der Feuerwehr Forchheim, die skurrile Situation.
Die beiden Personen wurden mit Verdacht auf Hals- oder Wirbelverletzungen mit einem Rettungshubschrauber in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Schadenshöhe liegt nach ersten Einschätzungen bei etwa 60.000 Euro.
Titelfoto: NEWS5 / Merzbach