Sie retteten Menschen nach Massenunfall auf A72: Polizei dankt US-Soldaten
Zwickau/Plauen - Große Ehrung nach toller Hilfe: Die Polizeidirektion Zwickau zeichnete am Mittwoch sechs US-Soldaten für ihren tollen Einsatz auf der A72 aus. Mit dabei: US-Konsul David T. Panetti (57) aus Leipzig.
Der Anlass: Am 22. Mai 2023 krachte bei Plauen Richtung Hof ein Fiat-Fahrer (71) fast ungebremst in ein Stauende. Vier Autos wurden zerstört, fünf Menschen teilweise schwer verletzt.
Die Soldaten des 2. Kavallerie-Regiments aus Vilseck/Bayern kamen von einer NATO-Übung aus Polen. Es waren Staff Sergeant Joseph Williams (44), Private Isaac Salsbery (20) sowie die Sergeants Brandon Williams (27), Nicolas Gomez (23), Jarrett Long (25) und Ulises Hernandez (25) dabei.
Sie sahen den Unfall, Menschen liefen auf der Autobahn. "Sie riefen um Hilfe", erinnern sich die GIs.
Nicolas Gomez und seine Kameraden dachten nicht lange nach, sprangen aus ihren Fahrzeugen, zu den Wracks. Was sie sahen, schockierte sie: "Auch wenn wir Krieg trainieren, war es ein harter Job, die Verletzten aus ihren Autos zu holen. Besonders dem VW-Fahrer ging es schlecht."
Besichtigung bei Polizei und Horch-Museum
Polizeipräsident Dirk Lichtenberger (53) stellte die Ehrung unter das Motto "Zu Gast bei Freunden". Er sagte: "Diese Erste Hilfe war auch ein Zeichen der Freundschaft."
Konsul Panetti war tief bewegt: "Was Sie taten, war mehr als das, was ein Soldat tut. Es war etwas, was Menschen tun."
Der Chef der Verkehrspolizei, Steffen Döbrich (60), weiß: "Sie retteten an dem Tag Menschenleben." Dafür sagte Command Sergeant Major Dennis Doyle (45) im Namen der Geretteten auf Deutsch "Danke".
Nach den Nationalhymnen besichtigten die Gäste die Polizei und das August-Horch-Museum.
Thank you
Kommentar von Bernd Rippert
Ukraine, Hamas, Debatten um die NATO: In Zeiten von Weltkrisen ist es gut, wenn Verbündete zusammenstehen und sich helfen.
Ganz praktisch halfen sechs amerikanische Soldaten nach einem Verkehrsunfall im vergangenen Mai auf der A 72. Ein unaufmerksamer Autofahrer hatte beim Auffahren auf ein Stauende vier Autos zerstört, fünf Menschen wurden schwer verletzt.
Man mag die USA neutral Verbündete oder Alliierte nennen - diese sechs Soldaten benahmen sich aber wie mutige Freunde. Sie holten die teilweise bewusstlosen Verletzten aus ihren Fahrzeugen, leisteten Erste Hilfe und retteten vermutlich Leben.
Dafür wurden sie jetzt von der Polizei Zwickau feierlich geehrt. Die US-Amerikaner haben etwas getan, was viele heute nicht mehr schaffen: zupacken, wenn jemand Unterstützung braucht. Viele trauen sich das nach Unfällen gar nicht mehr. Aus Angst, etwas falsch zu machen, oder aus Ekel.
Ich kann jeden beruhigen. Wer Hilfe leistet, macht nie etwas falsch. Lieber ungeschickt als gar nicht, lautet das Motto der Profis.
Deshalb bin ich den Freunden aus Amerika dankbar, dass sie geholfen haben. Thank you!
Titelfoto: Maik Börner, Polizei Zwickau