Schlimmer Autobahn-Unfall mit einem Schwerverletzten: Rettungsgasse-Sündern ist das egal
Mainz - Auf der A61 bei Bad Kreuznach südwestlich von Mainz kam es am Freitagnachmittag zu einem verhängnisvollen Unfall: Ein 25-Jähriger wurde schwer verletzt und vom Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Die Einsatzkräfte sahen sich mit mehreren Rettungsgasse-Sündern konfrontiert.
Der Crash ereignete sich gegen 16.39 Uhr bei der Anschlussstelle Bad Kreuznach in Fahrtrichtung Koblenz, wie die Polizei in Rheinland-Pfalz mitteilte.
Zuvor war es demnach zu einem leichten Unfall auf der A61 gekommen, der zu einem Stau geführt hatte. An dessen Ende hielt ein Sattelzug auf dem rechten Fahrstreifen.
Ein 25-jähriger Autofahrer reagierte aus noch ungeklärter Ursache zu spät auf das Stauende. Um einen Zusammenstoß mit dem Heck des Lastwagens zu verhindern, wechselte der junge Mann mit seinem Wagen auf den linken Fahrstreifen, doch den Crash mit dem Sattelzug konnte er nicht mehr vermeiden.
Das Auto krachte in den Unterfahrschutz des Sattelschlepperaufliegers und anschließend in die Mittelschutzplanke.
Doch es kam noch schlimmer: Ein nachfolgender 29-jähriger Autoahrer konnte mit seinem Wagen nicht mehr ausweichen und krachte in das Wrack an der Schutzplanke.
Vollsperrung der A61: Rund 16 Kilometer langer Stau
Der 25-Jährige wurde schwer verletzt. Zwar konnte er sich noch aus dem Wrack seines völlig zerstörten Autos befreien, musste dann aber von einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden.
Der 29-jährige Autofahrer wurde leicht verletzt, der 42 Jahre alte Lkw-Fahrer blieb unverletzt.
Die Autobahn 61 wurde infolge des Crashs für mehr als drei Stunden voll gesperrt. Es bildete sich ein rund 16 Kilometer langer Stau.
Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 50.000 Euro, die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.
Autofahrer fährt durch Rettungsgasse bis zum Unfallort und verlangt Durchlass
Im Umfeld des Crashs auf der A61 kam es zudem auch zu Problemen bei der Bildung einer Rettungsgasse.
Es habe einige Autofahrer gegeben, "die sich dazu veranlasst sahen, in der Rettungsgasse zu halten, diese zu durchfahren oder im Stau zu wenden", erklärte ein Sprecher.
Besonders dreist habe sich ein Fahrer gezeigt: Der Mann fuhr durch die Rettungsgasse bis zum Unfallort. Dort verlangte er von den Einsatzkräften, aufgrund eines wichtigen Termins durchgelassen zu werden.
Als ihm dies verweigert wurde, geriet der Autofahrer in Rage und wurde gegenüber den Einsatzkräften ausfällig.
Alle Rettungsgassen-Sünder würden Post von der zentralen Bußgeldstelle erhalten, betonte der Polizeisprecher noch.
Titelfoto: Polizei Rheinland-Pfalz