Heilbronn - Nach einer Geldautomatensprengung ist der mutmaßliche Täter mit seinem Fluchtwagen, einem VW Golf R8, auf der A6 bei Heilbronn in einen Transporter gekracht.

Gegen 2 Uhr in der vergangenen Nacht sprengte der Unfallfahrer mit zwei Komplizen in Wiernsheim einen Automaten in einer Sparkassen-Filiale. Anschließend flüchteten die drei mit dem 320-PS-Golf, wie die Polizei am Samstagvormittag mitteilte.

Gegen 2.40 Uhr wurden Beamte dann auf den speziellen Golf aufmerksam und nahmen die Verfolgung auf. Doch die Verdächtigen entzogen sich konsequent der Kontrolle.

An der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt wollten sie schließlich auf die A6 in Richtung Mannheim auffahren. Doch es kam zu einem ersten Crash mit einem Streifenwagen. Der VW-Fahrer entschied sich in der Folge, einfach zu wenden und in die Gegenrichtung aufzufahren.

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Am Rastplatz Bauernwald konnte der Wagen von den Beamten gestoppt werden. Zwei der drei Männer (beide 21) ergriffen daraufhin zu Fuß die weitere Fluchtmöglichkeit. Doch sie konnten rasch von den Uniformierten gefasst werden.

Der Autofahrer war anschließend weiter in seinem Wagen unterwegs - fortan als Geisterfahrer auf der Autobahn.

Entgegen der Fahrtrichtung war der Mann jetzt allein mit seinem Golf R8 auf dem Weg in Richtung Untereisesheim.

Doch auch diese Flucht hatte bald ein Ende: Auf Höhe Heilbronn-Biberach krachte der Flüchtige frontal in einen Transporter.

Die Insassen, ein 45- sowie ein 47-jähriger Mann, wurden bei der Kollision schwer verletzt. Genauso der Sport-Golf-Fahrer. Alle drei kamen in Krankenhäuser.

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Im Anschluss an den Crash geriet eines der beiden Autos in Brand, erklärte die Polizei, ohne zu sagen, welcher Wagen gemeint ist. Daraufhin musste die Feuerwehr anrücken und die Flammen löschen.

Die A6 war zwischen Bad Rappenau und Heilbronn-Untereisesheim auch am Vormittag noch in beiden Richtungen voll gesperrt.

Im Unfall-VW wurde nach dem Crash Sprengstoff gefunden, woraufhin Entschärfer des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg und eine besondere Tatortgruppe zum Unfallort kamen. Letztere nahmen eine 3D-Vermessung vor, während die Entschärfer sich um die gefundenen Sprengstoffpakete kümmerten. Ein solches sei bereits erfolgreich entschärft worden.

Das LKA ermittelt jetzt, was sich genau abgespielt hat in der Nacht.

Die beiden 21-jährigen Niederländer mit nordafrikanischen Wurzeln sollen noch am Wochenende einem Haftrichter vorgeführt werden, der über die U-Haft entscheidet.

"Bezüglich des schwer verletzten Fahrers ist die weitere Entwicklung seines Gesundheitszustandes abzuwarten", teilte die Polizei abschließend mit.

Erstmeldung von 10.01 Uhr, aktualisiert um 11.32 Uhr.